Mittwoch, 31. Januar 2024

Kurzreviews 2024 #1 (Januar)

Kurzreviews 2024 #1 (Januar)




Kevin Tobidase „Amaenbo Honey

Manga; Hayabusa, 28.09.2021, 200 Seiten, Boyslove 18+; 26.01.2023 Rebuy 4,59€


Das Thema Omegaverse ist noch nicht allzu verbreitet im Manga-Bereich, daher freue ich mich immer sehr über eine Neuerscheinung mit diesem Themenbereich. Das Thema wird hier auch sehr genau auf den ersten Seiten erklärt, was ich gut fand, für Einsteiger und es gibt auch ein paar Besonderheiten des gewählten sozialen Gefüges in dem Manga.

Es geht hier um zwei Schüler, die bereits seit klein auf dicke Freunde sind, obwohl sie vom Geschlecht her (also der eine eine männlicher Omega und der andere ein männlicher Alpha) vom sozialen Rang sehr verschieden sind. Beiden scheren sich allerdings nicht darum. Ihren hormonellen und körperlichen Vor- und Nachteilen können sie allerdings nicht aus dem Weg gehen und so kann Tsubame als Omega noch so sehr versuchen mit dem Alpha Miyama mitzuhalten oder in kleinen Wettkämpfen zu konkurrieren, er hat keine Chance. Und auch seine emotionale Art mit Enttäuschungen und Niederlagen umzugehen, ist nichts woran er etwas ändern kann. Beide ergänzen sich aber super und gehen sehr gut miteinander um. Das gefiel mir sehr.

Eines Tagen vergisst Tsubame seine Hitzeblocker und so kommt es zu einem Folge schweren Zwischenfall zwischen den beiden, mit dem dann beide und ihre Familien im Nachhinein lernen müssen umzugehen. Das macht den Hauptteil des Mangas aus und war sehr interessant und unterhaltsam.

Weniger gefallen hat mir zu einen der sehr überspitzte Humor. Der war einfach zu drüber an vielen Stellen, vor allem was die Eltern der beiden betraf. Da hätte ich mir lieber einen ernsteren Ansatz gewünscht als diesen übertrieben albernen.

Auch die Zensur fand ich wieder etwas unnötig bei einem als P18 deklarierten Manga, aber das ist wohl auch im Original so und dann kann man es halt nicht ändern. Die primären Geschlechtsteile werden hier sehr hell gezeichnet bzw. überblendet. Von allen Zensuren, die es so im Manga-Bereich gibt, ist dies noch die einnehmbarste aus meiner Sicht.

Der Zeichenstil an sich gefiel mir gut. Er hatte einen hohen Wiedererkennungswert. Er ging schon fast in die Richtung wie deutsche Mangaka gern zeichnen. Und es gab bei den witzigen Szenen dann auch Chibi Zeichnungen oder sonst irgendwie vereinfachte Zeichnungen, was mir gefiel.

Alles in allem war es unterhaltsam und ich würde von Kevin Tobidase auch weiterhin Mangas lesen.


Story 3,6/5
Emotionen 4,0/5
Charaktere 4,0/5
Spannung/Unterhaltung 3,6/5
Zeichenstil 4,0/5
Lesegefühl 3,4/5

Erotik 3,6/5
Gesamt 3,6/5




Sai Asai „From Top to Bottom

Manga; Hayabusa, 31.01.2023, 194 Seiten, Boyslove 18+; 31.01.2023 Amazon 8€


Es geht in diesem Manga um Naoto, der sich in einer einschlägigen Bar herumtreibt und immer wieder andere Kerle abschleppt, um diese dann als Top zu beglücken. Schnell lernt man als Leser aber, dass er damit gar nicht so glücklich ist und nur über die Jahre in diese Rolle gedrängt wurde, weil er eben älter wurde und so gut bestückt ist. Eigentlich hat er als Bottom begonnen und sehnt sich auch jetzt noch danach so richtig dominiert zu werden.

Dann kommt eines Tages ein junger Kerl in die Bar. Naoto denkt das Yugo ganz genau so ein Kerl wie all die anderen jungen Typen ist, doch dann wird er überrascht, als der sich als Top herausstellt und Naotos Sehnsüchte längst erkannt hat. Er fällt regelrecht über ihn her, genau das was Naoto sich gewünscht hat. Zu dumm nur, dass Naoto Lehrer ist und kurz nach dem Stell-Dich-Ein Yugo als neuer Schüler in Yaotos Klasse kommt.

Bis zu dem Zeitpunkt gefiel mir das ganze, bis auf die unglaublich dumme und hässliche Zensur, richtig gut. Doch ich hasse Lehrer-Schüler-Verhältnisse und ich bin auch kein großer Fan von Age-Gap-Beziehungen, wo der dominante Partner, der jüngere ist. Letzteres kann ich noch verkraftet, wenn es gut verpackt wird, aber ersteres ist ein No-Go für mich. Dazu kommt, dass es auch noch sehr thematisiert wird und sogar Sexszenen in der Schule spielen. Also Naoto wird an einem Ort dominiert, an dem er für mich moralisch halt dominant und ethisch korrekt bleiben sollte. Das war für mich dann der große Knackpunkt.

Die 3 Sterne bekommt das ganze von mir nur, weil mir der jugendliche Charaktere unglaublich gut in seiner Art gefallen hat. Hätte es in irgendeinem andere Setting außer der Schule gespielt, wäre es voll mein Ding gewesen. Ich fand Yugo war unglaublich dynamisch, nett. Teilweise wirkte er wie ein übereifriger Welpe und doch kaufte man ihm seine dominante Seite voll ab. Diese Mischung fand ich faszinierend.

Der Zeichenstil gefiel mir recht gut. Manche Panels wirkten etwas leer, aber im großen und ganzen wirkte alles recht dynamisch und die Gesichter ausdrucksstark.

Die Zensur des P18 Mangas ist eine Katastrophe. Die pikanten Stellen werden mit extrem vielen und dicken weißen Balken übermalt, so dass manche Panels nicht einmal mehr Sinn ergeben.

Als Extra gab es eine SNS Card und eine Farbseite, die allerdings identisch zum Cover war, was ich wieder Quatsch finde.


Story 2,0/5
Emotionen 2,6/5
Charaktere 2,6/5
Spannung/Unterhaltung 3,0/5
Zeichenstil 3,6/5
Lesegefühl 2,4/5

Erotik 3,4/5
Gesamt 3,0/5




Lilith Leana „Creature Loving“ (Vol. I)

engl. TB, Self Published, 05.11.2022, 62 Seiten, Monster-Erotik, 22.09.2023 Amazon 4,24€


Das dünne Taschenbuch enthält 6 kurze Stories von Lilith Leana. Jede Story behandelt eine unterschiedliche Kreatur. In dem Band haben wir es mit einem Geist, einem Drachen, einem Dämon, einem Minotauren, einem Wendigo und einem Naga zu tun. Die Stories sind alle sehr kurz und man kann hier keine wirkliche Story erwartet. Es ist PWP mit einem winzigen Versuch ein wenig Story und Beziehung zwischen den Charakteren aufzubauen. Das gelingt meiner Meinung nach aber nur bei einer einzigen Geschichte. (die mit dem Minotauren) Ansonsten ist es alles eher sehr durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Kost für zwischendurch und ich würde es weder empfehlen noch würde ich es im Nachhinein wieder kaufen. Es werden sehr viele verschiedene Kinks abgedeckt aber eben alles recht simpel und langweilig geschrieben. Dann lese ich doch lieber etwas längere Ebooks, wo sich etwas mehr Mühe mit dem Aufbau der Beziehung genommen wird, bevor es zur Sache geht.

Alles in allem war es für zwischendurch okay, aber das wars.


Story 2,6/5

Emotionen 2,0/5
Charaktere 2,4/5
Unterhaltung 2,4/5

Schreibstil 3,0/5

Erotik 3,6/5

Gesamt 2,6/5




Takiba „Ich will dich heute Nacht

Manga; Hayabusa, 23.03.2021, 160 Seiten, Boyslove 18+; 26.01.2023 Rebuy 3,59€


Der Manga hat mir nicht gefallen. Ein älterer Typ, aus einer höheren Position in einem Büro, verliebt sich in einen Stricher. Eine Weile hält er ihn aus und beide machen sich insgeheim Hoffnungen, dass es mehr wird. Dann wird der Ältere versetzt und beschließt, dass es doch keinen Sinn hat und verschwindet ohne sich zu verabschieden. Jahre später treffen sie auf einer Arbeitsstelle wieder zusammen als der Ältere einen leitenden Posten in einer Firma annimmt und der damalige Stricher sein Leben geändert hat und nun dort einem 'normalen' Job nachgeht. Erst tut der Jünger noch so als ob er ihn nicht erkennt, doch der Ältere entwickelt eine Art Obsession und stellt ihm nach.

Ich empfand die Beziehung als sehr toxisch. Ich konnte die Enttäuschung und Verletzung des Jüngeren gut nachvollziehen und empfand das Verhalten des Älteren als aufdringlich und unverantwortlich. Die Thematik der Impotenz und wie damit am Ende umgegangen wurde, fand ich ebenfalls nicht gut. Mir gefiel eigentlich gar nichts an der Geschichte, den Charaktere oder der Thematik.
Der Zeichenstil war okay, haute mich aber nicht vom Hocker. Der Manga war mal nicht zensiert, aber es gab eher wenige Szenen und die waren dann eher skizzenhaft.

Alles in allem habe ich den Kauf bereut.


Story 1,4/5
Emotionen 2,0/5
Charaktere 2,0/5
Spannung/Unterhaltung 2,0/5
Zeichenstil 3,6/5
Lesegefühl 2,0/5

Erotik 4,0/5
Gesamt 2,0/5


Kennt ihr etwas davon? Falls ja, wie haben sie euch gefallen. Ich hoffe besser als mir.

LG

Sunny

 

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