Montag, 10. Juli 2023

Kurzreviews 2023 #2 (Juni)

Kurzreviews 2023 #2 (Juni)




Claire Kent „Haven“ (Kindled #1)

engl. TB, SelfPublished, 27.08.2021, 172 Seiten, Dystopie, 25.04.2023 Amazon 13,10€


Von Claire Kent habe ich in letzter Zeit zwei Bücher (aus der „Hold Reihe“ ) gelesen und sehr gemocht. Da ich ein großer Fan von Dystopien/Apokalypse Geschichten bin, hatte ich dann schnell zu dieser Reihe hier gegriffen. Sie spielt in unserer Welt, aber nach eine Katastrophe enormen Ausmaßes, die die gesamte Infrastruktur und den größten Teil der Menschheit zerstört hat. Die wenigen Überlebenden können kaum jemandem trauen und leben meist in Grüppchen zusammen und verteidigen sich mit Waffengewalt oder sind gar selbst Plünderer und Kriminelle. In diesem ersten Band geht es um Faith lebt mit einigen anderen jungen Leuten auf der Farm ihrer Eltern. Diese sind bei oder kurz nach der Katastrophe gestorben und die Jugendlichen und mittlerweile jungen Erwachsenen haben dann die Farm zu einer Art Festung umgebaut und verteidigen sie vehement gegen herumstreunende Banden, die alles ausrauben und an sich reißen wollen. Sie leben ein hartes aber den Umständen entsprechend gutes Leben. Durch das noch fruchtbare Farmland können sie sich selbst versorgen und jeder hat sein Fähigkeiten, die er im Alltag einbringen kann. Faith hat eine Sonderstellung, da die Farm einmal ihren Eltern gehörte und viele der Jugendlichen noch von ihnen aufgenommen wurden. Gemeinsam mit Jackson übernimmt sie daher eine Führungsrolle. Jackson ist als Jugendlicher von der Familie aufgenommen worden und ist dafür sehr dankbar. Man merkt ihm aber an, dass er es nicht einfach im Leben hatte. Für Faith und die Farm (Haven) macht er alles und setzt die ganze Zeit eine knallharte Mine auf. Ihre Beziehung ist am Anfang des Buches noch recht undefiniert und scheint nur körperlich, aber man merkt schnell, dass dies eher an Mangel von Kommunikation als an Gefühlen liegt. Die harten Jahre nach der Katastrophe haben extreme Spuren bei den beiden hinterlassen und es fehlt ihnen daher ein wenig an sozialer und emotionaler Kompetenz. Im Laufe des Buches arbeiten sie dann daran, was sehr glaubwürdig herüberkam und interessant war.

Das Leben ist auch 5 Jahre nach der Katastrophe noch sehr hart. Es gibt nur wenige Aussenkontakte und diese sind dann meist negativ. Eine Person auf der Farm ist sehr krank und sie versuchen alles um an Medikamente für sie zu kommen. In einer so gut wie ausgeplünderten Umgebung ist dies sehr schwer. Von den anderen Charakteren, die noch auf der Farm leben, erfährt man so gut wie nichts. Das ist auch einer der Kritikpunkte, die ich an dem Buch habe. Es gab auch Ungereimtheiten, wie zum Beispiel der Fakt, dass sie niemanden auch nur in die Nähe der Farm lassen ohne zu Schießen, aber doch scheinen einige Charaktere auf der Farm erst nach und nach dazugestoßen zu sein. Wie soll das dann passiert sein? Auch später im Buch wird erwähnt, dass eine Charakter dazugestoßen ist, was ich verwunderlich fand, wo alle sonst so extrem (also wirklich extrem) vorsichtig und misstrauisch gegenüber Fremden waren.

Die Aufteilung der Aufgaben und wie mit Problemen umgegangen wurde, gefiel mir dagegen sehr. Ich liebe es über solche Neuorganisation von Gesellschaft und Struktur zu lesen. Nach und nach kommen auch Kontakte nach außen zu Stande, aber eigentlich immer mit erhobener Waffe. Trotzdem wird klar, dass es noch ein Leben außerhalb von Haven gibt und dass es irgendwann auch wieder eine größere Vernetzung geben kann.

Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr angenehm und ich mag auch die Länge der Stories, die sie schreibt.

So komplett überzeugen konnte mich das Buch allerdings nicht, was vor allem am Alter der Protagonisten lag. Ich muss sagen, dass mir Dystopien/Post-Apokalypse Bücher eher mit älteren Charaktere gefallen. Mir wäre es daher lieber gewesen, die Protagonisten wären zwischen 30 und 45 als Anfang 20 gewesen.

Trotzdem hat es mich gut unterhalten und ich werde definitiv die Reihe weiterlesen.


Story 4,0/5

Emotionen 4,0/5
Charaktere 3,4/5
Unterhaltung 3,4/5

Spannung 3,6/5

Schreibstil 4,4/5

Erotik Quantität 3,0/5

Erotik Qualität 3,4/5

Lesegefühl 3,6/5
Gesamt 3,6/5




Kazuki Irodori „Isekai Office Worker“ (#1)

dt. Manga; Hayabusa, 28.03.2023, 178 Seiten, Boyslove 14+, 30.03.2023 Amazon 8,00€


Den Manga fing richtig gut an. Seichiro Kondo versucht auf der Straße eine junge Frau zu retten, die in einem merkwürdigen Strudel geraten ist. Doch dabei werden beide in ein magisches Königreich teleportiert. Dort angekommen wird schnell klar, dass die junge Frau die „Heilige Maid“ ist, die beschworen wurde, um das Land vor einem magischen Seuche zu retten. Kondo war dabei ein Kollateralschaden, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und den sie damit gut machen wollen, ihm seinen Lebensunterhalt in dem Land zu zahlen. Doch dieser bittet darum zu arbeiten und wird dann als Buchhalter in der Schatzkammer angestellt. Er liebt alles was mit Buchhaltung, Behördenwesen und ähnlichem zu tun hat und hängt sich voll in seine Arbeit rein. Um immer voll arbeitsfähig zu sein, nimmt er ein magisches Elexir, ohne zu wissen welche Auswirkungen dies auf Dauer hat. Kommandant Alesh Indrahk ist ein mürrischer und ernster Typ. Kondo ist ihm suspekt und er behält ihn im Auge, doch als dieser dann Hilfe braucht kümmert er sich mehr als verantwortungsbewusst um ihn.

An sich war die Geschichte interessant, aber die Art und Weise wie sie erzählt wurde, war langatmig. Es gab jede Menge (aus meiner Sicht) langweilige und überflüssige Infos zum Thema Finanzen und Buchhaltung. Ja der Titel des Manga verriet die Richtung aber es war mir einfach zu viel und konnte mich daher nicht wirklich unterhalten.

Alesh war ein sehr interessanter Charakter, vor allem weil ich so grummelige Charaktere liebe. Daher habe ich mich über jede Szene mit ihm gefreut.

Der Manga ist ab 14 Jahren empfohlen. Außer Andeutungen, passiert hier nicht viel und die Szenen haben auch nichts erotisches, weil man keine Entwicklung einer Beziehung erkennen kann.

Der Zeichenstil war wirklich gut und die SNS Karte, die es zur Erstauflage dazugab, war ebenfalls sehr schön gestaltet.

Ich werde die Reihe aus oben genannten Gründen aber nicht weiterlesen.


Story 3,0/5

Emotionen 3,0/5
Charaktere 3,6/5
Unterhaltung 2,6/5

Zeichenstil 4,0/5

Lesegefühl 2,6/5

Spannung 3,0/5
Gesamt 3,0/5




Kei Ichikawa „Blue Sky Complex“ (#1)

dt. Manga; Panini, 25.04.2023, 210 Seiten, Boyslove, 25.04.2023 Amazon 8,99€


Der Manga hat mich von Anfang an eher gelangweilt. Es geht hier um den Raufbold Nasaki, der sich in den Musterschüler Terashima verliebt und plötzlich zu einem vorbildlichen Schüler wird. Die Beziehung, sowohl der Freundschaft, als dann auch der engeren Beziehung, geht unglaublich langsam voran und es wird sehr langweilig erzählt. Es gibt kaum interessante Schauplätze, wenig Abwechslung, ständige innere Monologe und viel leeren Platz auf den Seiten. Erotisch wird es hier nicht. Bis auf ein paar Küsse passiert hier nichts und die sind dann auch eher ungelenk.

Der Zeichenstil ist sehr einfach. Die Gesichter wirken auf mich wenig ansprechend und haben kaum Mimik. Hintergründe sucht man fast vergebens und Szenen wieder holen sich und die Charaktere schweigen sich oft an. Ich fand es einfach sehr, sehr langgezogen und langweilig.

Ich werde die Reihe daher nicht weiterverfolgen.

Positiv hat mir das Familienleben von Terashima mit seinen Brüdern gefallen und auch die Charaktere an sich waren sympathisch und interessant. Alles andere ist aber leider zu uninteressant, als dass ich weiterlesen würde. Der Band wird wieder ausziehen.


Story 2,0/5

Emotionen 3,4/5
Charaktere 4,0/5
Unterhaltung 2,4/5

Zeichenstil 3,4/5

Lesegefühl 2,4/5

Spannung 1,4/5

Erotik 2,0/5
Gesamt 2,4/5



Kennt ihr etwas davon? Falls ja, wie haben sie euch gefallen. Ich hoffe besser als mir.

LG

Sunny

 

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