Kurzreviews 2023 #1 (Juni)

Kurzreviews 2023 #1 (Juni)

Victoria Aveline „Choosing Theo“ (Clecanian #1)

engl. Hörbuch, Bookbeat, 01.03.2021, 8:42h, Sci-Fi-Romance, Ausgeliehen Bookbeat

Das Hörbuch hat mir wirklich richtig gut gefallen. Es geht hier um Jade, die von der Erde entführt wird und auf einem fremden Planeten abgeladen wird, wo derjenige/diejenige, der/die sie aus irgendwelchen Gründen bestellt hat, sie aufgabeln kann. Doch Jade entwischt und wird dann von einem anderen Bewohner dieses Planeten gefunden. Die Clecanians sind ein sehr hochentwickeltes Volk und für sind sind Erdenbewohner eine Klasse, die noch sehr weit zurück sind. Sie haben Gesetze, die es verbieten, Menschen überhaupt in ihre Welt zu bringen und sie sind sehr bemüht, auf ihre Weise, Jade das Leben in ihrer Welt zu vereinfachen. Allerdings sind ihre Sitten und Gebräuche komplett anders als die auf der Erde und so muss Jade neben den vielen technischen Entwicklungen auch noch mit einer deutlich anderen Art der Gesellschaftsform klarkommen. Ich möchte da eigentlich nicht zu viel verraten. Klappentexte lesen ich eigentlich so gut wie nie und springe blind in das Buch. Daher war ich genauso unvorbereitet auf das was Jade auf diesem Planeten erwartet, wie sie selbst. So mag ich das Lesen und daher möchte ich auch niemand anderem zu viel vorwegnehmen.
Die Art und Weise wie Mann und Frau in der Gesellschaft zusammenleben ist auf jeden Fall sehr verschieden zu unserer Welt. Jade ist da angenehm offen, aber man erlebt auch ihre ganzen Zweifel und Verwirrungen. Ihr Leben mit Theo ist alles andere als einfach, bringt aber jede Menge witzige Szenen und auch heiße Szenen. Theo hätte ich manchmal gern geschüttelt. Er ist wirklich ein Sturkopf und beharrt für mich zu lange auf seinen Vorurteilen. Aber ansonsten kann ich nichts aussetzen an dem Buch und ich habe es regelrecht weggesuchtet.

Ich habe es als Hörbuch gehört, bevor es nun leider von Bookbeat entfernt wurde. Wirklich schade, wie bei so vielen englischen Ebooks, die dieses Los bei Bookbeat getroffen haben.

Die Hörbuchfassung war nämlich sehr empfehlenswert. Bei Audible ist es noch verfügbar.

Jade ist eine taffe Frau, aber auch nicht zu taff. Sie bleibt ruhig, auch wenn Theo mal wieder seine dummen Anschuldigungen loslässt oder sie provoziert. Ich mochte ihren Charakter wirklich sehr gern. Theo hat mich zwar teilweise wirklich zum verzweifeln gebracht mit seinen komischen Vermutungen was Jades Motive betrifft, aber die Autorin hat es immer gut begründet und den Leser an Theos Gedanken- und Gefühlswelt teilhaben lassen. Er ist so ein mürrischer Held mit weichem Kern.

Auch die Nebencharaktere haben mich absolut begeistert. Jade lernt ziemlich am Anfang schon zwei Charaktere kennen, die ihr helfen in der Welt zurecht zu kommen. Das dies sowohl ein alter Mann als auch eine junge Frau waren, gefiel mir besonders, weil so wirklich aus verschiedenen Perspektiven Einblicke in die Kultur und Gesellschaft der Clecanians kamen. Ein Tier spielt dann später auch noch eine Rolle und das lockerte das ganze noch mehr auf.

Spannung kam auch nicht zu kurz, weil es ja einen Grund gab, warum Jade auf den Planeten gebracht wurde und diese Gefahr lauert noch im Hintergrund.

Bei dem Buch hatte ich das Gefühl alles passierte zur richtigen Zeit. Also man bekam genug Zeit die Charaktere kennenzulernen, die Sitten und Gebräuche zu verstehen, bevor dann der Spannungspart zunahm. Na und die Liebesgeschichte in ihren verschiedenen Ausprägungen dann halt schön über das Buch verteilt. Einfach perfekt. Die Autorin werde ich auf jeden Fall weiterverfolgen und die Reihe werde ich auch weiterlesen.

Story 5,0/5

Emotionen 5,0/5
Charaktere 5,0/5
Unterhaltung 5,0/5

Sprecher 4,6/5

Hörgefühl 4,6/5
Gesamt 5,0/5

Miku Sagawa „Club Naked“ (#1)

dt. Manga; Hayabusa, 02.05.2023, 210 Seiten, Boyslove 16+, 17.05.2023 Amazon 8€

Der Manga hat mich ehrlich gesagt umgehauen. Ich hatte bei dem Cover was richtig belangloses und dumpfes erwartet, aber habe ne richtig schöne Story mit Emotionen bekommen. Humor kam aber genauso wenig zu kurz, wie toll gezeichnete Posen und Kostüme.

Der Manga ist in zwei große Hauptstories mit jeweils einem anderen Paar als Hauptthema aufgeteilt. In der ersten Geschichte geht es um einen Büroangestellten, der unter Frauen arbeitet und eines Tages schleppt ihn seine Chefin in den Club Naked. Dort wird immer eine andere Show von männlichen Strippern aufgeführt. Das besondere ist, dass sie wirklich blank ziehen. Der Manga wird vom Hayabusa-Team selbst mit einer von 4 Flammen eingestuft, was den erotischen Teil angeht. Ich muss sagen, dass ich den Manga heißer fand als viele P18 Titel, die teilweise richtig dumm zensiert werden. Hier war alles immer geschickt durch Kleidung, Posen oder Gegenstände abgedeckt, was es dadurch nicht explizit machte, aus meiner Sicht aber trotzdem sehr erotisch war. Warum kann das nicht immer so schön und trotzdem sexy gemacht werden. Naja, hat ja jetzt nur indirekt mit dem Manga zu tun.

Der Hauptcharakter aus der ersten Geschichte war zwar erst geschockt, aber dann doch sehr fasziniert und geht dann immer heimlich in die Shows. Wenn es dann zum kompletten Strip kommt, kneift er aber immer die Augen zusammen. Ich fand den Kerl wirklich sehr süß und auch wie sich dann die Beziehung zwischen ihm und einem der Stripper entwickelt, fand ich toll beschrieben und kein bisschen plump.

In der zweiten Geschichte geht es dann um zwei weitere Personen aus dem Stripclub. Die Geschichte war erst etwas merkwürdig, weil der eine Protagonist den anderen erst für sein Mutter hält und sich dann in ihn verliebt. Da habe ich etwas gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, aber Miku Sagawa charakterisierst ihre Figuren einfach so gut, dass ich die Story dann genauso gut fand, wie die erste. Vor allem Mishas russischer Akzent und die Verständigungsschwierigkeiten, waren süß und witzig.
Ich kann es kaum erwarten, dass Band 2 dann Ende des Monats rauskommt. Der wird sofort gekauft und gelesen.

Story 4,4/5

Emotionen 4,6/5
Charaktere 5,0/5
Unterhaltung 5+/5

Zeichenstil 4,4/5

Lesegefühl 5+/5

Spannung 3,0/5
Gesamt 5,0/5

Hitsuji Gondaira „Mission Yozakura Family“ (#1)

dt. Manga; Carlsen, 26.09.2022, 210 Seiten, Action, 13.01.2023 Rebuy 5,38€

An diesem Manga habe ich gefühlt ewig gelesen, weil es einfach viel Handlung war. Ich kann es schlecht beschreiben, aber das lesen war da wirklich manchmal anstrengend und ich hatte das Gefühl mein Kopf wurde überladen. Gefühlt hatte jedes Panel eine extreme Bedeutung für die Story. So ungewohnt dies war, gefiel mir die Handlung aber richtig gut und vor allem der Hauptcharakter hat es mir angetan. Der Manga hat teilweise wirklich heftige Themen (Menschenhandel, Kindesentführung, Tod, Schuldgefühle...) und dann wieder einen mir teilweise etwas zu überspitzen Humor. Trotzdem passte die Mischung für mich und das passiert in dieser Kombination sehr selten.

Es geht hier um Taiyo, einen Schüler, der seit er ein kleines Kind war, mit seiner Nachbarin Mutsumi befreundet ist. Beide gehen in die gleiche Klasse und als Taiyo bei einem Unfall seine ganze Familie verliert, steht sie ihm bei, obwohl er sehr starke psychische Problem hat und eine Angststörung und Panikattacken entwickelt. Sie ist die einzige, die noch zu ihm durchdringt und die er etwas an sich heranlässt. Eines Tagen passiert etwas, wodurch Taiyo in Mutsumis Familie, die Yozakuras, aufgenommen wird. Sofort wird klar, dass diese Familie, bestehend aus lauter Geschwistern, alles andere als normal ist. Sie sind Spione und habe extreme Fähigkeiten und sind sehr exzentrisch und verrückt. Nun muss sich Taiyo unter ihnen beweisen und ebenfalls Fähigkeiten erwerben. Alles um seine geliebte Mutsumi zu beschützen, denn die ist in Gefahr.

Das ganze ist witzig, emotional und sehr actionreich. Mit dem Hauptcharakter kann man sich total identifizieren und mitfiebern. Wenn nicht der Humor so überspitzt wäre, könnte dies ein 5 Sterne plus Manga für mich sein. So sind es 4 Sterne geworden, aber ich will die Reihe unbedingt weiterlesen.

Der Zeichenstil gefällt mir super. Er geht eher in Richtung Comic und erinnert mich ein wenig an „My Hero Academia“ oder „Great Priest Imhotep“. Also voll mein Ding.

Story 4,0/5

Emotionen 4,6/5
Charaktere 5+/5
Unterhaltung 4,0/5

Zeichenstil 4,6/5

Lesegefühl 4,0/5

Spannung 4,0/5
Gesamt 4,0/5

Naoya Matsumoto „Kaiju No. 8“ (#1)

dt. Manga; Crunchyroll, 03.11.2022, 212 Seiten, Action 16+, 01.11.2022 Thalia 8,50€

Den Manga hatte ich mir wegen des Covers gekauft. Der Zeichenstil war einfach so ansprechend. Inhaltlich hatte ich mich dann überraschen lassen.

Es geht hier um Kafka. Er ist 32 Jahre alt und sein großer Traum, schon seit Kindheitstagen, war es immer ein aktives Mitglied des Verteidigungskorps gegen die Kaijus zu werden. Er und seine Sandkasten- und Jugendfreundin Mina habe sich nach einem tragischen Erlebnis geschworen gemeinsam die Kaijus (Monster) zu bekämpfen. Mina ist mittlerweile eine Berühmtheit im Verteidigungskorps, aber Kafka hat die Aufnahmeprüfung nie geschafft und ist jetzt seit Jahren bei den Monstersweepern, dem Reinigungstrupp, der die getöteten Monster dann zerlegt.

Am Anfang des Mangas kommt ein junger Kerl zu der Truppe. Reno will in den Verteidigungskorps aber bis zur Aufnahmeprüfung will er Erfahrung bei den Sweepern sammeln. Er regt Kafka an nochmal über die Prüfung nachzudenken, da das Eintrittsalter auf 32 hochgesetzt wurde.

Er möchte immer noch gern Mina beweisen, was er drauf hat und so entschließt er sich die Prüfung noch einmal zu absolvieren. Bevor es dazu kommt, passiert allerdings etwas, dass ihn zu diesem Wesen werden lässt, dass man auf dem Cover sieht. Was das ist, müsst ihr selbst lesen.

Ich fand die Idee mit den verschiedenen Truppen sehr interessant und auch Kafkas Vorgeschichte kam glaubwürdig herüber und machte ihn so zu einem Charakter, der Tiefe hatte und mit dem man mitfiebert. Er ist ein mutiger, loyaler Typ, was durch einige Handlungen von ihm deutlich wird. Auch das macht ihn sehr sympathisch. Aber ein wenig Looser-haft kommt er trotzdem herüber, da er sich doch schon sehr aufgegeben hat und auch den Kontakt zu Mina aufgegeben hat. Da bin ich sehr gespannt wie sich das noch entwickelt. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen.

Der Zeichenstil ist klasse. Ich mag diese comicartigen Mangas ala „Fire Force“ und „My hero Academia“ sehr und so ähnlich ist auch dieser hier. Die Mimik und Gestik wird gut gezeichnet und man kann alle Charaktere gut unterscheiden. Man bekommt viel Abwechslung geboten und die Monster sind ebenfalls sehr interessant gezeichnet.

Die Reihe kann ich wirklich empfehlen.

Story 4,4/5

Emotionen 4,6/5
Charaktere 5,0/5
Unterhaltung 4,6/5

Zeichenstil 4,6/5

Lesegefühl 5,0/5

Spannung 4,0/5
Gesamt 4,6/5

Kennt ihr etwas davon? Falls ja, wie haben sie euch gefallen. Ich hoffe besser als mir.

LG

Sunny