Kurzreviews 2021 #13 (Mai)

Kurzreviews 2021 #13 (Mai)

(P18 Version)

Dies sind alles Kurz-Reviews zu Erotik-Ebooks. Wer sich dafür nicht interessiert, kann den Post also komplett ignorieren.

T. M. Chris „Tamed“

engl. Ebooks, Kindle, Erotik/Gay/BDMS, ausgeliehen über KindelUnlimited

Dies ist das beste BDMS Buch, dass ich je gelesen habe. Der Dom in dieser Geschichte ist einfach so perfekt. Er ist so ruhig, weiß immer genau wie er auf seinen doch recht schwierigen Sub reagieren muss. Es war einfach so großartig dieses Buch zu lesen und ich habe jede Zeile genossen. Ich konnte wirklich mitfühlen wie Jake endlich zur Ruhe kam, weil er in Eduardo endlich den Dom gefunden hat, der seine Bedürfnisse erkannt hat und in der Lage war sie zu befriedigen. Jake ist ein Ex-Marine, groß, stämmig und kräftig und obwohl er ein Sub ist, so hat er Schwierigkeiten sich unterzuordnen wenn der Dom es nicht schafft seine Autorität richtig durchzusetzen. So ist er als schwierig in der Szene verschrien und kein Dom will sich mit ihm auseinandersetzten. Jake ist unendlich frustriert, kann sein Verhalten aber auch nicht ändern. Als er Eduardo trifft, hat er erst auch wenig Hoffnung, dass sich mit ihm irgendetwas ändert aber er fühlt sich zu dem ruhigen dominanten Mann sofort hingezogen. Eduardo setzt sofort konkrete Grenzen und reagiert sofort richtig auf Jakes aufflammenden Widerstand und seine Probleme. Ich fand es so großartig mit welcher Ruhe und Gelassenheit Eduardo auf alles reagierte. Es war unglaublich. Ich werde dieses Buch mit Sicherheit noch mehrere Male lesen. Ich habe es zwar nur über Kindle Unlimited ausgeliehen aber ich werde es definitiv kaufen und ich wünschte es würde dieses auch in gedruckter Form geben, dann würde ich es mir auch ins Regal stellen. Eduardo ist zu meinem neuen Lieblingscharakter aufgestiegen.

Der ganze BDMS Faktor und Erotik-Faktor in diese Buch war so gut abgestimmt in meinen Augen. Es gab eine ganz klare Grenze zwischen Szene, Bestrafung und Beziehung. So eine Abgrenzung mag ich am liebsten in Büchern. Ich habe allerdings noch in keinen Buch so eine spezielle Mischung erlebt. Jake hat eine Problem mit Selbstkontrolle und den Wunsch nach Bestrafung, die nicht direkt etwas mit Erotik zu tun hat. Das erkennt Eduardo und daher die Erotik-BDMS-Szenen komplett entkoppelt von den Bestrafungsszenen. Das war etwas völlig neues und ich fand es genial umgesetzt in dieser Story. Und das bei einem so männlichen und starken Charakter wie Jake. Ich bin immer noch total überrascht, dass sowas funktioniert hat.

Die erotischen Szenen fand ich ebenfalls gut, obwohl ich da gar nicht so eine Fan von Szenen bin, die mit Schmerz gekoppelt sind. Das ist normalerweise ein No-Go für mich. Hier hat es aber gepasst, weil Jake einfach ein so starker Charakter war und deutlich wurde, dass seine Schmerzgrenze extrem hoch lag. Es waren dann meist Rollenspiele die sie spielten und die waren auch nicht das Hauptthema des Buches sondern viel mehr, dass was drum herum passierte. Also wie sich ihre Beziehung festigte, wie sie nach so einer Szene zusammen kuschelten und ihre Beziehungen sich eben immer weiter entwickelte. Ach ich kann gar nicht aufhören zu schwärmen.

Ich möchte mehr von der Autorin lesen.

Story 5,0/5

Erotik 5,0/5

Charaktere 5+/5

Schreibstil 5,0/5

Gesamt 5,0/5

Milana Jacks „Blind Beast Mate“ (Beast Mates #1)

engl. Ebooks, Kindle, Erotik/ParanormalFantasy, 112 Seiten, ausgeliehen über KindelUnlimited

Hier hatte ich das Prequel bereits gelesen und fand es ganz interessant. Es war nicht umwerfend aber es hat mich neugierig auf die Reihe gemacht. Nach dem Lesen dieses ersten Bandes muss ich nun aber sagen, dass es doch recht deutlich wird, dass der Schreibstil sehr einfach ist. Wirklich eine Verbindung zu den Charakteren baut man nicht auf und man merkt auch keine zwischen den Charakteren im Buch. Alles wird etwas runtererzählt und die Männer benehmen sich genauso primitiv, wie eben auch der Schreibstil ist.

Es geht hier um den Anführer der Beasts in Beast City. Was genau das bedeutet erfährt man aber gar nicht wirklich. Überhaupt bekommt man zwar Brocken vom Weltaufbau hingeworfen und wie es dazu nach dem Atomkrieg auf der Erde gekommen ist, aber man merkt, dass dies alles nur Beiwerk zur eigentlich Erotik ist und nicht wirklich richtig ausgebaut wurde. Das finde ich schade.

Jamie ist ein typisches Alphamännchen und bei den Beasts gibt es ein ganz primitives System wie sie ihre Gefährten finden. Sie wollen das dies geheim bleibt und verraten auch ihren Gefährtinnen nicht, wie einzigartig diese eigentlich sind. Sie lassen sie im Glauben, dass sie wie jungfräuliche Bräute für hohe Preise gekauft werden. Dementsprechend verlangen sie dann auch Gehorsam von ihnen und es muss auch gleich im Bett richtig zur Sache gehen. Das ganze läuft daher eindeutig mehr in Richtig Erotik als in Paranormal Romance. Da wird sich nicht lange mit Bümchensex aufgehalten.

Rey, Jamie's Gefährtin, ist blind. Das besondere ist, dass er dies nicht weiß. Reys Onkel hat sie schwer misshandelt und ist froh einen so hohen Preis für sie zu bekommen. Nun lebt sie in Angst, dass Jamie es herausfindet und sie zurückbringt und ihr Onkel sie dann umbringt. Sie setzt daher alles daran ihre Blindheit vor Jamie zu verstecken und sich irgendwie zurechtzufinden, um später dann zu fliehen. Allerdings bindet sie sich dann doch an Jamie. Wirklich glaubwürdig vermittelt wird einem das als Leser nicht und ich konnte mir auch die ganze Zeit nicht vorstellen, dass man als Mann nicht merkt, wenn die Frau mit der man zusammen ist blind ist. Das war schon alles sehr merkwürdig. Auch kleine Nebengeschichten wie die Sache mit ihrem Blindenhund, der auf eine merkwürdige Art und Weise zu ihr zurückkommt, die ich hier aus Spoilergründen nicht nennen möchte, war einfach nie richtig erklärt. Man merkt einfach, dass es dem Schreibstil an Finesse mangelt und immer wieder Details fehlten.

Das Ende war richtig schön, als sie dann endlich wirklich zusammengefunden haben. Davon hätte ich gern mehr gehabt und nicht von diesen eher gefühlsarmen erotischen Szenen, die es sonst im Buch gab. Es war ganz und gar keine verschwendete Lesezeit, aber ich werde trotzdem die Reihe nicht weiterlesen, da ich andere Autoren gefunden habe, die mich noch mehr mit ihrem Schreibstil und ihren Geschichten in den Bann ziehen können.

Story 3,0/5

Erotik 4,0/5

Charaktere 3,6/5

Schreibstil 3,0/5

Gesamt 3,4/5

Pepper North „Zoey“ (Dr Richardson's Littles #1)

engl. Ebooks, Kindle, Erotik/AgePlay, 18.04.2021 0€ Amazon

Ich weiß gar nicht recht was ich dazu sagen soll. Das Buch hat sehr viele gute Bewertungen auf Amazon und Goodreads und ich dachte mir, dass es dann so ein leichtes AgePlay/Doctor Kink Buch sei und sicher was für mich. Allerdings war es das nicht. Ich habe das Buch beendet, obwohl ich gestehen muss, dass ich teilweise wirklich Seiten skippen musste, weil es einfach sowas von creepy war, dass ich es nicht ertragen konnte. Ich sitze hier gerade auch noch völlig perplex und starre auf diese Bewertungen und denke mir, dass das nicht sein kann. Dieses Ebook kann wirklich nur eine ganz kleine Minderheit ansprechen. Die Art und Weise, wie hier ein Fetisch ausgelebt wird, ist wirklich extrem und hat für einen Otto-Normal-Verbraucher und selbst für jemanden wie mich, der noch mit sehr mildem AgePlay und MedicalPlay gut was anfangen kann, absolut nichts mit Erotik zu tun. Für mich war das Lesen dieses Ebook, wie das nicht vermeiden können, hinzuschauen wenn man an einem Verkehrsunfall vorbeikommt. Man weiß es ist nicht gut hinzuschauen, aber man macht es doch.

Zoey arbeitet als Kellnerin in einem Cafe. Von diesem normalen Leben erfährt man aber nicht mehr viel, weil sie dann schnell Dr. Richardson kennenlernt, der sie in die AgePlay Szene einführt. Allerdings geht es hier nicht etwa um einen Kink, der sich auf die Bettszenen beschränkt sondern allen Ernstes um einen 24/7 Lebensstil. Sprich Zoey wird von einer mehr oder weniger emanzipierten jungen Frau zu einem Kleinkind, dass in einer Art Kinderwagen herumgefahren wird, in einem Laufgitter ihren Tag verbringt, in einem Hochstuhl gefüttert wird, einen Schnuller benutzt um sich zu beruhigen und auf einem Wickeltisch gewickelt wird, weil sie fortan keine Toilette mehr benutzen darf. WTF? Also sorry, aber das geht in meinem Kopf einfach nicht rein, dass jemand der bereits ein unabhängiges Leben geführt hat das alles aufgibt und sich in so ein Leben fügt und das dann auch noch schön findet. Das konnte mir die Autorin in keinster Weise rüber bringen und es ist mir einfach sowas von fern, dass ich es nicht nachvollziehen kann. Und daher bin ich auch über diese Wertung auf Amazon und Goodreads so verwirrt.

Der Schreibstil an sich ist wirklich gut. Das ganze ist nicht billig geschrieben, aber ich kann jetzt auch nicht sagen, dass man hier groß eine Charakterentwicklung sehen könnte oder literarische Finesse. Aber es ist eben auch keine PWP. Eigentlich gibt es relativ wenig Porn an sich in dem ganzen Ebook. Viel mehr Kink. Ein Haufen Medical Play, der mir allerdings auch einfach over the top war. Hier müsste man auch mehrere Warnungen setzten und alles wird sehr explizit beschrieben. Allerdings kann ich damit noch eher leben als mit dem ganzen merkwürdigen AgePlay Kram und dann eben auch noch als Lebensstil und nicht nur als Bettszene. Nein, das war nichts für ich.

Story 2,0/5

Erotik 1,4/5

Charaktere 2,4/5

Schreibstil 3,6/5

Gesamt 2,0/5

Kennt ihr etwas davon? Falls ja, wie haben sie euch gefallen. Ich hoffe besser als mir.

LG

Sunny