Freitag, 8. Februar 2013

Rezi "Zeit deines Lebens" Cecelia Ahern

Titel: Zeit deines Lebens
Autor: Cecelia Ahern
Originaltitel: The Gift
Verlag: Fischer
ISBN: 9783596511860
Preis: 9,95 Euro
Genre: Gegenwartsliteratur
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 448
Erscheinungsdatum: 02.09.2009
Reihe: -


3,4 von 5 Sternen
*Inhalt:*Lou ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, aber seine Familie leidet sehr darunter. Seinen 1jährigen Sohn kennt er so gut wie gar nicht, seiner 5jährigen Tochter hört er nicht zu und interessiert sich nicht für ihre Hobbies und seine Frau hat er schon mehrfach betrogen. Eines Tages trifft er Gabe, der auf der Straße lebt und irgendetwas verbindet ihn mit dem Landstreicher. Er bietet ihm einen Job an und lernt durch Gabe eine völlig neue Sichtweise auf sein Leben und seine Familie kennen.

*Wie kam das Buch zu mir*
Da mir „Ich schreib die morgen wieder“ von der Autorin so gut gefallen hat, wollte ich weitere Bücher von ihr ausprobieren. Der Klappentext hörte sich sehr vielversprechend an und ich hatte bereits einige positive Rezensionen dazu gelesen. Ich habe es dann gebraucht bei ReBuy erstanden.

*Aufmachung/Qualität*
Die meisten Cecelia Ahern Bücher sind blau. Dieses hier ist aber rot und passt daher nicht so ganz dazu. Vielleicht wurde dies so gewählt, da es im Zeitraum von Weihnachten spielt. Auch die kleinen Blüten, die darauf zu sehen sind sprechen mich nicht und stehen für mich in keinem Zusammenhang zur Geschichte.
Die Kapitel sind unterschiedlich lang, aber entsprechen immer einer angenehmen Länge.
Auf der Innenseite des Covers befindet sich ein großes Portrait der Autorin.
Im Anschluss an die Geschichte gibt es noch eine Leseprobe zu „Ich schreib die morgen wieder“.

*Meinung:*
Die Grundidee
ist recht interessant. Sie soll zum Nachdenken anregen. Es spielt um die Weihnachtszeit und mehrere Leute lernen wie wichtig das effektive ausnutzen von Zeit für die Familie ist. Ich finde das ganze kommt nicht oberlehrerhaft herüber, aber wird schon sehr deutlich in den Vordergrund gerückt. Leider war das Ende so gar nicht nach meinem Geschmack, da ich traurige und melancholische Bücher nicht so mag. Wem es da ähnlich geht sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.

Der Schreibstil ist locker, aber an manchen Stellen etwas langgezogen und zu detailreich. Die Geschichte wird aus der dritten Person und der Vergangenheit geschildert.

Auf Spannung ist das Buch nicht ausgelegt. Man möchte einfach wissen, ob sich der männliche Hauptcharakter bessert und alles ein gutes Ende nimmt. Einen richtigen Spannungsbogen gibt es nicht. Vor allem die ersten 60 Seiten zogen sich wie Kaugummi und ich hätte das Buch fast abgebrochen.

Die Emotionen wurde gut vermittelt und Lous Gedankenprozesse waren nachvollziehbar. Den mittleren Teil habe ich wirklich gern gelesen. Dort erkennt Lou nach und nach was er verpasst hat und versucht sich zu ändern. Das Ende war dann absolut nichts für mich und führte schlussendlich dazu, dass ich es bereut habe das Buch nach den Anfangsschwierigkeiten doch nicht abgebrochen zu haben. Es ist immer schwierig sich so auszudrücken, dass man den Leser nicht spoilert. Das was ich gern im Vorfeld über ein Buch wissen möchte, um zu entscheiden, ob es für mich was ist oder nicht, wollen andere Leser gar nicht wissen und im Laufe der Zeit herausfinden. Daher schreibe ich dazu nun nichts, aber der ein oder andere, der öfter Rezensionen von mir liest, wird vielleicht sowieso wissen worüber ich hier gerade um den heißen Brei rede. Naja, für mich hat das Ende nicht zur Story gepasst und ich würde es auch nicht als Weihnachtsliteratur empfehlen.

Der männliche Hauptcharakter (Lou) war mir lange Zeit unsympathisch. Er ist ein notorischer Fremdgeher, behandelt seine Frau wie einen Gegenstand und interessiert sich nicht für seine Kinder. Noch dazu ist er arrogant, wer mag schon so einen Charakter. Um so überraschter war ich, dass ich ihn etwa ab der Hälfte des Buches doch in mein Herz geschlossen hatte. Gabe, der eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt wirkt immer etwas undurchschaubar und wechselhaft. Aber auch er wird einem schnell sympathisch. Mit Lous Familie fühlt man sofort mit, da sie unglaublich sympathisch und warmherzig wirken.


Grundidee 3,5/5
Schreibstil 4/5
Spannung 2,5/5
Emotionen 4/5
Charaktere 4/5


*Lesergruppe:*
Leser, die gern Bücher lesen, die zum Nachdenken anregen und einen in ein Gefühlschaos während des Lesens schmeißen.

*Fazit:*
Ich persönlich bin enttäuscht von dem Buch, da es mir am Anfang zu langweilig war, in der Mitte UNGLAUBLICH gut gefiel und mir dadurch das Ende um so mehr die Stimmung verhagelte. Den Denkanstoß, den dieses Buch vermittelt, hätte ich persönlich nicht gebraucht, finde ihn aber trotzdem sehr gut. Die Charaktere waren toll und die Handlung interessant, aber ich mag es nicht wenn mich ein Buch emotional aufgewühlt zurücklässt. 

3,4 von 5 Sternen
 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen