Montag, 26. November 2012

Rezi "Eternal Riders - Ares" Larissa Ione

Titel: Eternal Riders - Ares
Autor: Larissa Ione
Sprache: deutsch
Originaltitel: s.o.
Verlag: LYX
ISBN: 9783802585500
Preis: 9,99 Euro
Genre: Romantic Fantasy
Format: Klappenbroschur
Seitenzahl: 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 01.06.2012
Reihe: 1/?


4 von 5 Sternen
*Inhalt:*Ares ist einer der vier Apokalyptischen Reiter – Krieg/War. Noch gehören sie zu den Guten, aber sobald ihre geheimen Siegel zerbrechen, werden sie böse und wollen nur noch zerstören. Wenn alle Siegel gebrochen sind, kommt es zur Apokalypse. Cara ist eine junge menschliche Frau, die auf Grund eines Traumas völlig abgeschieden lebt. Eines Tages wird ihr ein Hund gebracht, der schwer verletzt ist und Cara hilft ihm ohne zu wissen, dass es sich um einen Höllenhund handelt und sie somit in etwas hineingezogen wird, von dem sie bis jetzt nichts wusste und vielleicht auch lieber weiterhin nichts wissen wollte.

*Wie kam das Buch zu mir*
Ich lese gern Romantic Fantasy Romane und die Idee um die Apokalyptischen Reiter hat mich sehr fasziniert. Da musste das Buch einfach gelesen werden. Es wurde mir vom LYX Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

*Aufmachung/Qualität*
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es wirkt mysteriös, düster und sexy und stimmt einen daher schon perfekt in das Buch ein. Die Qualität ist wie immer bei den Klappenbroschuren von LYX sehr gut. Bei sorgfältigem Lesen entstehen höchsten sehr geringfügige Leserillen.

*Meinung:*Die Grundidee ist der Wahnsinn. Larissa Ione erschafft hier eine sehr komplexe Welt. Die vier Apokalyptischen Reiter wurden dazu verdammt Hüter des Armageddons zu sein. Dabei werden sie von einem gefallenen und einen himmlischen Engel bewacht. Es besteht nämlich die Gefahr, dass sie sich dem Bösen zuwenden und somit die Apokalypse heraufbeschwören. Jeder der Reiter hat ein Siegel, dass unter bestimmten Voraussetzungen bricht und den Reiter dann auch gegen seinen Willen in etwas Böses verwandelt. Am Anfang des Buches passiert dies mit Reseph und er wird zu Pestilence und arbeitet von dem Moment an für das Böse und gegen seine Geschwister. Obwohl Reseph eine eher gutmütiger und lockerer Mann war, ist er durch den Bruch seines Siegel abgrundtief böse geworden. Es passieren dann auch Dinge durch ihn, die einen schlucken lassen. Das Buch handelt dann von dem Kampf der drei übrigen Geschwister Pestilence Einhalt zu gebieten und vor allem ihre eigenen Siegel zu beschützen. Da kommt dann der weibliche Hauptcharakter ins Spiel. Sie hat eine große Bedeutung für Ares und sein Siegel, aber was genau müsst ihr selbst lesen. Cara ist ein Mensch aber sie hat bestimmte Fähigkeiten, von denen sie nicht weiß woher sie kommen und warum sie diese hat – sie scheint also nicht ganz menschlich zu sein. Neben den Menschen, den Dämonen (in verschiedener Art) und den Apokalyptischen Reitern gibt es auch noch andere Wesen, die dem Roman so richtig Würze geben. Alles in allem wurde hier eine sehr komplexe, interessant aber manchmal auch etwas verwirrende Welt geschaffen. Diese weißt jede Menge guter als auch böser Wesen auf, aber zeigt auch das es zwischen Gut und Böse auch noch jede Menge geben kann.

Der Schreibstil ist locker und nicht zu detailgetreu. Trotzdem weißt das Buch einige Längen auf, was für mich auch zu eine Punkt Abzug geführt hat. Ich bin der Meinung, dass man das Buch gut 100 Seiten kürzer machen hätte können ohne zu viel an der wirklich gut durchdachten Welt zu kürzen. Es wird zum Beispiel sehr oft hin und her gewandert von einem Ort zum anderen, was man sich hätte sparen können. Die Geschichte enthält auch eine ordentliche Portion Gewalt, die stellenweise sehr blutig und detailliert beschrieben wurde. Die Autorin schaffte es auch extrem gut psychische Gewalt zu vermitteln

Das Buch ist unterhaltsam, stellenweise emotional aber nie extrem spannend. Ich persönlich mag solche Bücher. Zum Ende hin baut sich dann fühlbar Spannung auf, welche dann perfekt im Finale den Höhepunkt erreicht. An sich baut sich die Spannung am Anfang des Buches nur damit auf, wann die beiden Hauptcharaktere endlich zusammenfinden. Ab der Hälfte des Buches wird dann die Geschichte um den Kampf mit Pestilence interessante und auch da baut sich dann Spannung auf. Allerdings nie zum Nägelbeißen. Wie oben schon beschrieben, können die Szenen in denen psychische Gewalt ausgeübt werden, mich aber trotzdem extrem packen.

Die Emotionen kamen sehr gut herüber. Vor allem die wirklich arg bösen Hiebe von Pestilence gegen Ares, die auf die Psyche gehen, waren perfekt umgesetzt. Weniger gut gefielen mir dagegen Ares Gefühle vor allem im ersten Teil des Buches. Ich konnte seine Einstellung zur Gewalt und Schmerz nicht nachvollziehen und dass machte mir auch seinen Charakter eher unsympathisch. Hier blieb der Autorin nicht viel übrig, da diese Emotionen und Einstellungen nun mal zu Ares' Charakter als einer der vier Reiter gehörten, aber für mich passte es einfach nicht. Streckenweise überraschte er dann aber doch wieder mit tiefen Gefühlen vor allem zu Dingen/Geschehnissen aus seiner Vergangenheit, die mich dann wieder überzeugten. Es war ein auf und ab. Bei allen anderen Charakteren kamen die Emotionen aber perfekt authentisch herüber. Vor allem mit Cara fühlte ich sehr mit und bewunderte sie stellenweise.

Die Charaktere sind der Hammer. Fange ich mal mit dem einzig negativem an was ich zu dem Thema sagen kann, Ares. Wie oben schon erwähnt musste er nun mal aufgrund seiner Rolle als Apokalyptischer Reiter so wirsch, unantastbar und brutal sein, aber dass machte ihn leider für mich am Anfang extrem unsympathisch. Erst am Ende des Buches änderte sich das. So, jetzt zum positivem. Die restlichen Charaktere konnten mich alle überzeugen. Man lernt zum Beispiel nur sehr, sehr kurz Reseph kennen, aber erfährt im Laufe der Handlung mehr über ihn und wie sehr er sich von Pestilence (in den er sich durch den Bruch des Siegels verwandelt hat) unterscheidet. Die Autorin schafft es dadurch, dass man Pestilence genau wie seine Geschwister als zwei Personen in einer betrachtet und selbst nicht weiß, ob man seine Zerstörung will. Diesen Zwiespalt im Leser zu wecken, stelle ich mir sehr schwierig vor. Die Autorin hat das hervorragend gemeistert. Auch die anderen Apokalyptischen Reiter waren sehr interessant und unterschieden sich gravierend. Mein Liebling ist Thanatos (Tod), obwohl er mir ganz schön leid tut wegen seines Siegels – aber das lest selbst. Ich werde euch auch sonst nichts zu den Reitern verraten, da ihr selbst lesen solltet wie sie beschrieben werden. Das macht schließlich das Buch aus. Besonders angetan haben es mir aber die vielen Wesen, ob nun Dämonen oder Höllenhunde oder.... Am großartigsten waren die Pferde der Reiter. Ihre Beschreibungen und ihre Art 'aufzutreten' war eines der Highlights der Geschichte. So und zum Schluss noch etwas zu Cara, der weiblichen Hauptrolle. Sie war sehr sympathisch und ihre Gabe/Fähigkeit sehr interessant. Diese Gabe machte sie sogar noch sympathischer und ihr großes Herz und ihr Mut erst recht.

Die Erotik kommt ab der Hälfte des Buches nicht zu kurz. Das mir Ares lange Zeit eher unsympathisch war, störte hier eher wenig, dafür dann aber bei der Liebesgeschichte an sich. Die erotischen Szenen wurden sehr intensiv und detailliert beschriebe. Es kamen durchaus vulgäre Wörter vor, aber bei weitem nicht so häufig wie in anderen Romanen dieser Art. Zum Schluss häufen sich die Szenen und sind für mich nicht immer ganz stimmig mit der emotionalen Verfassung der Charaktere gewesen, aber wer mehrere Romane dieses Genres gelesen hat, weiß was man erwarten muss.

Die Liebesgeschichte überzeugte mich in den ersten zwei Dritteln der Geschichte kaum, aber da war es ja auch gar keine richtige. Ares war mir einfach zu sehr auf sich bezogen und fühlte sich so gut wie gar nicht in Cara hinein. Das änderte sich dann am Ende des Buches und dann war auch alles für mich stimmig. Caras wunderbarer Charakter riss einfach alles raus. Schlussendlich nahm ich der Autorin dann tatsächlich ab, dass Cara und Ares zusammengehören und der eine für den anderen alles machen würde.

Das Ende war ziemlich abrupt, dafür, dass sich die Handlung streckenweise so langgezogen hat. Das Finale war großartig, aber eben doch sehr kurz. Für mich war es aber okay so. Ich bin gespannt wie es im nächsten Band weiter geht, Man kennt ja nun schon einen großen Teil der Welt (oder bildet es sich ein) und daher hoffe ich, dass der zweite Band etwas rasanter voranschreitet. Nur den Unterschied zwischen Hades und Satan habe ich nicht verstanden, aber das kommt vielleicht im nächsten Band.

Grundidee 5/5
Schreibstil 4/5
Spannung 4/5
Emotionen 4,5/5
Charaktere 5+/5
Erotik 4,5/5
Liebesgeschichte 4/5

*Lesergruppe:*
Dieses Buch ist für Leser geeignet, die gern Fantasygeschichten mit sehr gut durchdachten, komplexen und detailreichen Welten lesen. Einige vulgäre Ausdrücke bei den erotischen Szenen und detaillierte Gewaltbeschreibungen sollten einen auch nicht abschrecken.
*Fazit:*
Ares war ein guter Auftakt zu einer hoffentlich tollen Reihe. Die Welt an sich und vor allem die großartigen Charaktere und Wesen konnten mich überzeugen. Einzig der erst sehr unsympathische männliche Hauptcharakter und die stellenweisen Längen konnten mein Lesevergnügen etwas abschwächen.

 4 von 5 Sternen



Reihe:
1. Ares
2. Limos (erscheint am 13.12.2012)
3.?

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