Sonntag, 21. Oktober 2012

Rezi "If I Lie" Corrine Jackson

Titel: If I lie
Autor: Corrine Jackson
Sprache: Englisch
Originaltitel: siehe oben
Verlag: Simon Pulse
ISBN: B007MCJL36
Preis: 12,80 € bei Amazon
Genre: Jugendbuch
Format: Hardcover
Seitenzahl: 288
Erscheinungsdatum: 28.08.2012
Reihe: -


4 von 5 Sternen
*Inhalt:* 
Sophie lebt bei ihrem Vater, einem hohen Tier beim Militär. Ihre Mutter hat sie verlassen als sie gerade 11 war, durchgebrannt mit dem Halbbruder ihres Vaters. Und jetzt, 6 Jahre später, taucht auf einmal ein kompromittierendes Foto auf, das Sophie eng umschlungen mit einem Unbekannten zeigt, obwohl sie doch mit Carey, einem Soldaten, der verschollen ist, zusammen ist. In einer Stadt, dessen Einwohner fast alle zum Militär gehören, macht sie dies zu einer Ausgestoßenen, den niemand ahnt, das ein großer Geheimnis dahinter steckt.

*Wie kam das Buch zu mir*
Ich war ja hin und weg von „Touched“ welches ebenfalls von der Autorin geschrieben wurde. Da musste ich dieses Buch auch unbedingt lesen. Da es keine deutsche Übersetzung gibt, habe ich es mit im Original gekauft.

*Aufmachung/Qualität*
Das Buch ist sehr hochwertig verarbeitet. Das Cover ist schön und passt wunderbar zum Inhalt. Das Buch an sich ist grau, hat aber einen weißen Leineneinband am Rand.

*Meinung:*
 Die Grundidee, um ein großes Geheimnis zwischen zwei Teenagern und die eher ungewöhnlichen Umstände (einer verschollen im Kriegsgebiet) und das eiserne durchhalten des weiblichen Hauptcharakters obwohl sie es extrem hart hat, ist wirklich interessant. Streckenweise konnte ich es nicht nachvollziehen warum sie so eisern den Mund gehalten hat, aber in diesem militärischem Umfeld in dem sie aufgewachsen ist, könnte es durchaus realistisch sein. Was mir allerdings weniger gefiel war das ständige in den Mittelpunkt stellen des Militärs und wie ehrenhaft es ist für sein Land zu kämpfen. Für Amerikaner ist das sicher absolut nachvollziehbar, aber für mich als Deutsche leider nicht. Ich nehme an, dass ist auch der Grund warum dieses Buch nicht übersetzt wurde, mit solchem Patriotismus können wir nicht viel anfangen.

Der Schreibstil ist recht interessant, mal was anderes, allerdings war es stellenweise schwer herauszufinden, ob gerade von der Vergangenheit oder von der Gegenwart die Rede war. Es gibt ständig Zeitsprünge ohne Vorwarnung und man erfährt Stück für Stück wie alles so gekommen ist wie es am Anfang des Buches dargestellt wird. Es gibt dabei mehrere wichtige Handlungsstränge und diesen immer zu folgen und die Puzzlestücke richtig anzuordnen war manchmal schwierig. Es gibt wenig wörtliche Rede, viel wird einfach nur aus der Vergangenheit beschrieben. Das war erst gewöhnungsbedürftig, aber im Nachhinein würde ich sagen, dass es einen dem weiblichen Hauptcharakter näher gebracht hat.

Spannung gibt es meiner Meinung nach nicht viel in diesem Buch. Es plätschert so vor sich hin und man setzt halt nach und nach eine Art Puzzle zusammen. Man wird unterhalten, aber man hängt nicht an den Zeilen oder kann das Buch nicht weglegen. Es ist einfach interessant herauszufinden was das große Geheimnis ist, warum Sophie dieses Geheimnis so vehement geheim hält und wie es zu ihrer außergewöhnlichen Familiensituation gekommen ist.

Auf den Emotionen liegt das Hauptaugenmerk der Geschichte. Sophie wird von allen gemieden und sogar angegriffen. Obwohl sie weiß, dass sie unschuldig ist, hält sie dicht. Nicht einmal den Menschen, die sie liebt, erzählt sie davon und erträgt alles was man ihr antut. Immer in der Hoffnung, dass Carey, um den sich das Geheimnis dreht, wieder aus dem Kriegsgebiet zurückkehrt und selbst alles klärt. Selbst zu Hause erfährt sie kaum Hilfe und Zuneigung, denn dort hat sich bereits vor 6 Jahren ein Drama abgespielt, dass totgeschwiegen wird. Man fühlt mit Sophie mit und das Buch ist daher größten Teils melancholisch und traurig. Sophie hat nur einen Freund, der sie so akzeptiert wie sie ist und keine Fragen stellt, ein alter Veteran in einem Militärkrankenhaus. Er hilft ihr durch ihre schwere Zeit auf seine ganz eigene Art, aber auch er hat ein Problem. Für mich war das Buch sehr emotional und an einer Stelle musste ich sogar richtig weinen. Das passiert mir nicht sehr häufig. Einzig die emotionale Gebundenheit an das Militär konnte ich nicht nachvollziehen und auch den plötzlichen Sinneswandel des Vaters. Dieser wurde gar nicht richtig erklärt.

Die Charaktere sind alle eher Beiwerk. Nur Sophie lernt man wirklich richtig kennen. Alle anderen fügen ihr mehr oder weniger Leid zu und man distanziert sich als Leser daher von ihnen. Einzig George, der Veteran, macht da den Unterschied und sein Charakter ist wirklich einzigartig und toll.

Das Ende rundet alles gut ab, man hat endlich alles durchschaut und es wurde gekonnt zum Abschluss gebracht.


Grundidee 4/5
Schreibstil 4/5
Spannung 2/5
Emotionen 5/5
Charaktere 4/5


*Lesergruppe:*
Schwierig. Ich weiß nicht recht wem ich es empfehlen würde. Man sollte auf jeden Fall keine Abneigung zum Militär und zu emotionalen Büchern haben!

*Fazit:*
Dies war mal ein ganz anderes Buch. Der Patriotismus und die vielen Zeitsprünge waren eher befremdend, aber das Buch war trotzdem emotional packend und interessant.

4 von 5 Sternen
 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen