Sonntag, 7. Oktober 2012

Rezi "Feennacht" Nina Hansemann

Titel: Feennacht
Autor: Nina Hansemann
Originaltitel: s. o.
Verlag: SiebenVerlag
ISBN: 9783864430572
Preis: 14,90 €
Genre: Fantasy; Romatasy
Format: großes Taschenbuch
Seitenzahl: 208 Seiten
Erscheinungsdatum: 01.05.2012
Reihe: -


3,9 von 5 Sternen
*Inhalt:*Leila wächst unter Männern in der Bruderschaft auf. Diese Gemeinschaft schützt die Menschenwelt vor magischen Wesen. Eines Tages trifft sie während der Jagd auf ein Fee namens Luthias und verliert zum ersten Mal einen Kampf. Langsam lernt Leila durch ihn nun mehr über die magischen Wesen und merkt, dass es nicht nur Gut und Böse gibt, sondern auch noch vieles was dazwischen liegt. Was sie allerdings weiß, ist dass man sich vor Feen in Acht nehmen muss, da sie verdammt gern spielen und es mit der Wahrheit nicht so haben. Als ihr Leben in Gefahr gerät, muss Luthias beweisen ob sie nur ein Spiel für ihn ist oder mehr.

*Wie kam das Buch zu mir*
Ich habe es bei einem Gewinnspiel gewonnen.

*Aufmachung/Qualität*
Es ist das erste Buch, dass ich vom SiebenVerlag lese. Die recht kleine Schrift und die vollgepackten Seiten waren Anfangs etwas abschreckend und man hatte das Gefühl man kommt nicht voran, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran und das Buch liegt aufgrund seiner Größe besser in der Hand als ein normales Taschenbuch.

*Meinung:*Erst einmal muss ich sagen, dass ich lieber Urban-Fantasy als High-Fantasy lese. Diese Geschichte ist eigentlich Urban, aber liest sich eher wie High-Fantasy, da fast die komplette Handlung unter magischen Wesen spielt. Rein Genre-technisch war es nicht ideal für mich, aber es konnte mich trotzdem gut unterhalten.

Die Grundgeschichte ist nicht außergewöhnlich, aber interessant. Es gibt die magische Welt und die menschliche Welt die durch Portale getrennt sind. Diese Portale sollten nicht überschritten werden. Durch bestimmte Umstände gelangen magische Wesen allerdings durchaus in die menschliche Welt und dann kommen die Hüter ins Spiel. Sie jagen diese 'Flüchtlinge'. Leila wurde als Kind in der Nähe eines Portals gefunden und von der Bruderschaft der Hüter großgezogen. Sie selbst sieht sich als Hüterin, findet aber bei einem Kampf heraus, dass sie wohl doch mehr als nur ein Mensch ist. Die Geschichte handelt dann von ihrer Selbstfindung und ihrer Entscheidung wie ihr weiteres Leben aussehen soll. Eine kleine Moral wird recht offensichtlich über die Geschichte vermittelt, was ich allerdings eher positiv als negativ bewerte.

Der Schreibstil ist recht einfach. Leider hatte ich oft das Gefühl das Sätze gestrichen wurden und dadurch manche Abschnitte eher holperig wirkten. Manche Sätze musste ich daher zweimal lesen, um den Zusammenhang zu verstehen. Viele Namen ähnelten sich entweder von der Schreibweise oder von der Aussprache und das machte das Verstehen ebenfalls etwas schwierig und man musste sich ständig konzentrieren. So etwas hindert mich aber leider am Abtauchen in die Geschichte. Inhaltlich gab es einige Ungereimtheiten. Dinge, die ich bereits als als gegeben angenommen habe, wurden dann plötzlich als Überraschung verkauft. Das wirkte ein wenig verwirrend, als ob man der Handlung schon voraus war. Das Buch ist in der dritten Person und in der Vergangenheit geschrieben, mein bevorzugter Schreibstil.

Die Spannung war moderat und es gab leider einige Längen. Für Leute, die es gern spannend mögen, wird das Buch sicher eher langweilig sein. Für mich war es allerdings okay. Die Spannung wird durch die vielen Geheimnisse aufgebaut. Da wie oben erklärt, die Auflösung oft im Kopf schon längst vorangeschritten ist und dann erst Seiten später im Buch vorgenommen wird, kam die Spannung allerdings nicht so gut herüber. Das Ende oder das Finale war sogar extrem kurz und enttäuschend.

Emotionen kamen nur bedingt herüber. Die Liebesgeschichte an sich war niedlich beschrieben und recht realistisch entwickelt. Am emotionalsten war für mich allerdings die Beziehung zwischen Tagus (Leilas' Lehrmeister) und Leila. Diese Beziehung zog sich durchs gesamte Buch und machte den Reiz für mich aus.

Es gab eigentlich nur drei Charaktere auf die näher eingegangen wurde. Diese gefielen mir alle sehr gut. Die Nebencharaktere blieben allerdings sehr blass und so manche ihrer Handlungen wirkten zu überstürzt und unstimmig. Hier hätte man mehr draus machen können. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen Tagus und Leila machte allerdings vieles wieder wett. Vor allem, dass man erst nach und nach immer tiefer in ihre Beziehung blicken durfte, gefiel mir sehr gut.

Erotik spielt zwar eine große Rolle im Buch, aber sie steht nicht im Vordergrund. Die eigentlichen Sexszenen waren ziemlich kurz, aber dafür nicht vulgär oder übertrieben. Man spürte allerdings das ganze Buch über das Knistern zwischen Leila und Luthias.

Die Liebesbeziehung wurde sehr gut aufgebaut. Sie wirkte locker, realistisch (soweit das bei Fantasy geht) und zum Schluss sogar überzeugend innig. Ein absoluter Pluspunkt des Romans.

Grundidee 4/5
Schreibstil 3/5
Spannung 4/5
Emotionen 4/5
Charaktere 4/5
Erotik 4/5
Liebesgeschichte 5/5

*Lesergruppe:*
Ich empfehle dieses Buch Lesern, die eine schöne Liebesgeschichte mit Highfantasy-Touch mögen. Ihr solltet nicht zu sehr auf Spannung wert legen und auch nicht zu viele rein erotische Szenen erwarten.

*Fazit:*
3,9 von 5 Sternen
Feennacht war ein schöner Fantasyroman für zwischendurch. Er begeisterte mich vor allem durch seine gut entwickelte Liebesgeschichte und die besondere Beziehung zwischen Lehrmeister und Schülerin. Die Hintergrundhandlung war interessant, aber sie wirkte leider etwas unausgegoren.

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