Titel:
Maikäfer können am längsten
Autor: Andreas Kieling
Autor: Andreas Kieling
Verlag: Piper;
National Geographic
ISBN:
978-3-492-40577-5
Preis: 14,99
€
Genre: Erlebnisbericht
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 304
Seitenzahl: 304
Erscheinungsdatum:
08.06.2015
Reihe:
keine
5 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Niemand kommt
Tieren in freier Wildbahn näher als Andreas Kieling – und wird
dabei Zeuge spektakulärer, oft kurioser Fortpflanzungsrituale. Er
berichtet von Patchworkfamilien und von notorischen Fremdgängern;
welche Tiere beim Sex die Luft anhalten und wo die Männchen gleich
danach das Zeitliche segnen. Welche Tiere monogam leben und welche
lieber einen Harem um sich scharen. Ob es im Tierreich
Familienplanung oder Eifersucht gibt. Und ob Hasen zu Recht als
unersättlich gelten, während Pandabären echte Sexmuffel sind.
(c)Piper
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich schaue sehr
gern Tier-Dokumentationen und als ich dieses Buch gesehen habe,
musste ich es einfach haben. Das Buch wurde mir vom Piper Verlag zur
Verfügung gestellt.
*Meinung:*
Erst
einmal möchte ich sagen, dass der etwas provokante, ja fast
reißerische Titel etwas fehlleitet. Es geht natürlich auch um das
Sexualleben der Tiere, aber hauptsächlich geht es um die Erlebnisse
von Andreas Kieling während
seiner Kindheit, seinem ersten Berufsleben und seinen Tierfilmen. Er
berichte von Erlebnissen aus seiner Kindheit, die ihn für Tiere
begeistert haben und wie nach und nach seine Leidenschaft für Tiere
zu seiner jetzigen Arbeit als Naturfilmer führte. Den Haupteil des
Buches machen aber Erlebnisse aus seiner Arbeit als Tierfilmer aus.
Der Schreibstil
hat mir super gefallen. Man hat wirklich das Gefühl Andreas Kieling
erzählt einem ganz privat Anekdoten aus seinem Leben. Immer bezogen
auf Natur, Tiere oder seine Erlebnisse mit Menschen während seiner
Dokumentationsfilmen. Das ganze hat mich richtig begeistert, weil es
so natürlich wirkte und er vieles auch sehr witzig beschrieb. Selbst
gefährliche Situationen hat er so bildlich beschrieben, dass man den
Atem anhielt und doch machte er dann lockere Sprüche darüber, dass
man wieder entspannen konnte.
Toll fand ich,
dass er nicht nur über interessante Tierbegegnungen (eine
Umarmung einer Gorilla-Dame; nackt neben einem Elefantenbullen
stehen, weil der einen aus dem Badeloch vertrieben hat...) sondern
auch von Menschen berichtet, die er im Laufe seiner Karriere
kennen gelernt hat. So erzählt er von Igor, dem dominanten Russen,
einem Jungen am Amazonas, der ihn erst für einen Missionar hält,
und vielen mehr. Dabei verherrlicht und beschönigt er nichts, er
beschreibt die Menschen genauso wie er sie erlebt hat, mit ihren
Stärken und Schwächen. Immer wieder berichtet er auch ganz nebenbei
von Frank, dem zweiten Kameramann und die Art und Weise gefiel mir
ebenfalls gut, weil er damit seien Arbeit würdigte und ganz
menschlich davon erzähle durch was die Beiden schon alles durch
mussten.
Das Sexualleben der Tiere
spielt eigentlich eher eine Nebenrolle bei den Berichten. Bei einigen
Arten war es Andreas Kieling sogar gar nicht möglich es zu
beobachten geschweige denn zu filmen. Vielmehr geht es um das Leben
der Tiere an sich und
Fortpflanzung spielt nun einmal eine besondere Rolle dabei. Ich habe
einiges neues gelernt - Lustiges (z. B. das bestimmte Kröten ihre
Männchen erst einmal treten, um zu schauen wie fett sie sind),
Trauriges (z. B. die Verdrängung bestimmter Tierarten aus ihrem
natürlich Umfeld oder die Ausrottung) und Interessantes (Schutz der
Berggorillas und etwas über Dian Fossey).
Andreas wird einem
während des Lesen unglaublich sympathisch. Er ist offen,
natürlich und ohne Vorurteile. Er äußert sich zu vielen Dingen
auch kritisch (z. B. Bärenfarmen) und rüttelt damit auf. Man hat
das Gefühl ihn durch dieses Buch wirklich etwas kennengelernt zu
haben. Ich würde sehr gern mehr von ihm lesen.
Zum
Schluss noch schnell etwas zur Aufmachung.
Jedes Kapitel ist einem bestimmten Tier gewidmet, aber meist werden
noch einige andere Tiere, die in unmittelbarer Nähe zu diesen Tieren
leben oder eine andere Ähnlichkeit mit ihnen aufzeigten, ebenfalls
erwähnt. Jedes Kapitel beginnt mit einem scharz-weiß Foto des
jeweiligen (Haupt-)Tiers. In der Mitte des Buches sind dann noch
einige farbige Fotos von Tieren und auch von Andreas Kieling. Ich
hätte mir diese Bilder lieber bei den einzelnen Kapiteln gewünscht,
aber man kann ja nicht alles haben.
*Fazit:*
Das Buch ist
unglaublich unterhaltend, interessant und stellenweise wirklich
witzig. Allerdings rüttelt es auch auf und zeigt die Zerstörung von
Lebensräumen, Quälerei und Ausrottung von Tieren. Ich fand es sehr
interessant einmal mit hinter die Kamera eines Tierfilmers genommen
zu werden. Das Buch kann nicht nur durch den Informationsgehalt über
Tiere brillieren sondern auch durch die unglaublich interessant
geschilderter Erlebnissen aus Andreas Kielings Kindheit und
Berufsleben und sein Umgang mit unterschiedlichen Menschen. Ich kann
das Buch wirklich jedem Natur- bzw. Dokumentationsbegeistertem
empfehlen.
5 von 5 Sternen
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