Titel: Schlimme
Miezi
Autor: Adam Stower
Autor: Adam Stower
Verlag:
Langenscheidt
ISBN:
978-3-468-21027-3
Genre:
Kinderbuch
Format: Hardcover
ohne Schutzumschlag
Seitenzahl: 32 Seiten
Seitenzahl: 32 Seiten
empfohlenes Alter: ab 3
Erscheinungsdatum: 08.08.2013
4,6 von 5 Sternen
*Inhalt:*Die
kleine Lily hat endlich ein Haustier – eine süße kleine Katze.
Doch dann stellt die schlimme Miezi alles mögliche an und schaut
hinterher so unschuldig. Ist es denn überhaupt möglich, dass eine
so kleine Katze so ein riesiges Chaos anrichtet oder hat das Ganze
doch etwas mit dem Ausbruch der Tiere vom nahegelegenen Zoo zu tun?
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich habe ja
bereits „Dummer Schnuffi“ vom gleichen Autoren mit den Kindern
meiner Arbeitsstelle angesehen und gelesen und als BlogDeinBuch
dann diesen zweiten Teil anbot, musst ich mich bewerben. Ich war
unter den Glücklichen und konnte nun auch mit diesem Buch den
Kleinen eine Freude machen.
*Aufmachung/Qualität*
Das Cover ist
wieder schön stabil ohne zu schwer zu werden. Hübsch illustriert
ist es es zusätzlich noch.
Die Seiten sind
schön stabil und gut für Kinder geeignet. Gerade im empfohlenen
Alter (3+) blättern Kinder noch sehr grobmotorisch um, was meist auf
Schieben der Seiten hinausläuft. Dafür sind sie sehr gut geeignet
und nur sehr selten wird bei dieser Technik eine Seite überblättert.
Außerdem sind die Seiten stabil genug, dass sie nicht leicht reißen
und so ist es kein Problem das Kind selbst umblättern zu lassen.
Die Illustrationen
sind herrlich und schön bunt, aber dazu schreibe ich später noch
genaueres.
*Meinung:*
Meinung
als Erwachsener/Pädagoge: (4/5)
Die Zeichnungen
sind sehr schön und niedlich. Jeder Erwachsene wird dahinschmelzen.
Die Farben sind angenehm fürs Auge aber auch abwechslungsreich und
sprechen somit die Kinder visuell sehr an. Die Proportionen stimmten
ebenfalls und die Zeichnungen sind detailreich, ohne zu ablenkend zu
wirken.
Das Buch hat
keinen großen Lerneffekt, sondern verspricht einfach nur Spaß, was
auch okay ist. Lily, die Hauptprotagonistin, ist ein sehr
selbstbewusstes und eigenständiges kleinen Mädchen. Sie kümmert
sich um ihre Katze selbst – Futter, Streicheleinheiten und
Beschäftigung. Ja selbst erziehen möchte sie ihre kleinen Katze.
Erwachsene spielen
hier keine Rolle, was für die Handlung und das angestrebte Publikum
gut geeignet ist. Die Zeichnungen sind an keiner Stelle beängstigend,
obwohl hier eine Raubkatze eine große Rolle spielt. Trotzdem wirkt
der Tiger allein von seine Größe und den Zähnen her, etwas
einschüchtern, was allerdings von meinen 4 Testern nur einem etwas
ausgemacht hat. Die anfängliche Angst verflog aber schnell. Die
Geschichte wird sehr witzig verpackt und das macht es eben aus. Vor
allem die Zeichnung wo der Tiger in das Aquarium guckt, hat sowohl
mich als auch die Kinder zum lachen gebracht. Die Geschichte wird in
ihrer Komplexität von 3 Jährigen sicher nicht ganz erfasst und es
ist auch einiges an Zusatzerklärungen nötig, da sich allein vom
Text er nicht alles erschließen lässt. Dafür gibt es von mir den
kleinen Abzug. Man muss nämlich nicht nur den Text lesen, sondern
auch die verschiedenen Artikel in den Zeitungen, die auf manchen
Bildern zu sehen sind. Diese Artikel sind manchmal nicht ganz
vollständig und so müssen sie regelrecht vom Vorleser übersetzt
bzw. dem Kind verständlich gemacht werden. Allerdings regt dies auch
wieder zum gemeinsamen Erleben der Geschichte an und der Vorleser
wird quasi zur direkten Kommunikation mit dem Kind 'gezwungen' –
was ja auch nicht schlecht ist. Mit etwa 5 Jahren wird die Geschichte
komplett verständlich sein.
Kinder werden beim
Ansehen nicht nur visuell gefördert sondern auch das kognitive
Denken wird gefördert. Nicht immer ist eindeutig ersichtlich was auf
dem Bild passiert ist, sondern man sieht meist nur die Auswirkungen
von einem vorangegangenem Ereignis. Das ist für Kinder nicht leicht,
aber es ist eine Entwicklungsaufgabe, die mit diesem Buch gefördert
werden kann. Ein Element was immer besonders beliebt bei Kindern
ist, ist das Versteck spielen von Charakteren in Büchern. Das löst
zumindest bei meinen Testern wahre Begeisterungsausbrüche aus und
wenn ich die Kinder frage was gerade passiert, kommt meist als
erstes: „Der Tiger versteckt sich“. Auf manchen Bildern wurde der
Tiger von den Kindern schneller gefunden als von mir und ich fand,
dass dies sehr geschickt (nicht schwer) in die Bilder eingebaut
wurde. Meist kam ich nicht zum Lesen des Textes bevor der Tiger nicht
entdeckt wurde, selbst bei mehrmaligem Vorlesen, ließ dieses
Phänomen nicht nach.
Mir persönlich
haben die Geschichte und die Zeichnungen noch besser gefallen als in
„Dummer Schnuffi“. Der Tiger ist wirklich toll und die
Zeichnungen sind sehr witzig.
(Da es sich
bei den kleinen (und großen) Testern um Kinder von meiner Arbeit
handelt, werde ich hier keinen Namen benutzen!)
Meinung eines
genau 3 jährigen Mädchens: (4/5)
Sie verstand etwa
50% der Geschichte. Sie könnte nur grobe Zusammenhänge wiedergeben.
Einzelne Bildelemente waren für sie wichtiger als die Geschichte.
Der Tiger hatte es ihr angetan und sie wollte immer wieder die Seiten
aufschlagen, bei denen der Tiger zu sehen war. Das beliebte
Tigersuchspiel (siehe meine obige Ausführung) war bei dieser
Testperson auch sehr beliebt. Die Zeichnungen schienen sie sehr
anzusprechen und sie wollte das Buch mehrfach ansehen und vorgelesen
bekommen. Das was den Bildern vorausgegangen sein muss, war ihr nicht
immer klar. Das zerstörte Zimmer beispielsweise sprach sie der Katze
zu, weil ja auch Lily die Katze beschuldigte. Das es eigentlich der
Tiger war, man dies aber eben nicht gesehen hat, verstand sie nicht.
Meinung eines 3
jährigen Jungen: (5/5)
Dieser Junge ist
vom kognitivem Verstehen bereits weiter als Testperson 1, obwohl sie
vom Alter her nur eine Woche auseinanderliegen. Er bekam bereits
deutlich mehr vom Zusammenhang der Geschichte mit und konnte diese
auch simple beschreiben. Trotzdem standen auch für ihn die einzelnen
Elemente in den Bildern im Vordergrund und das Tigersuchspiel war
auch hier deutlich wichtiger als die Geschichte an sich. Als der
Tiger zum ersten Mal in voller Größe zu sehen war, reagierte die
Testperson etwas ängstlich. Nachdem ich ihm versicherte, dass der
Tiger hier nichts Böses will, konnte er sich auf die Geschichte
einlassen. Die Zeichnungen waren sehr ansprechend für ihn, aber den
Witz dahinter konnte er noch nicht nachvollziehen. Im Gegensatz zu
Testperson 1 verstand er aber auch das, was man nicht direkt sah. Er
wusste sofort, dass es der Tiger und nicht die Katze war, die das
Zimmer zerstört hat.
Meinung eines 5
(+8 Monate) jährigen Mädchens: (4,5/5)
Ihr war sowohl die
Geschichte als auch der Humor voll zugänglich. Sie lachte über die
witzigen Episoden, verstand den Hintergrund und liebte die Katze und
auch den Tiger. Wer meine Kinderbuchrezensionen verfolgt, wird sich
denken, dass es hier wieder um Frau Naseweis geht. Natürlich fand
sie auch an dieser Story wieder einiges was nicht 'stimmte'. Erst
einmal war sie sich ziemlich sicher, dass Tiger keine Torte essen und
sie fand Lily ziemlich dumm, dass sie immer der kleinen Miezi die
Schuld gab, obwohl doch 'völlig klar' war, dass es der Tiger war.
Naja und den Vogel hatte der Autor dann mit den Haaren im Bett
abgeschossen. Ist doch klar, dass die roten Haare im Bett nicht von
der grauen kleinen Katze stammen können, sondern nur vom Tiger. Also
wirklich. Aber das Buch hat trotzdem sehr gut bei ihr abgeschnitten.
Die Zeichnungen gefielen ihr nämlich ganz, ganz toll. Vor allem den
Tiger fand sie so süß, obwohl sie lieber das Kätzchen hätte.
Meinung eines
12 jährigen Mädchens: (5+/5)
Okay, ich weiß,
sie ist eigentlich nicht die angestrebte Leserschaft, aber sie
repräsentiert für mich mal die vielen Erwachsenen, die ebenfalls
illustrierte Kinderbücher lieben und gern vorlesen. Von all den
Testlesern war sie die am meisten begeisterte. Sie liebte den Humor,
war von den Zeichnungen begeistert und las es den Kindern auch gern
vor. Auch das ist für mich ein wichtiger Punkt bei einem Kinderbuch
– es sollte auch dem Vorleser Spaß machen, denn nur dann kann er
es auch überzeugend und mitreißend vorlesen bzw. Lerninhalte
vermitteln.
Zeichnungen 5+/5
päd. Wertvoll 3/5
Geschichte 4/5
Aufbau/Lesefluss 3,5/5
*Fazit:*
Von den
Zeichnungen her ist das Buch ohne Frage eines der schönsten
Kinderbücher, die ich kenne. Die Geschichte ist zwar nicht komplex,
aber von ihrer Vermittlung her etwas umständlich. Dafür gebe ich
den geringen Abzug. Ansonsten ist das Buch nicht auf
Wissensvermittlung oder Entwicklungsförderung zugeschnitten, sondern
auf Spaß und Humor – was völlig in Ordnung ist. Rein visuell und
auch kognitiv bietet das Buch aber durchaus Fördermöglichkeiten und
regt zu einem Austausch zwischen Vorleser und Zuhörer an. Kinder ab
3 werden den vollen Inhalt des Buches noch nicht erfassen können,
werden aber durch die visuelle und kognitive Anregung trotzdem
begeistert sein. Die Geschichte und die Bilder werden aber auch
ältere Kinder ansprechen und spätestens mit 5 Jahren kann dann
alles komplett erfasst werden.
4,6 von 5 Sternen
Vielen Dank an BlogDeinBuch und Langenscheidt für dieses Rezensionsexemplar!
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