Titel: Küss
mich, Werwolf (Novels of the Others #9)
Autor: Christine Warren
Autor: Christine Warren
Originaltitel: Wolf
at the door
Verlag: Blanvalet
ISBN:
9783442375141
Preis: 7,99
€ (Ebook-Ausgabe)
Genre: Paranormal
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 416 Seiten
Seitenzahl: 416 Seiten
Erscheinungsdatum: 12.01.2011
Reihe: ?
(hier kann ich keine verlässliche Auskunft geben)
2,4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Der erste Roman
einer neuen paranormalen Serie! Sullivan Quinn hat nicht Irland
verlassen und ist 3000 Meilen nach Amerika gereist, nur um sich nun
Hals über Kopf zu verlieben. Aber ein Dufthauch der Anthropologin
Cassidy Poe genügt, um ihn verrückt zu machen. Auch Cassidy fühlt
sich leidenschaftlich zu Sullivan hingezogen, aber noch ahnt sie
nicht, wer Sullivan in Wirklichkeit ist. Und sie weiß nicht, dass er
sie in höchste Gefahr bringt. Denn Sullivan hat eine gefährliche
Mission …
(c)Lovelybooks
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich mag ja
Paranormals und vor allem Werwölfe. Daher habe ich mich von den
negativen Meinungen, die ich gehört habe nicht abschrecken lassen
und auf Lovelybooks scheinen die Leser ja regelrecht begeistert von
dem Buch zu sein. Das wundert mich jetzt aber doch, da ich nicht ganz
verstehen kann, wie man diesen Schreibstil/oder zumindest der
Übersetzung etwas abgewinnen kann. Inhaltlich ist das ja immer
Geschmackssache, aber dieser Schreibstil?
*Meinung:*Also
ich vergebe ja wirklich sehr, sehr selten unter 3 Sternen, aber hier
kann ich einfach nicht anders. Ich bin echt ein wenig geschockt, dass
es doch eine Fangemeinde der deutschen Übersetzung gibt, wo das
ganze stellenweise gar nicht mehr wie Deutsch wirkt.
Fangen wir mal
allein mit der verwirrenden Reihenfolge an. Laut Goodreads ist
es der 9. Teil, laut Blanvalet der erste. Anscheinend hat die Autorin
die Romane der Reihe auf der Zeitschiene ihrer Welt völlig beliebig
verteilt geschrieben und nun herrscht große Verwirrung. Aber
eigentlich kann es mir ja egal sein, denn ich werde ganz sicher nicht
an dieser Reihe weiter lesen, auch nicht im Original und den
Übersetzer werde ich mir notieren. Da kann sich ein Buch sonst wie
gut anhören, aber ich werde niemals wieder eine Übersetzung
von Herrn Leon Mengden kaufen. Dazu später unter dem Punkt
Schreibstil mehr.
Normalerweise
hätte ich das Buch abgebrochen und nicht auf meinen Blog vorgestellt
oder anderswo bewertet, aber ich musste es bis zum Ende lesen, da ich
es für die Verlags SUB Abbau Challenge brauchte. Daher
auch die Rezension, obwohl ich keine negativen Rezensionen mag.
Naja, kommen wir
nun zum wesentlichen. Die Handlung, um die Gesellschaft der
Anderen (Hexen, Gestaltwandler, Vampire...) ist nicht neu, aber
entspricht meinem Beuteschema, was für mich nicht oft genug bedient
werden kann. Wenn es denn gut umgesetzt wird. Leider ist dies hier
nicht der Fall und da kann man eben nicht nur dem Übersetzer die
Schuld geben. Die Story zieht sich wie Kleister, es geht und geht
einfach nicht voran. Ständig werden unwichtige Dinge über Seiten
auspalabert und dann nochmal für die ganz dummen Leser
zusammengefasst. Es war leider zum Gähnen und es war ein reines
Kämpfen durch das Buch. Die Handlung, um den Konflikt der Menschen
mit den Anderen oder deren Bevorstehen, wurde ebenfalls kaum
vorangetrieben. Dafür musste man sich Details über irgendwelche
Wohnungseinrichtungen, moralische Vorstellungen und politische
Einstellungen anhören. Und das wie gesagt doppelt und dreifach, weil
es einem dann von 2 oder 3 Personen manchmal direkt hintereinander
erzählt wurde. Beispielsweise wird einem im Detail in einem
persönlichen Gespräch über ein bestimmtes Ereignis berichtet, dass
'bald' Thema in einer Versammlung sein wird. Dann im nächsten Absatz
oder Kapitel wird einem das Ganze dann noch einmal bis ins Detail bei
besagter Konferenz von einem anderen Charakter erzählt. Was sollte
das? Das einzig interessante an der Story war die etwas besondere Art
der Füchse (Gestaltwandler die Magie nutzen, um sich zu verwandeln)
und am Anfang noch die Charaktere an sich. Aber auch das änderte
sich leider bald.
Der Schreibstil
ist meiner Meinung nach eine Katastrophe, was ich allerdings
größtenteils dem Übersetzter zuschreibe. Hier werden Wörter
gebraucht die ich in einem Paranormalen Roman einfach nicht erwarte.
Ein paar Beispiele sind 'Muckefuck' (wir reden hier über
Amerikaner?!?), 'Veitstanz' und 'Bockmist'. Das sind nur die, die ich
mir gemerkt habe, aber der Roman ist gespickt mit merkwürdigen
Ausdrücken. Außerdem passen sie in Dialogen überhaupt nicht zum
Alter oder Wesen der Charaktere. So sagt eine hippe Mittzwanzigerin
auf einmal: „Das war ja ein Schlag ins Kontor“ oder ein Macho von
einem Alphamännchen: „Himmel, Arsch und Zwirn“ und ähnliches.
Der Humor
wirkte oft primitiv oder kindisch und war daher nicht mein Fall.
Stellenweise wirkten die Dialoge steif und gestelzt wie in manchen
historischen Liebesromanen, die erotischen Szenen waren dagegen mit
Obszönitäten gespickt. Das passte einfach nicht zueinander.
Emotionen
kam hier gar nicht auf, weil die Charaktere einfach nur unecht
wirkten und ich keinen Funken Bezug zu ihnen entwickelte.
Spannung
hätte hier durchaus durch die Gefahr, die auf bestimmte Personen
gerichtet war, aufkommen können. Leider wurde das durch die extremen
Längen im Plot vernichtet. Ich langweilte mich durch die vielen
Nebensächlichkeiten und Wiederholungen viel zu sehr als das ich hier
auf irgendeine Art hätte mitfiebern können. Hier gibt es keinen
Spannungsbogen sondern eine Spannungstreppe mit sehr breiten Stufen.
Leider hatte man oft kaum noch Kraft, um sich schon halb zu Tode
gelangweilt noch auf die nächste Stufe hochzuziehen.
Die Charaktere waren
mir anfangs noch sympathisch oder sagen wir mal sie waren
interessant. Quinn war von Anfang an ein sehr aggressiver von sich
überzeugter Macho. Das stört mich grundsätzlich nicht, wenn er
sich weiter entwickelt hätte. Das tat er in meinen Augen nicht.
Später wurden ihm ein paar Dialoge zugeschrieben, die seine sanftere
Seite zeigen sollten, aber die nahm ich ihm nicht ab. Bei Cassidy war
es sogar noch schlimmer. Anfangs lustig, selbstbewusst und locker,
entwickelte sie sich zu einer nörgelnde Zicke, die arrogant und
unsympathisch herüberkam. Auch die Nebencharaktere konnten es nicht
herausreißen. Lediglich der Werpanther und Vorsitzende des Rates der
Anderen in Amerika konnte mich ein wenig begeistern, da er
interessant war und auch stimmig reagierte.
Die
Liebesgeschichte war aus meiner Sicht kaum emotional. Hier schien
fast alles triebgesteuert und als es dann auch noch so obszön und
unpassend bei den erotischen Szenen abging, verging mir alles. Die
erst so schüchterne und ach so unberührte Cassidy schrie dann auf
einmal aus heiterem Himmel er soll sie endlich ordentlich fi... und
nicht nur herumstochern. Nein da passte einfach nichts und ich mag
eigentlich auch nicht mehr weiterschreiben.
Warnungen:
unfassbar merkwürdige Übersetzung, obszöne Wortwahl, Gewalt
(Warnungen sind bei mir nicht negativ wertend gemeint, sondern nur
ein Hinweis für die Leser, die aus persönlichen Gründen ganz
gezielt bestimmte Inhalte vermeiden möchten.)
Grundidee 3/5
Schreibstil 1/5
Spannung 2/5
Emotionen 2/5
Charaktere 2/5
Liebesgeschichte 1/5
*Fazit:*
Ich bin ja ein
sehr sozialer Mensch und wenn mir ein Buch nicht gefällt, halt ich
den Mund und schreibe keine Rezension. Ausnahmen sind da natürlich
Rezensionsexemplare oder Bücher, wie dieses hier, weil ich es für
eine Challenge lese habe. Grundsätzlich denke ich, dass es für
jedes Buch mindestens einen Leser gibt und der Autor so einen Verriss
wie ich ihn hier geschrieben habe, nicht verdient hat. Hier bleibt
mir nun nichts anderes übrig. Das Buch war so gar nichts für mich.
Ich fand es langweilig, die Charaktere verhielten sich ambivalent und
der Schreibstil und die Übersetzung waren eine Katastrophe in
Handlungstempo und Wortwahl. Sorry, aber ich kann leider nichts
positives schreiben, um dem Fazit die Schärfe zu nehmen. Von mir
gibt es keine Leseempfehlung.
2,4 von 5 Sternen
Die Reihe heißt Novel of the Others. Blanvalet hat die Teile einfach nur in der Reihenfolge der Veröffentlichung rausgebracht. Auf der autorenseite ist das erkänntlich http://christinewarren.net/books/index.php#others
AntwortenLöschenIch mochte diesen Teil übrigens auch nicht. Ich hatte zuerst "Die Schöne und der Werwolf" gelesen und fand ihn gut. Uns wollte daher auch noch den Vorgänger lesen. War Zeitverschwendung. Ich schätze aber mal, da der 2. Teil (oder ja eigentlich 10.) schon im November 2011 erschienen ist, das Blanvalet auch nicht sehr begeistert von dieser Reihe war.
Ja, habe ich ja beim Titel stehen und das hat mich dann doch sehr verwirrt. Allerdings merkt man dem Buch ja nicht unbedingt an, dass es aus einer Reihe stammt. Es ist ja sehr eigenständig.
LöschenJa "Die Schöne und der Werwolf" war sogar bin gestern ziemlich weit oben auf meiner Wunschliste. Nun befindet es sich nicht mehr darauf. Es gibt einfach zu viele andere schöne Reihen, als dass ich es mit dem Buch noch wagen würde. Waren es Charaktere die man schon aus diesem Buch hier kennt? Wars der gleiche Übersetzer?
Nein ich glaube auch nicht, dass der Verlag weitere Bücher herausbringen wird.
LG
Sunny