Titel: Méto – Das Haus
Autor: Yves Grevet
Verlag: dtv
ISBN: 9783423625142
Seitenzahl: 218
Erscheinungsdatum: 16.03.2012
Reihe: 1/3
4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Méto ist ein etwa 15jähriger Junge, der mit 63 anderen Jungen in einer
Art Heim lebt – Das Haus. Dort geht es sehr militärisch zu und die
Jungen werden stark unterdrückt. Komischerweise kann sich dort niemand
richtig an sein früheres Leben erinnern und niemand weiß, was mit den
Jungen passiert, die irgendwann einfach aus dem Haus geschleppt werden.
Méto beginnt das System zu hinterfragen, findet schreckliches heraus und
versucht auszubrechen.
*Meinung:*
Cover/Illustrationen 3,5/5 – Das Cover ist passend zum Buch und
vermittelt einem auch gleich die richtige Stimmung. Allerdings wirkt es
auf Grund der Illustration eher wie ein Kinderbuch, wenn man nichts vom
Inhalt des Buches weiß. Der Buchschnitt ist schwarz.
Grundidee 5/5 – Die Grundidee ist wirklich einzigartig und sehr gut
durchdacht. Leider kann man selbst nach Beendigung des Buches nicht viel
dazusagen, da der größte Teil der Grundidee noch immer im Schatten
liegt. Man kennt noch nicht annähernd alle Geheimnisse des Hauses.
Glaubwürdigkeit 4,5/5 – Hier fällt es mir sehr schwer ein Urteil zu
fällen, da das Ende des Buches extrem offen ist. Kaum eine Frage ist
beantwortet. Die soziale Struktur im Haus ist so militärisch und
eingeschränkt, dass den Jungen nicht viel Raum für eigene Entscheidungen
gelassen wird. Das was bis jetzt an Handlung und Interaktion passiert
ist, wirkte allerdings glaubwürdig und schlüssig auf mich.
Umschreibungen 3,5/5 – Dem Buch merkt man den männlichen Autor an.
Noch dazu ist die Handlung allein durch die Grundidee des Hauses eher
nüchtern, geradlinig und wenig detailreich. Es gibt keine
ausschmückenden Beschreibungen. Alles vermittelt die bedrückende
Stimmung im Haus.
Schreibstil 3,5/5 – Ich habe jetzt mehrere Bücher mit diesem
merkwürdig vereinfachtem Schreibstil gelesen und ich weiß nicht warum
das jetzt auf einmal so in ist? Zu diesem Buch oder besser gesagt zu
diesem Teil der Trilogie passte der Schreibstil zwar, da er die
bedrückende Stimmung und die militärische Grundhaltung im Buch
verstärkt, aber mögen tue ich ihn trotzdem nicht.
Das Buch ist außerdem noch in der Ich-Perspektive und in der Gegenwart
geschrieben, was mir auch nicht so liegt und komischerweise oft mit
diesem Kurze-Sätze-Stil gekoppelt wird. Zur Verteidigung des Buches muss
ich aber betonen, dass es in diesem Teil wirklich mal gepasst hat. Ich
befürchte allerdings, dass dies Zufall ist und auch die anderen Teile
genau so ablaufen werden, auch wenn es vielleicht dann nicht mehr zur
Handlung passt.
Spannung 5/5 – Das ist der größte Pluspunkt des Buches. Es ist
wirklich sehr spannend und man fiebert trotz der nüchternen Schreibweise
mit Méto mit. Man will endlich wissen, was hinter dem Haus steckt, wo
die Kinder herkommen, was mit all dem bezweckt wird.... Ich könne jetzt
noch hunderte solcher Fragen stellen und ich muss leider sagen, dass mir
fast keine beantwortet wurde. Am Ende des Buches weiß man zwar etwas
mehr aber nur einen sehr kleinen Bruchteil. Das Ende war meines
Erachtens kein Ende und man hätte die Bücher in ein Buch fassen sollen.
(Zumal das Buch wirklich extrem kurz war und ich es innerhalb weniger
Stunden durchgelesen hatte.) Trotzdem bleibt es hier bei 5 Sternen, denn
auch wenn mich diese offenen Fragen sehr stören, hat es die Spannung ja
noch erhöht.
Emotionen 3,5/5 – Wie schon unter den vorherigen Unterpunkten
beschrieben, ist das Buch sehr nüchtern beschrieben. Es passt zum Inhalt
des Buches und ich hoffe, dass mit Métos Entwicklung und seinen neuen
Erfahrungen sich dies in den nächsten Bänden ändern wird. Hier gibt es
keine Gefühlsduselei oder innige Beziehungen.
Charaktere 4/5 – Die Charaktere sind sich auf Grund der sehr
strukturierten und militärischen Erziehung relativ ähnlich. Méto, der
Hauptcharakter, ist einfach sehr sympathisch und er wirkt interessant,
da er aus der Masse heraussticht und Dinge hinterfragt. Auch sein Mut
und vor allem seine Fairness machen ihn sympathisch.
*Lesergruppe:*
Dieses Buch ist sehr gut für Jungen geeignet, auch für Leser, die sonst
nicht so viel lesen. Der sehr einfache, kurze und nüchterne Schreibstil
könnte Jungen mehr liegen als Mädchen. Manche Stellen sind sehr grausam
und vor allem der psychische Druck, der im Haus herrscht ist enorm.
Daher denke ich sollte das Buch erst ab 14 Jahren gelesen werden. Ich
konnte keine Altersempfehlung im Buch finden, aber ich nehme stark an
das es schon ab 12 empfohlen wird. Das muss dann jeder selbst
entscheiden.
Erwachsenen kann ich dieses Buch empfehlen, da es zum Nachdenken anregt
und spannend ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 12 jähriger
versteht, was hinter dieser Geschichte steckt.
*Fazit:*
4/5 Sternen
Dies ist ein wirklich sehr originelles Buch, dass einen mitfiebern lässt
und das mich persönlich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Ich bin
unheimlich gespannt, wie sich die Dynamik unter den Jungen in den
Folgebänden weiter entwickeln wird. Leider sind am Ende des Buch noch so
viele Fragen offen und es hat bei nur 218 Seiten gar kein richtiges
Ende. Man hätte die drei Bücher sicher auch in einem Buch herausbringen
können.
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