Kurzreviews 2022 #6 (Juni)
Kawano Tanishi „Fire in his Fingertips“ (#2)
Manga, GhostShip, 180 Seiten, 24.11.2020, Romance, 22.05.22 Amazon 14,25€
Ryo und Souma sind nun zwar zusammen, halten es aber vor ihren Freunden und Eltern noch geheim. Es kommt zu einigen Eifersuchtsszenen und kleinen Dramen, aber ehrlich gesagt geht es zu etwa 70 % in dem Manga nur um das Eine. Das wird allerdings so gut und unzensiert gezeichnet, wie in keinem anderen Manga. Also die Mature-Warnung sollte man definitiv beachten!
Auch wenn es hier nicht viel Handlung um die Beziehung und die Erotik drumherum gibt, unterhält mich der Manga bzw. die Reihen sehr. Umso nerviger ist es, dass man Teil 3 nirgends für einen angemessenen Preis bekommt. So ging es mir lange Zeit mit Band 1, aber der ist nun komischerweise seit einiger Zeit gut erhältlich. Ich hoffe sehr, dass dies dann auch mit Band 3 bald der Fall sein wird.
Meine Review zu Band 1 könnt ihr hier finden, falls er allgemein ein wenig zur Handlung und meinem Ersteindruck zur Reihe wissen wollt.
Der Zeichenstil ist wie schon bei den letzten malen wieder sehr gut. Die Chemie zwischen Souma und Ryo stimmt einfach und auch wenn Souma weiterhin so dominant bleibt, so wird Ryo in der Beziehung doch deutlich aktiver und selbstbewusster. Das gefällt mir sehr. Ich genieße wirklich, die beiden in ihrem Alltag und in ihren Interaktion miteinander zu beobachten.
Nun muss nur noch Band 3 bald erhältlich sein.
Story 3,0/5
Emotionen 4,4/5
Charaktere 4,0/5
Unterhaltung
4,6/5
Erotik 5+/5
Zeichenstil 5+/5
Lesegefühl 4,6/5
Gesamt 4,6/5
Fumico Hiwa „Prinz sucht Bräutigam“
Manga, KAZE, 178 Seiten, 05.12.2019, Boyslove, 04.02.21 Amazon 6,95€
Das war mal wieder ein Manga bei dem ich mir sicher war, dass ich ihn lieben werden. Daher habe ich ihn auch neu gekauft. Leider war das eine Fehleinschätzung.
Es geht hier um Julian (einen Prinzen) und Yuki (ein Student). Die beiden haben sich als Kinder bereits eine Weile gekannt, was allerdings nur einem der Beiden in Erinnerung geblieben ist. Und das obwohl sie sich geschworen haben zu heiraten. Was genau hinter diesem Schwur steckt, findet man am Ende des Mangas heraus. Aber auch daran kann sich nur Julian erinnern. Naja sie treffen dann im Erwachsenenalter wieder aufeinander und Julian will nun das Versprechen einlösen. Yuki will dies nicht, da er eigentlich auch gar nichts von Liebe unter Männern hält. Das wird aber nur ganz kurz thematisiert und dann ist er plötzlich schwul. Total merkwürdig. Das war aber nicht da einzige merkwürdig. Yukis Eltern haben 3 Kinder aber sind unfähig für ihre finanzielle Sicherheit zu sorgen. Das wird so plump und unrealistisch erzählt, dass es wohl lustig sein sollte, aber keinesfalls ist. Yuki sind seine beiden Brüder unfassbar wichtig, zumindest erzählt einem das die Mangaka am Anfang. Danach spielen sie keine Rolle mehr. So wichtig also.
Als Yuki dann eine Heirat ablehnt, obwohl Julian ihm seine Liebe gesteht, obwohl er ihn ja nur als Kind kannte (wer kriegt da keine Stalker-Vibes?), lässt er ihn in seinem Host-Club arbeiten, um die Schulden seiner Eltern zu zahlen. Warum jemand möchte, dass sein Schwarm oder gar große Liebe, mit anderen Männern für Geld abhängt, ist mir ein Rätsel. Auch wenn natürlich betont wurde, dass es nichts sexuelles ist, waren die Treffen mit den alten Männern einfach nur creepy. Julian wirkte wie eine Puffmutter, die ja auch oft als so fürsorglich dargestellt wurden. Auch das hat mich immer angewidert und ich muss gestehen, dass mir die Erklärung der Mangaka, dass Julian diese Clubs für arme Waisen aus dem Boden gestampft hat, um ihnen eine Arbeit zu geben, total merkwürdig. Natürlich sind all diese Waisen wunderschön und was mit ihnen passiert ist bis sie alt genug für den Club waren, wird auch nicht erklärt und ich bin froh, dass man zumindest keine minderjährig wirkenden Hosts gesehen hat.
Wäre dieses ganze Host-Club Ding nicht gewesen, hätte der Manga trotz seiner oft übertriebenen Szenen und Plotholes ganz unterhaltsam sein können. So hatte ich aber beim Lesen die ganze Zeit so ein richtig komisches Gefühl.
Am Ende spielte der Club nicht mehr eine so große Rolle, aber die Handlung war einfach wirr. Es wurden Dinge in den Raum geworfen, wie eine Rivalität mit einem Cousin von Julian oder halt die Familie von Yuki, die dann einfach wieder verschwanden. Es wurde zu schnell abgehakt oder einfach gar nicht mehr erwähnt.
Der Zeichenstil war wirklich gut und entsprach dem Stil auf dem Cover. Ich mag diese Art von Gesichtern. Sehr süß, größtenteils. Die erotischen Szenen sind nur ganz kurz und mit stilistischen, angenehmer Zensur. Also keine weiße Balkon oder so ein Mist. Die Posen wurden einfach so gezeichnet, dass alles natürlich verdeckt war. So etwas mag ich.
Der wirklich wirre Stil und der Mangel an echten Emotionen lässt mich in Zukunft Abstand von dieser Mangaka nehmen.
Story 1,6/5
Emotionen 2,0/5
Charaktere 3,0/5
Unterhaltung
2,6/5
Zeichenstil 3,6/5
Lesegefühl 2,4/5
Gesamt 2,4/5
Reibun Ike „Heisse Nächte, kalter Stahl“ (#1)
Manga, EgmontManga, 194 Seiten, 03.12.2020, Boyslove 18+, 28.09.21 Rebuy 4,99€
Es geht hier um Nirasawa, der sich als 17jähriger Jungspund in die Geschäfte der Yakuza einmischt. Der Junior Boss der Umezawi-Familie entscheidet ihn, nachdem er halb tot geprügelt wurde, in die Mafia als sein persönlichen Handlanger aufzunehmen.
Nirasawa entwickelt sich schnell von einem Rebellen zu einem liebeskranken Hündchen. Es wirkte sehr stark nach Stockholmsyndrom. Kabu (der Junior Boss) entwickelt zwar im Laufe der Zeit etwas mehr Gefühle für Nirasawa aber behandelt ihn weiterhin eher herablassend. Zwischenzeitlich gibt er ihn aus strategischen Gründen an seinen Onkel ab, obwohl sie längst intim miteinander waren. Der Vogel schoss er dann ab, als Nirasawa ihm sehr, sehr deutlich sagte, wie sehr er ihn liebt und welche Angst er hat wieder abgeschoben zu werden. Nirasawa würde alles für ihn tun und Kabu stellt weiterhin die Yakuza über alles. Das ist wirklich hart. Vor allem das Ende dieses Mangas. Man kann sich als Leser denken in welche Richtung die Reihe weitergehen wird. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das lesen will.
Der Zeichenstil ist super. Die Gesichter sind für einen Manga sehr detailreich gezeichnet, fast schon lebensecht. Das gefiel mir super.
Es gab viele erotische Szenen, die sehr gut gezeichnet waren. Leider ist der Manga trotz der ab 18 Empfehlung zensiert und das auch wieder mit einer Ausradierungszensur. Die hasse ich ja. Allerdings war sie hier noch recht dezent gehalten. Die erotischen Szenen hätte ich allerdings mehr genießen können, wenn die Beziehung der beiden nicht so unausgeglichen und toxisch gewesen wäre.
Story 3,6/5
Emotionen 4,0/5
Charaktere 3,6/5
Unterhaltung
4,0/5
Zeichenstil 5,0/5
Lesegefühl 3,0/5
Gesamt 3,4/5
T. L. Swan „The Takeover“ (The Mile High Club #2)
engl. Hörbuch, Audible/KindleUnlimited, 12:28h; 27.08.2020, Gegenwartsliteratur, ausgeliehen
Das ist mein absolutes Jahres-Highlight, wenn nicht sogar mein absolutes Highlight in diesem Genre. Ich bin immer noch schockverliebt in die Charaktere.
Es geht hier um Claire, die ihren Mann bei einem Autounfall verloren hat und nun Schwierigkeiten hat, ihr Unternehmen aufrecht zu halten. Tristan ist ein knallharter Geschäftsmann, der sterbende Unternehmen aufkauft. Als er Claire ein Angebot macht, lehnt diese vehement ab und sagt dem arroganten Schnösel die Meinung. Tristan ist völlig hin und weg von dieser Frau und versucht alles um ein Date mit ihr zu bekommen. Claire bleibt eisern, aber als sie sich dann auf einem Workshop wiedersehen kann sie dann doch irgendwann seinem Charme nicht mehr widerstehen. Das an Claire noch 3 Kinder hängen, macht Tristan überraschend wenig aus. Richtig witzig und unterhaltsam wurde für mich das Buch, als er dann in Interaktion mit den Kids geht. Die machen es ihm alles andere als einfach, aber es gibt da nicht nur sehr, sehr viele witzige Szenen, sondern auch richtig herzerwärmende und zu Tränen rührende Szenen.
Mehr möchte ich nicht verraten, außer dass es neben dem schwierigen Zusammenwachsen mit den Kids auch noch einige kleine und große Dramen mit Claire gibt. Auch Tristans Familie wird ein Rolle spielen. Ich fand das alles unglaublich unterhaltsam und ich mochte das Buch nie ausschalten.
Am liebsten würde ich es gleich noch einmal hören.
Die Sprecher haben ihren Job sehr, sehr gut gemacht. Es war wieder so ein Hörbuch, wo ich im Anschluss nicht sagen könnte, ob ich es auf Deutsch oder auf Englisch gehört habe.
Ich war emotional komplett in der Story gefangen, habe gelacht und geweint. Einfach großartig.
Die Liebesbeziehung war erst sehr erotisch angehaucht, bekam dann aber durch die Kinder einen etwas anderen Drall, der mir mehr gefiel. Auch da kam es noch zu erotischen Szenen, aber die Mischung gefiel mir noch besser.
Nun überlege ich, ob ich doch noch Band 1 der Reihe höre, aber eigentlich hatte ich mich für Band 2 entschieden gerade wegen der Kinder. Na mal schauen.
Story 5+/5
Emotionen 5+/5
Charaktere 5+/5
Unterhaltung 5+/5
Schreibstil 5,0/5
Sprecher 5+/5
Lesegefühl 5+/5
Gesamt 5+/5
Kennt ihr etwas davon? Falls ja, wie haben sie euch gefallen. Ich hoffe besser als mir.
LG
Sunny
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