Kurzreviews März 2019 #KW10
Mit „Caste Heaven“
habe ich eine neue Reihe für mich entdeckt, aber ansonsten stach
nichts weiter wirklich heraus diese Woche.
M.S. Force „Tugendhaft“
(Quantum #1)
AudibleHörbuch,
Gegenwartsliteratur, 10h46, 06.12.2018 Audible
Große Begeisterung kann ich hier nicht ausdrücken. An sich hat es
mich gut unterhalten. Die Geschichte um den berühmten Schauspieler
und die kleine, engagierte Lehrerin war wirklich interessant und
nett. Vor allem die traumatische Vergangenheit der Prota, die man
erst nach und nach aufdeckt, machte es interessant.
Nun kommen aber meine Kritikpunkte. Zum einen kommt der männliche
Prota aus der SM Szene und besitzt selbst einen Club. Das wird
mehrmals im Buch angesprochen, aber spielt in diesem Band keinen
große Rolle. Das fand ich etwas nervig. Am liebsten wäre es mir
gewesen, diese SM Sache wäre völlig weggelassen worden. Leider
nehme ich an, dass es in Band 2 noch eine dominantere Rolle spielen
wird. Da frage ich mich dann aber warum, spricht man im ersten Band
eher Leser an, die mit SM nichts am Hut haben und froh sind, dass
Flynn sich für Natalie ändern will und seine Neigung verdrängt.
(was natürlich unrealistisch ist und mit Sicherheit zu einer
Katastrophe führt und dann wird 'natürlich' Natalie sich für
diesen Lebensstil 'entscheiden') Schon allein, dass ich mir sehr
sicher bin, dass es in diese Richtung laufen wird, schreckt mich vom
Kauf des zweiten Bandes ab. Zum anderen kommt noch dazu, dass Natalie
durch eine Vergewaltigung traumatisiert wurde. Vergewaltigung ist
Gewalt und Machtausübung. Nun hat Flynn aber durch seine sexuelle
Neigung genau solche Bedürfnisse – also Macht beim Sex ausüben.
Das passt für mich leider überhaupt nicht als Paar zusammen und
jedes Mal wenn Fynn seine Fantasien im Kopf durchspielt, ekelt mich
das eher an. Und das obwohl ich durchaus auch schon SM Romane gelesen
und gemocht habe. Allerdings ging es da dann immer, um psychisch
stabile Partner, die ehrlich miteinander waren und welche beide die
gleiche Veranlagung hatten. Bei Natalie kann ich mir das von ihrem
ganzen Verhalten und natürlich auch wegen ihres traumatischen
Erlebnis gar nicht vorstellen. Dementsprechend Bauchschmerzen habe
ich bei dem Paar.
Trotzdem muss ich gestehen, dass ich sehr gern wissen würde, wie es
mit den beiden weitergeht.
Im Moment bin ich mir sehr sicher, dass ich nicht weiterlesen werde,
aber ich würde es nicht ausschließen. Was ich allerdings
ausschließen kann, ist das Hörbuch. Ich werde definitiv nicht noch
einmal zu einem Hörbuch greifen, das Marleen Solo liest. Sie hat die
Prota so schrecklich naiv, albern und dumm gesprochen, dass es im
Hinblick dieser Handlung sogar noch unpassender war. Die Handlung an
sich hatte schon sehr viele Gefühlsduseleien, aber dass die
Sprecherin die Prota dann auch noch so albern und überzogen sprach,
machte es noch schlimmer.
Also wenn ich jemals zu Band 2 greife, dann nur als Buch. Oder wenn
mir jemand von euch erzählen kann wie es weitergeht, kann er/sie es
mir sehr gern schreiben und mich spoilern.
Story 4,0/5
(die Idee mit dem Schauspieler und der Lehrerin fand ich sehr
unterhaltsam)
Charaktere 3,0/5
(kamen in der Hörbuchfassung irgendwie nicht richtig zur Geltung,
aber an sich interessant)
Sprecherin 2,0/5
(an vielen Stellen sprach sie die Prota zu albern oder ließ sie wie
ein dummes Fangirl wirken)
Emotionen 3,0/5
(teils wirklich gut herübergebracht; oft aber auch sehr übertrieben
gefühlsduselig)
Gesamt 3,0/5
(eigentlich will ich nicht weiterlesen, würde aber doch gern wissen,
wie es ausgeht; wenn dann nicht mehr als Hörbuch sondern als Buch)
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Chise Ogawa „Caste
Heaven“ (#1)
Manga, BoysLove 18+, Tokyopop, 192 Seiten, 28.02.2019 Rebuy 2,89€
Der Manga hat mir überraschend gut gefallen, aber ich weiß nun
warum sich hier die Geister scheiden. Die Hauptstory ist nicht nur
grenzwertig was die erotischen Szenen angeht, sondern hat die Grenze
deutlich überschritten. Hier geht es um Zwang, Vergewaltigung,
Abhängigkeit... Allerdings ist das Grundthema mit den zufällig
vergebenen Rängen in der Hierarchie der Klasse unglaublich
interessant. Es zeigt die Abgründe der menschlichen Natur auf und
erinnert im weitesten Sinne an das Werk „Die Welle“. Es gibt am
Anfang noch genug Seiten auf denen man den aktuellen King (oberster
der Hierarchie) kennen und hassen lernt. Er ist sehr, sehr
unsympathisch. Dann erfolgt das Auflösen und neu verteilen der
Rollen und der aktuelle King wird nun zum schwächsten Glied. Dieser
Umschwung war interessant. Wäre einen der Typ am Anfang nicht so
madig gemacht worden, hätte ich den Manga sicher nicht so gern
gelesen. So konnte man emotionalen Abstand halten, als die Dinge mit
ihm passiert sind, die passiert sind. Es wurde gezeigt, wie schnell
eine Gruppe sich umstrukturieren kann, wie Macht genutzt und auch
ausgenutzt werden kann. Themen wie Unterdrückung, Verrat, Heuchelei
sind große Themen. Aber es gibt auch Ausnahmen und die machten den
Manga dann wirklich zu etwas, worüber man auch nachdenken kann. Am
Ende gab es noch einen Nebenstory und die war richtig schön.
Der Zeichenstil gefiel mir sehr gut. Die Szenen und Ausschnitte waren
abwechslungsreich gewählt und ich mag bei BoysLove- Mangas die
filigran gezeichneten Gesichter bzw. Männertypen.
Alles in allem fand ich den Mangas sehr gut und habe mir gleich den
zweiten Teil bestellt.
Story 4.0/5
(das Hierarchiespiel fand ich sehr interessant)
Zeichenstil 4,4/5
(abwechslungsreiche Ausschnitte, filigrane Zeichnungen)
Extras 3,4/5
(mehrere Farbseiten vorn und in der Mitte des Mangas, 1. Auflage)
Gesamt 4,0/5
(ich habe mir gleich den 2. Band bestellt)
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Kazumi Tachibana „Cherry Teacher“ (#1)
Manga, Sexy Comedy, Panini Manga, 206 Seiten, 28.02.2019 Rebuy 3,99€
Sexy Comedy ist ein Genre, dass ich sehr gern lese, wo ich aber immer
auch mit großen Enttäuschungen rechne. Dies war wieder so eine
Enttäuschung. Die Handlung war extrem platt. Es geht um einen
Lehrer, der neu an eine Schule kommt und alles versucht, um den
Schülerinnen zu gefallen. Das er sich dabei richtig dumm anstellt,
hätte noch witzig sein können, aber die Mischung aus Humor, Gewalt
und Ecchi gefiel mir überhaupt nicht. Der Humor war viel zu
abgedreht und überzogen für meinen Geschmack. Inhaltlich hatte es
aber außer 'humorvoll-gedachten' Szenen gar nichts zu bieten. Und da
ist das Dilemma, wenn der Humor nicht dem eigenen entspricht.
Wie schon erwähnt rechne ich bei dem Genre allerdings schon mit so
etwas. Was es dann aber besonders traurig macht, ist der Fakt, dass
ich den Zeichenstil abgöttisch gut fand. Das ist genau das was ich
liebe – eher ein wenig comichaft, süße Gesichter, kontrastreiche
und abwechslungsreiche Panels...
Man liest auch relativ lang an dem Manga, da er vollgepackt mit
vielen Szenen und Text ist.
Alles in allem kann der Zeichenstil es hier aber bei weitem nicht
ausgleichen. Der Manga wird in meiner Sammlung bleiben, da ich mir
allein die Zeichnungen immer wieder ansehen könnte. Mehr Bände der
Reihe werden aber nicht bei mir einziehen, da es inhaltlich absolut
nichts für mich zu bieten hat.
Story 1.0/5
(leider kann ich dem Manga inhaltlich absolut gar nichts abgewinnen)
Zeichenstil 5+/5
(alles was ich liebe; süße Gesichter, viel Abwechslung; tolle
Kontraste...)
Humor 1,0/5
(die Mischung aus Gewalt, Humor und Erotik ging für mich gar nicht)
Extras 3,4/5
(2 sehr schöne Farbseiten)
Gesamt 2,0/5
(ich werde definitiv keinen weiteren Band der Reihe lesen)
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Ryuhei Tamura „Beelzebub“ (#1)
Manga, Action 13+, Tokyopop, 192 Seiten, 19.12.2018 Rebuy 2,29€
Die Idee mit dem kleinen 'Satansbraten' fand ich toll. Der Teufel ist
der Menschen überdrüssig und schickt seinen Sohn (ein Baby) auf die
Erde, um dort aufzuwachsen und die Menschheit zu zerstören. Dazu
muss er sich an einen Menschen binden, der möglichst brutal und
abgebrüht ist. Die Wahl fällt auf einen Rowdy namens Oga. Es ist
wirklich sehr witzig, wie der kleine Teufel sich an Oga hängt und
was er tut, um bei ihm zu bleiben. Hier kommt der Humor vor allem
durch die Zeichnungen wirklich toll rüber. Das Baby kann ja nicht
sprechen, aber die Mimik und Gestik ist einfach sehr witzig.
Leider trifft der Humor sonst aber nicht meinen Geschmack. Er wird
sehr extrem mit Gewalt vermischt und die Mischung gefiel mir hier gar
nicht. Es war einfach zu heftig und zu dominant.
Der Zeichenstil gefiel mir sehr gut. Das machte viel wieder wett und
wie schon erwähnt, kam der Humor der über Mimik und Gestik
vermittelt wurde bei mir sehr gut an. Nur die übertriebene Gewalt
hat mir den Manga etwas verhunzt.
Alles in allem war es daher wieder so ein Manga, den ich in vielen
Punkten mochte und daher gern weiterlesen würde, aber wo meine
Kritikpunkte einfach zu schwer wiegen. Das Gewaltthema wird sich ja
mit Sicherheit nicht abschwächen, auch wenn Oga wohl gegen die
Vernichtung der Menschheit arbeiten will und sich ändern will. Das
macht mich so neugierig auf die nächsten Bände, aber ich bin hin
und hergerissen, ob es sich wirklich für mich lohnt einen weiteren
Band zu kaufen. Wenn dann sicher nur sehr günstig gebraucht. Mal
schauen.
Story 3,0/5
(sehr interessante Idee mit dem Sohn Satans auf Erden)
Zeichenstil 4,6/5
(tolle, witzige Mimik und Gestik)
Humor 2,4/5
(Mischung auf Gewalt und Humor war nicht so meins)
Gesamt 3,0/5
(ich bin hin und hergerissen, ob ich weiterlese)
Kennt ihr etwas davon? Falls ja, wie haben sie euch gefallen. Ich
hoffe besser als mir.
LG
Sunny
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