Sonntag, 10. März 2019

Kurzreviews März 2019 #KW10

Kurzreviews März 2019 #KW10

Mit „Caste Heaven“ habe ich eine neue Reihe für mich entdeckt, aber ansonsten stach nichts weiter wirklich heraus diese Woche.

M.S. Force „Tugendhaft“ (Quantum #1)
AudibleHörbuch, Gegenwartsliteratur, 10h46, 06.12.2018 Audible

Große Begeisterung kann ich hier nicht ausdrücken. An sich hat es mich gut unterhalten. Die Geschichte um den berühmten Schauspieler und die kleine, engagierte Lehrerin war wirklich interessant und nett. Vor allem die traumatische Vergangenheit der Prota, die man erst nach und nach aufdeckt, machte es interessant.
Nun kommen aber meine Kritikpunkte. Zum einen kommt der männliche Prota aus der SM Szene und besitzt selbst einen Club. Das wird mehrmals im Buch angesprochen, aber spielt in diesem Band keinen große Rolle. Das fand ich etwas nervig. Am liebsten wäre es mir gewesen, diese SM Sache wäre völlig weggelassen worden. Leider nehme ich an, dass es in Band 2 noch eine dominantere Rolle spielen wird. Da frage ich mich dann aber warum, spricht man im ersten Band eher Leser an, die mit SM nichts am Hut haben und froh sind, dass Flynn sich für Natalie ändern will und seine Neigung verdrängt. (was natürlich unrealistisch ist und mit Sicherheit zu einer Katastrophe führt und dann wird 'natürlich' Natalie sich für diesen Lebensstil 'entscheiden') Schon allein, dass ich mir sehr sicher bin, dass es in diese Richtung laufen wird, schreckt mich vom Kauf des zweiten Bandes ab. Zum anderen kommt noch dazu, dass Natalie durch eine Vergewaltigung traumatisiert wurde. Vergewaltigung ist Gewalt und Machtausübung. Nun hat Flynn aber durch seine sexuelle Neigung genau solche Bedürfnisse – also Macht beim Sex ausüben. Das passt für mich leider überhaupt nicht als Paar zusammen und jedes Mal wenn Fynn seine Fantasien im Kopf durchspielt, ekelt mich das eher an. Und das obwohl ich durchaus auch schon SM Romane gelesen und gemocht habe. Allerdings ging es da dann immer, um psychisch stabile Partner, die ehrlich miteinander waren und welche beide die gleiche Veranlagung hatten. Bei Natalie kann ich mir das von ihrem ganzen Verhalten und natürlich auch wegen ihres traumatischen Erlebnis gar nicht vorstellen. Dementsprechend Bauchschmerzen habe ich bei dem Paar.
Trotzdem muss ich gestehen, dass ich sehr gern wissen würde, wie es mit den beiden weitergeht.
Im Moment bin ich mir sehr sicher, dass ich nicht weiterlesen werde, aber ich würde es nicht ausschließen. Was ich allerdings ausschließen kann, ist das Hörbuch. Ich werde definitiv nicht noch einmal zu einem Hörbuch greifen, das Marleen Solo liest. Sie hat die Prota so schrecklich naiv, albern und dumm gesprochen, dass es im Hinblick dieser Handlung sogar noch unpassender war. Die Handlung an sich hatte schon sehr viele Gefühlsduseleien, aber dass die Sprecherin die Prota dann auch noch so albern und überzogen sprach, machte es noch schlimmer.
Also wenn ich jemals zu Band 2 greife, dann nur als Buch. Oder wenn mir jemand von euch erzählen kann wie es weitergeht, kann er/sie es mir sehr gern schreiben und mich spoilern.

Story 4,0/5
(die Idee mit dem Schauspieler und der Lehrerin fand ich sehr unterhaltsam)
Charaktere 3,0/5
(kamen in der Hörbuchfassung irgendwie nicht richtig zur Geltung, aber an sich interessant)
Sprecherin 2,0/5
(an vielen Stellen sprach sie die Prota zu albern oder ließ sie wie ein dummes Fangirl wirken)
Emotionen 3,0/5
(teils wirklich gut herübergebracht; oft aber auch sehr übertrieben gefühlsduselig)
Gesamt 3,0/5
(eigentlich will ich nicht weiterlesen, würde aber doch gern wissen, wie es ausgeht; wenn dann nicht mehr als Hörbuch sondern als Buch)

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Chise Ogawa „Caste Heaven“ (#1)
Manga, BoysLove 18+, Tokyopop, 192 Seiten, 28.02.2019 Rebuy 2,89€

Der Manga hat mir überraschend gut gefallen, aber ich weiß nun warum sich hier die Geister scheiden. Die Hauptstory ist nicht nur grenzwertig was die erotischen Szenen angeht, sondern hat die Grenze deutlich überschritten. Hier geht es um Zwang, Vergewaltigung, Abhängigkeit... Allerdings ist das Grundthema mit den zufällig vergebenen Rängen in der Hierarchie der Klasse unglaublich interessant. Es zeigt die Abgründe der menschlichen Natur auf und erinnert im weitesten Sinne an das Werk „Die Welle“. Es gibt am Anfang noch genug Seiten auf denen man den aktuellen King (oberster der Hierarchie) kennen und hassen lernt. Er ist sehr, sehr unsympathisch. Dann erfolgt das Auflösen und neu verteilen der Rollen und der aktuelle King wird nun zum schwächsten Glied. Dieser Umschwung war interessant. Wäre einen der Typ am Anfang nicht so madig gemacht worden, hätte ich den Manga sicher nicht so gern gelesen. So konnte man emotionalen Abstand halten, als die Dinge mit ihm passiert sind, die passiert sind. Es wurde gezeigt, wie schnell eine Gruppe sich umstrukturieren kann, wie Macht genutzt und auch ausgenutzt werden kann. Themen wie Unterdrückung, Verrat, Heuchelei sind große Themen. Aber es gibt auch Ausnahmen und die machten den Manga dann wirklich zu etwas, worüber man auch nachdenken kann. Am Ende gab es noch einen Nebenstory und die war richtig schön.
Der Zeichenstil gefiel mir sehr gut. Die Szenen und Ausschnitte waren abwechslungsreich gewählt und ich mag bei BoysLove- Mangas die filigran gezeichneten Gesichter bzw. Männertypen.
Alles in allem fand ich den Mangas sehr gut und habe mir gleich den zweiten Teil bestellt.

Story 4.0/5
(das Hierarchiespiel fand ich sehr interessant)
Zeichenstil 4,4/5
(abwechslungsreiche Ausschnitte, filigrane Zeichnungen)
Extras 3,4/5
(mehrere Farbseiten vorn und in der Mitte des Mangas, 1. Auflage)
Gesamt 4,0/5
(ich habe mir gleich den 2. Band bestellt)

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Kazumi Tachibana „Cherry Teacher“ (#1)
Manga, Sexy Comedy, Panini Manga, 206 Seiten, 28.02.2019 Rebuy 3,99€

Sexy Comedy ist ein Genre, dass ich sehr gern lese, wo ich aber immer auch mit großen Enttäuschungen rechne. Dies war wieder so eine Enttäuschung. Die Handlung war extrem platt. Es geht um einen Lehrer, der neu an eine Schule kommt und alles versucht, um den Schülerinnen zu gefallen. Das er sich dabei richtig dumm anstellt, hätte noch witzig sein können, aber die Mischung aus Humor, Gewalt und Ecchi gefiel mir überhaupt nicht. Der Humor war viel zu abgedreht und überzogen für meinen Geschmack. Inhaltlich hatte es aber außer 'humorvoll-gedachten' Szenen gar nichts zu bieten. Und da ist das Dilemma, wenn der Humor nicht dem eigenen entspricht.
Wie schon erwähnt rechne ich bei dem Genre allerdings schon mit so etwas. Was es dann aber besonders traurig macht, ist der Fakt, dass ich den Zeichenstil abgöttisch gut fand. Das ist genau das was ich liebe – eher ein wenig comichaft, süße Gesichter, kontrastreiche und abwechslungsreiche Panels...
Man liest auch relativ lang an dem Manga, da er vollgepackt mit vielen Szenen und Text ist.
Alles in allem kann der Zeichenstil es hier aber bei weitem nicht ausgleichen. Der Manga wird in meiner Sammlung bleiben, da ich mir allein die Zeichnungen immer wieder ansehen könnte. Mehr Bände der Reihe werden aber nicht bei mir einziehen, da es inhaltlich absolut nichts für mich zu bieten hat.

Story 1.0/5
(leider kann ich dem Manga inhaltlich absolut gar nichts abgewinnen)
Zeichenstil 5+/5
(alles was ich liebe; süße Gesichter, viel Abwechslung; tolle Kontraste...)
Humor 1,0/5
(die Mischung aus Gewalt, Humor und Erotik ging für mich gar nicht)
Extras 3,4/5
(2 sehr schöne Farbseiten)
Gesamt 2,0/5
(ich werde definitiv keinen weiteren Band der Reihe lesen)

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Ryuhei Tamura „Beelzebub“ (#1)
Manga, Action 13+, Tokyopop, 192 Seiten, 19.12.2018 Rebuy 2,29€

Die Idee mit dem kleinen 'Satansbraten' fand ich toll. Der Teufel ist der Menschen überdrüssig und schickt seinen Sohn (ein Baby) auf die Erde, um dort aufzuwachsen und die Menschheit zu zerstören. Dazu muss er sich an einen Menschen binden, der möglichst brutal und abgebrüht ist. Die Wahl fällt auf einen Rowdy namens Oga. Es ist wirklich sehr witzig, wie der kleine Teufel sich an Oga hängt und was er tut, um bei ihm zu bleiben. Hier kommt der Humor vor allem durch die Zeichnungen wirklich toll rüber. Das Baby kann ja nicht sprechen, aber die Mimik und Gestik ist einfach sehr witzig.
Leider trifft der Humor sonst aber nicht meinen Geschmack. Er wird sehr extrem mit Gewalt vermischt und die Mischung gefiel mir hier gar nicht. Es war einfach zu heftig und zu dominant.
Der Zeichenstil gefiel mir sehr gut. Das machte viel wieder wett und wie schon erwähnt, kam der Humor der über Mimik und Gestik vermittelt wurde bei mir sehr gut an. Nur die übertriebene Gewalt hat mir den Manga etwas verhunzt.
Alles in allem war es daher wieder so ein Manga, den ich in vielen Punkten mochte und daher gern weiterlesen würde, aber wo meine Kritikpunkte einfach zu schwer wiegen. Das Gewaltthema wird sich ja mit Sicherheit nicht abschwächen, auch wenn Oga wohl gegen die Vernichtung der Menschheit arbeiten will und sich ändern will. Das macht mich so neugierig auf die nächsten Bände, aber ich bin hin und hergerissen, ob es sich wirklich für mich lohnt einen weiteren Band zu kaufen. Wenn dann sicher nur sehr günstig gebraucht. Mal schauen.

Story 3,0/5
(sehr interessante Idee mit dem Sohn Satans auf Erden)
Zeichenstil 4,6/5
(tolle, witzige Mimik und Gestik)
Humor 2,4/5
(Mischung auf Gewalt und Humor war nicht so meins)
Gesamt 3,0/5
(ich bin hin und hergerissen, ob ich weiterlese)


Kennt ihr etwas davon? Falls ja, wie haben sie euch gefallen. Ich hoffe besser als mir.
LG
Sunny

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