Mittwoch, 16. Januar 2019

Rezi "Sommernachtsträume" Mary Kay Andrews

Titel: Sommernachtsträume
Autor: Mary Kay Andrews
Originaltitel: The Weekenders
ISBN: 978-3-8371-3752-1
Preis: 14,99 €
Genre: Gegenwartsliteratur
Format: Hörbuch
Laufzeit
: 6 CDs, Laufzeit: ca. 8h 1 min
Erscheinungsdatum: 25. April 2017
Reihe: keine



4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Das perfekte Hörbuch für laue Sommernächte
Riley Griggs schäumt vor Wut, als sie vergeblich an der Fähre auf ihren Ehemann Wendell wartet. Eigentlich wollten sie den Sommer auf der idyllischen Insel Belle Isle nutzen, um ihrer Tochter schonend beizubringen, dass sie sich scheiden lassen wollen. Doch aus Wut wird Besorgnis, denn Wendell bleibt verschwunden. Zu allem Überfluss findet Riley heraus, dass ihr Haus von der Bank gepfändet wurde und sie keinen Zugriff mehr auf ihre Konten hat. Als die Polizei sie auch noch wegen des Verschwindens ihres Ehemanns verdächtigt, macht sich Riley selbst auf die Suche nach Wendell. Unterstützt wird sie von Nate, der wieder auf der Insel wohnt und schon zu Jugendzeiten in Riley verliebt war. Mit ihm an ihrer Seite erkennt Riley, wie weit sie sich von ihren Träumen entfernt hat. Schafft sie es, sich auf ihre Stärken zu besinnen und ein neues Leben zu wagen?
Charmant und gefühlvoll gelesen von Rike Schmid
©RandomHouseAudio

*Wie kam das Buch zu mir*
Ich liebe die Hörbücher von Mary Kay Andrews und dieses fehlte mir noch. RandomHouseAudio hat es mir netter Weise als Download zur Verfügung gestellt.

*Meinung:*
Ich bin ein großer Fan der Autorin und vor allem von den Hörbüchern. Rike Schmid, die Sprecherin, gehört für mich zu den Mary Kay Andrews Büchern dazu. Bisher haben mich alle Geschichten der Autorin total begeistert. Hier war ich nicht ganz so überzeugt. Ich denke es lag vor allem daran, dass ich bisher nur ungekürzte Hörbücher der Autorin gehört habe. Dieses hier war nun aber plötzlich gekürzt und ich finde, dass hat man dem Buch deutlich angemerkt. Dazu aber später noch mehr.

Inhaltlich geht es um die Mutter (Riley) eines 12jährigen Mädchens (Meggie). Beide sind auf dem Weg in die Sommerferien auf eine kleine Insel, wo auch die Familie von Riley lebt. Eigentlich sollte auch Rileys Mann mit von der Partie sein, nur erscheint er nicht auf der Fähre. Schnell wird klar, dass das Paar schon lange keine wirkliche Beziehung mehr führt und sie in diesem Urlaub ihrer Tochter gestehen wollten, dass sie sich scheiden lassen. Dazu kommt es nicht mehr, da Wendell (Rileys Mann) ermordet wird. Schnell stehen Riley und ihre Familienmitglieder im Fokus der Ermittlungen und Riley hat alle Hände voll mit ihrer pubertierenden Tochter zu tun, die mit dem Tod des Vaters nur schwer umgehen kann. Das klingt jetzt zwar alles wie ein Krimi, aber es geht viel mehr um den Familienzusammenhalt, kleinere Dramen, Kindererziehung und auch um Liebe. Letzteres kam dieses mal aber leider viel zu kurz . Das die Liebesgeschichte nicht wirklich im Vordergrund steht, ist recht typisch für Mary Kay Andrews, aber das hier war einfach zu wenig. Vielleicht zeigt sich hier aber auch schon das erste Problem der gekürzten Fassung. Man bekommt gar nicht dieses 'Funken-Sprüh“-Gefühl oder ähnliches. Es dauert lange bis Riley sich auf Nate einlässt, dann gibt es die typischen kleinen Dramen (Da ist ist Autorin sehr vorhersehbar, was mich aber nicht stört) und dann endet alles ganz merkwürdig abrupt. Sowohl die Liebesgeschichte, als auch die ganze Handlung um die Suche nach dem Mörder werden so Knall auf Fall aufgelöst, dass man das Gefühl hat, die Autorin wollte das Buch nur noch rasch beenden. Gerade die Eröffnung des Mörders kommt so aus heiterem Himmel und machte für mich kaum Sinn. Vieles wurde nicht mehr richtig aufgelöst. Das betraf große Handlungsabschnitte, wie die Liebesgeschichte und den Mord, aber auch kleine Dinge, wie einen Streit von Meggie mit ihrer angeblich allerbesten Freundin. Ich habe sogar die letzten Titel noch einmal gehört, weil ich dachte, ich hätte etwas übersprungen.

Die Mordgeschichte hat diesen Familienroman spannend gehalten. Es ging nie in Richtung Krimi, (Gott, sei Dank) aber man rätselte weiter mit, wer es nun war und warum. Das Zwischenmenschliche hat mich auch wieder begeistert. Das kann die Autorin einfach. Die Beziehung zwischen Riley und ihrer Tochter ist zwar nicht einfach, aber so ist das mit Teenagern gewöhnlich und ich finde, dass wurde sehr gut dargestellt. Es gab einige interessante Nebencharaktere wie Rileys Bruder und dessen Ehemann Scott und auch Tante Ruth war sehr individuell. Das peppte die Story zusätzlich auf.

Die Liebesgeschichte konnte mich, wie schon gesagt, nicht so überzeugen wie andere Geschichten der Autorin. Sicher war es von Anfang an etwas schwierig, da Riley ja gerade Witwe geworden ist und sie Nate bereits aus Jugendtagen kannte und eher schlechte Erinnerungen dazu hatte. Es hätte allerdings alles besser wirken können, wenn das Ende nicht so abrupt gewesen wäre. Ob dies nun an der gekürzten Fassung liegt, kann ich nicht sagen.

Mal abgesehen davon, dass ich es schade finde, dass das Hörbuch gekürzt wurde, würde ich trotzdem jederzeit wieder zum Hörbuch greifen. Die Sprecherin, Rike Schmid, liest die Geschichten von Mary Kay Andrews so überzeugend. Man kann vollkommen abtauchen in diese Welt und ich war nie verwirrt, wer da jetzt sprach, weil man alle Charaktere stimmlich gut unterscheiden konnte. Da gehört Rike Schmid für mich zu den Besten. Sie übertreibt es nie, liest in einem angenehmen Tempo und hat eine schöne, ruhige Stimme.



*Fazit:*
Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn sie mit den anderen Büchern der Autorin nicht mithalten konnte. Schade fand ich, dass das Hörbuch gekürzt war und man dem Buch dies auch anmerkte. Das Ende war leider sehr abrupt und einige Dinge wurden für mich nicht deutlich genug geklärt. Die Sprecherin gehört für mich zu den Geschichten von Mary Kay Andrews mittlerweile dazu und auch hier machte sie ihre Arbeit wieder ausgezeichnet.

4 von 5 Sternen

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