Autor: Sergej
Lukianenko
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-31651-5
Preis: 14,99
€
Genre:
Urban Fantasy
Format:
Klappenbroschur
Seitenzahl:
464
Erscheinungsdatum: 8.
September 2015
Reihe:
1/?
4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Der junge Magier
Dmitri Drejer arbeitet als Lehrer an einer Schule für die »Anderen
«, auf der Vampire, Magier, Hexen und Gestaltwandler in
gegenseitigem Respekt und Toleranz ausgebildet werden sollen. Sein
alltägliches Leben gerät jedoch völlig aus den Fugen, als er eines
Tages seltsame Vorgänge auf dem Schulhof beobachtet. Was er zunächst
für einen harmlosen Streich seiner Schüler hält, entpuppt sich als
gewaltige Verschwörung, die weit über die Grenzen Russlands
hinausgeht. Eine Verschwörung, die das sensible Gleichgewicht
zwischen den Mächten des Lichts und den Mächten der Dunkelheit für
immer zerstören könnte ...
(c)Heyne
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich habe die
Original Wächter Reihe von Lukianenko geliebt und daher musste ich
natürlich auch diese Spin-Off Reihe lesen. Das Buch wurde mir vom
Heyne Verlag zur Verfügung gestellt.
*Aufmachung/Qualität*
Das Cover gefällt
mir wieder sehr gut. Genau wie bei der Originalreihe hat es wenig mit
dem Inhalt zu tun, aber warum auch immer passt es für mich zu
Lukianenkos Stil. Das Buch ist trotz seines Umfangs nicht zu schwer
und lässt sich leicht aufklappen. Dadurch lässt es sich sehr gut
lesen, aber im Buchrücken entstehen trotz vorsichtigem Lesen
Leserillen.
*Meinung:*
Eine Bewertung des Buches ist mir sehr schwer gefallen. Ich schwankte lange zwischen 3 und 4 Sternen. Im Vergleich zu der Original Wächter-Reihe ist das Buch deutlich schwächer und ich hätte dem ganzen nur 3 Sterne gegeben. Da das Buch aber nur sehr gering an die Original Reihe gebunden und ist ohne Probleme ohne das Vorwissen aus der Originalreihe gelesen werden kann, habe ich mich entschieden es als ganz eigenständiges Buch zu werten. Somit hat es knapp 4 Sterne für mich erreicht.
Eine Bewertung des Buches ist mir sehr schwer gefallen. Ich schwankte lange zwischen 3 und 4 Sternen. Im Vergleich zu der Original Wächter-Reihe ist das Buch deutlich schwächer und ich hätte dem ganzen nur 3 Sterne gegeben. Da das Buch aber nur sehr gering an die Original Reihe gebunden und ist ohne Probleme ohne das Vorwissen aus der Originalreihe gelesen werden kann, habe ich mich entschieden es als ganz eigenständiges Buch zu werten. Somit hat es knapp 4 Sterne für mich erreicht.
Erst
einmal möchte ich kurz etwas zum Inhalt verraten.
Es ist wieder (wie die Originalreihe) in 3 Teile unterteilt. Jeder
Teil hat seinen eigenen Spannungsbogen und kleinen Höhepunkt. Alle 3
Teile sind durch bestimmte Figuren und die Haupthandlung verbunden.
Es spielt in der selben Welt wie die Originalreihe, aber eine
unbestimmte Zeit später. Ganz genau wird darauf nicht eingegangen,
aber man erfährt grob was in der Originalreihe mit der Welt passiert
ist. Allerdings ist dies wirklich sehr, sehr oberflächlich und man
bekommt nur ein paar wesentliche Fakten und Namen zugeworfen. Ich
vermute, dass wird sowieso nur den Lesern auffallen, welche die
Originalreihe gelesen haben. Die Grundstruktur der Welt ist
also gleich. Es gibt die Nachtwache (die Lichten), die Tagwache (die
Dunken) und die Inquisition. Das sind die sogenannten Anderen, die
unbemerkt von den Menschen in der realen Welt leben. Auf das Lizenzen
vergeben zum Töten (für Dunkle) und Zauber (meist für Lichte) wird
gar nicht so sehr in dieser Reihe eingegangen, spielt aber auch eine
Rolle. Ob das für Leser ohne Vorwissen nicht etwas zu wenig erklärt
und verwirrend ist, kann ich nicht einschätzen. Vielleicht werden
die Stellen dann einfach überlesen. Wo sich die Originalreihe eher
mit den Wachen beschäftigt hat und erst nach und nach die
Inquisition dazu kam, so haben wir es hier mit einer ganz anderen
Konstellation zu tun. Zum einen spielt die Inquisition eine viel
größte Rolle im Plot und zum anderen fängt die Handlung in einer
Schule an. Wie sich das nachher weiter entwickelt möchte ich nicht
verraten.
Das Zwielicht ist
für mich ja die genialste Erfindung von Lukianenko und ich mag wie
er es aufgebaut hat und wie es von den Anderen der verschiedenen
Grade genutzt wird. Das kommt in der Originalreihe noch besser rüber,
aber spielte auch hier wieder eine große Rolle. Schön war es dann
man (zwar erst zum Ende hin) geliebte Charakter wiedertraf. Wen
möchte ich hier ebenfalls nicht verraten, aber ohne sie hätte mir
wirklich was gefehlt.
Der Schreibstil von
Lukianenko ist einfach einzigartig. Er ist gesellschaftskritisch und
macht sehr viele Anspielungen auf Literatur- und Filmklassiker.
Teilweise war dies aber gerade in diesem Band schon etwas lächerlich.
Bruce Lee, der eine Wache führte, Cornelia Funke als Andere und die
vielen Harry Potter Anspielungen waren mir einfach zu trivial. Auch
das sich durch den ganzen Band ziehende "Club der toten
Dichter"-Thema fand ich nicht ganz so originell. Sein ständiges
Auseinandersetzen mit Vorurteilen, Machtausübung, Intoleranz,
Gewissen und vielem mehr ist aber auch hier wieder zu finden und
konnte mich überzeugen. Man merkt seinen Charakteren den ständigen
Konflikt mit den Vorgaben der Gesellschaft, ihren eigenen
Überzeugungen und Wünschen an. Es gibt ständig ein Ausfechten des
Für und Wider und der Kampf zwischen Gut und Böse und dem erkennen
der Grauzonen. Auch das Abwegen was ist erlaubt wenn man das große
Ganze im Auge behält, ist ein großes Thema. Das kann der Autor
besser als viele andere. Teilweise hatte das Buch durch seine teils
sehr detaillierten Ausschweife doch einige Längen und ist somit
nicht für Leser geeignet die schnelle, actionreiche Bücher lieben.
Es ist auch bei weitem nicht so spannend wie ich es erwartet hätte.
Die Charaktere
haben mich nicht ganz so überzeugt wie in der Originalreihe. Hier
habe ich alles mit Abstand zu den Figuren gelesen und mitverfolgt. In
der Originalreihe dagegen habe ich mit der männlichen Hauptfigur
richtig mitgefiebert und mitgelitten. Irgendwie blieben die
Charaktere hier blasser. Es hat mich eben auf eine andere Art und
Weise unterhalten.
Alles in allem muss
ich aber sagen, dass mich das Buch wirklich gut unterhalten hat. Wenn
ich mal ausblende, dass mir die Originalreihe deutlich besser gefiel,
bin ich doch sehr zufrieden mit dem Buch.
*Fazit:*
An die Original
Wächter-Reihe kommt das Buch bei weitem nicht heran, aber als
eigenständiges Buch betrachtet, hat es mich sehr gut unterhalten.
Die Charaktere blieben (wieder im Vergleich zur Originalreihe) eher
flach, aber es war trotzdem interessant ihren Weg mitzuverfolgen.
Lukianenkos gesellschaftskritischer Schreibstil kommt wieder gut
durch, aber er verfranzt sich dieses mal etwas mit den vielen
Anspielungen auf Literatur- und Filmklassiker (auch der
Trivialliteratur). Stellenweise wirkte es dann schon albern. Die Welt
mit ihrer Aufteilung in die Dunklen und die Lichten sowie der
Inquisition als Kontrollorgan und natürlich dem Zwielicht kann mich
nach wie vor vollends begeistern. Wer kein Problem mit sich langsam
entwickelndem Plot, teilweise philosophischen Einlagen und dem etwas
eigenen Schreibstil von Lukianenko hat, kann ich das Buch empfehlen.
Allerdings würde ich der Originalreihe immer den Vorzug geben.
4 von 5 Sternen
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