Samstag, 13. Juni 2015

Rezi "Zero - Sie wissen was du tust" Marc Elsberg

Titel: Zero - Sie wissen was du tust
Autor: Marc Elsberg
ISBN: 978-3-8371-2496-5
Preis: 19,99 €
Genre: Gegenwartsliteratur
Format: Hörbuch (MP3 CDs)
Laufzeit
: 13:21 Minuten
Erscheinungsdatum: 26. Mai 2014
Reihe: -

3,4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Wer sich im Netz bewegt, für den gibt es kein Entkommen!
Der Tod eines Jungen führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der beliebten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die es einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen …
(c)RandomHouseAudio

*Wie kam das Buch zu mir*
Ich war ein großer Fan von Marc Elsbergs erstem Roman "Blackout" und daher wollte ich gern auch diesen zweiten Roman lesen. Das Hörbuch wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt.

*Aufmachung/Qualität*
Die zwei MP3 CDs liegen in einer dünnen, aber stabilen Papphülle. Diese Art von Verpackung bevorzuge ich. Es ist platzsparend und trotzdem sind die CDs gut verpackt. Das Cover gefällt mir sehr, da man sofort sieht, dass es vom gleichen Autor wie "Blackout" ist.

*Meinung:*
Inhaltlich
konnte mich das Buch leider nicht so begeistern. Meine Erwartungen waren sehr hoch, da mir "Blackout" von diesem Autor so unheimlich gut gefallen. Hier wurde ich vor allem von dem Fehlen der zwischenmenschlichen Beziehungen enttäuscht. Es gab jede Menge Technikdetails, was auch bei 'Blackout' so der Fall war und mir dort gefallen hat. Hier wirkte es aber etwas reißerisch inszeniert und es gab viele Wiederholungen. Vor allem die erste Hälfte konnte mich daher nicht richtig packen. Hier wurde eine Technikspielerei nach der anderen in die Handlung eingeführt und es erschlug einen ein wenig. Auch die vielen Personen, die anfangs wenig oder gar nichts miteinander zu tun haben und deren Wege sich erst später kreuzen, waren etwas verwirrend. Gerade bei einem Hörbuch fällt es einem da sehr schwer mitzukommen und sich die Personen zu merken.

Ab der Hälfte wurde es dann spannender. Alle Handlungsstränge wurden langsam aber sicher verknüpft und man hat sich an Cynthia gewöhnt. Hauptsächlich gefiel es mir aber ab diesem Moment, weil man endlich eine Beziehung zu Cynthias aufbauen konnte und es auch eine kleine Liebschaft und echte Gefühle gab. Vor allem zwischen Cyn und ihrer Tochter. Auch die Spannung nahm dann immer weiter zu. Man versucht mitzuraten wer hier welches Interesse hat und was als nächstes passieren wird. Die Mörder kennt der Leser von Anfang an, nur Cynthia hat keine Ahnung. Das hätte man vielleicht etwas spannender schreiben können. Teilweise fiel es immer noch schwer der Handlung zu folgen, da man nicht immer gleich wusste wo man sich befindet und wer da gerade agiert. Das wäre mit der Printausgabe sicher etwas einfacher gewesen. Ich kann also sagen, dass mich das Buch ab der Mitte sehr gut unterhalten hat, aber es hat mich bei weitem nicht so gepackt und mitgerissen wie 'Blackout'. Da hat der Autor bewiesen, dass er auch Zwischenmenschliches richtig gut in Szenen setzten kann. Warum dann hier nicht und vor allem von Anfang an?

Das letzte Drittel war dann wirklich wieder richtig spannend. Es gibt tolle Verfolgungsjagden und man spürt die Angst von Cynthia. Richtige Überraschungen oder Wendungen, die man nicht erahnen konnte, gab es aber nicht.

Der Schreibstil war in der Gegenwartsform gehalten und man beobachtet Cynthia. Auch wenn es mich emotional nicht so mitreißen konnte, regt es inhaltlich (genau wie schon 'Blackout') wieder sehr zum Nachdenken an. Die Themen Überwachung, Internetsicherheit, Informationsteilung... sind super aktuell und man merkt, dass sich der Autor intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Der Sprecher, Steffen Groth, hat seine Sache sehr gut gemacht. Ich fand seine Stimme sehr angenehm und er konnte die verschiedenen Charaktere und Geschlechter gut vermitteln.


Grundidee 3/5
Schreibstil 3/5
Spannung 3,5/5
Emotionen 3/5
Charaktere 4/5


*Fazit:*
Am Anfang fehlt etwas die Spannung, aber im letzten Drittel war es wirklich mitreißend. Emotional konnte mich das Ganze aber nur an wenigen Stellen begeistern, weil mir vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen und Interaktionen gefehlt haben, oder zu oberflächlich wirkten. Zum Nachdenken hat es aber auf jeden Fall wieder angeregt und man geht kritischer mit bestimmten Themen um. 

 3,4 von 5 Sternen



2 Kommentare:

  1. Ich habe den Roman ZERO gestern zu Ende gelesen und kann deine Kritik gut nachvollziehen. Irgendwie gut, aber irgendwie fehlt da auch was. Anfang und Ende sind spannend, in der Mitte hängt es aber leider etwas.
    Ich habe BLACKOUT nicht gelesen (den finden aber alle so toll, das ich das noch nachholen werde), meine Erwartungen waren aber auch sehr hoch, da ich das Internet-Thema (Überwachung, Social Media etc.) eigentlich spannend finde. Nur frage ich mich im Nachhinein, ob es sich wirklich gut für einen Roman eignet. Es ist halt abstrakt, kompliziert, erklärungsbedürftig … und sehr komplex.
    Die Figuren – da bin ich ganz deiner Meinung – bleiben dabei etwas auf der Strecke, obwohl mir die Heldin Cynthia Bonsant eigentlich gut gefallen hat. Die Personenkonstellationen sind im Roman übrigens nicht so verwirrend, im Anhang gibt es ein Personenverzeichnis und einen Register der wichtigsten Fachbegriffe / Technologien.

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    1. Oh, das mit dem Namensverzeichnis ist natürlich hilfreich. Ich glaube das gab es auch in "Blackout".
      Lies "Blackout" unbedingt. Ich fand es richtig spannend und ich habe mit dem Prptagonisten total mitgefiebert.
      LG
      Sunny

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