Samstag, 20. Dezember 2014

Rezi "La Veganista backt" Nicole Just

Titel: La Veganista backt
Autor: Nicole Just
Verlag: GU
ISBN: 9783833840005
Preis: 16,99 €
Genre: Backbuch
Format: Hardcover ohne Schutzumschlag
Seitenzahl: 192
Erscheinungsdatum: 5. September 2014


4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Backen ohne Eier, Milch und Co.: In über 90 Rezepten zeigt La Veganista Nicole Just, wie einfach es geht, vegan zu backen. Ob vegane Muffins, Lieblingskuchen oder vegane Cremetorten - im GU-Backbuch La Veganista backt ist mit Sicherheit für jede Backfee das passende vegane Lieblingsrezept dabei.
Schon gehört? La Veganista backt jetzt auch! Und beweist in ihrem neuen Buch einmal mehr: Vegan ja, Verzicht nein! Denn auch in der Backstube lässt es sich ganz wunderbar ohne Eier, Milch und Butter zaubern: Zutatentausch heißt der ebenso einfache wie geniale Trick, und schon gibt es saftigen Schokokuchen, üppige Cremetorte, fancy Cakepops oder knusprige Brötchen. Und keine Sorge, niemand muss dafür tagelang auf Suche nach seltenen Spezialzutaten gehen, denn bei La Veganista geht es wie immer wunderbar unkompliziert und alltagstauglich zu: Tierische Produkte werden durch ganz alltägliche vegane Produkte aus dem Bioladen oder Supermarkt um die Ecke ersetzt. Die Veganista-Garantie: Alles gelingt perfekt und schmeckt genial gut. Da vermisst keiner das Tier im Teig, versprochen!
(c)GU

*Wie kam das Buch zu mir*
Das Buch habe ich im Rahmen einer Lese- und Backrunde bei Lovelybooks zur Verfügung gestellt bekommen. Das war klasse, weil man so auch die Erfolge und Misserfolge der anderen mitverfolgen konnte und einige Tipps bekam.


*Meinung:*Es ist sehr, sehr schwierig dieses Backbuch zu bewerten. Grundsätzlich hat es mir wirklich gut gefallen. Die Rezepte sind sehr vielfältig – von süßem bis zu herzhaften; von schnellen Rezepten bis zu komplizierten Backprojekten, die sich über zwei Tage hinziehen. Auch die Aufmachung hat mir spitzenmäßig gefallen. Schwierig wurde die Bewertung eher bei der Geschmackseinschätzung der Backwaren. Mir war vieles zu süß oder zu merkwürdig/eigenwillig im Geschmack (vermutlich durch die Sojaprodukte). Allen die mitkosten durften – also Familie, Kollegen, Freunde und Bekannte waren allerdings meist sehr begeistert und das nicht etwa aus Höflichkeit mir gegenüber. Es wurde sich teilweise darum gerissen, wer wie viele Kekse oder Kuchenstücke mitnehmen durfte. Teilweise war ich wirklich überrascht, da ich zum Beispiel die Cranberry Kekse fast weggeworfen hätte weil ich dachte, dass kein Mensch solche extrem süßen Kekse essen könne. Die waren bei anderen so beliebt, dass ich nach dem Rezept gefragt wurde und gebeten wurde diese noch einmal zu backen.

Aber erst einmal zum Äußerlichen. Ich habe kein Koch- oder Backbuch bisher gesehen, dass an die Aufmachung dieses Buches herankommt. Es ist ein bisschen auf alt getrimmt. Der Hardcovereinband ist rau und auch die Illustrationen darauf gefallen mir super. Außerdem ist es sehr stabil und gut für den Einsatz in der Küche geeignet. Die Illustrationen zu den einzelnen Rezepten sind ebenfalls super. Die Backwaren werden schön in Szene gesetzt, die Bilder wirken hell, freundlich und scharf – alles macht einen sehr hochwertigen Eindruck.

In einer sehr kurzen Einleitung wird beschrieben welche Produkte die nicht-veganen Produkte in den Rezepten ersetzten. Das fand ich interessant und es war ein schöner Einstieg. Hinten im Buch werden bestimmte Zutaten fürs vegane Backen noch einmal kurz extra erklärt. Hier hätte ich mir eine etwas detailliertere Beschreibung gewünscht. Vor allem was man eventuell mit anderen veganen Produkten ersetzen könnte. Das Register im Buch ist sowohl nach den Hauptzutaten sortiert als auch nach den Namen der Rezepte. Das finde ich wirklich sehr hilfreich und so etwas findet man nicht in jedem Back- und Kochbuch.

Die Rezepte sind sehr übersichtlich beschrieben, die Zutaten sehr gut aufgelistet und ich hatte bei keinem Rezept Schwierigkeiten. Allerdings wird in der Beschreibung das ganze oft vereinfacht indem gesagt wird, dass man alle nassen Zutaten nun mischen soll oder alle trockenen dazu geben soll. Da diese dann aber in der Regel untereinander in der Zutatenliste stehen und sowieso nach Hinzugabe beim Backen sortiert sind, macht dies keine großen Schwierigkeiten. Oft gibt es auch Tipps zum Lagern oder Weiterverwenden, aber auch zu eventuellem Austausch von Zutaten.

Der Rezeptteil ist in vier Kategorien unterteilt - „Süße kleine Sünden“, „Endlich Kaffepause“, Besonders fein“ und „Herzlich gern herzhaft“. In jeder Kategorie gab es einige Rezepte, die mich sofort angesprochen haben. Die Vielfalt ist wirklich toll. Von trockenen Kuchenvarianten über cremige, schokoladige Kuchen bis hin zu herzhaften Broten und Brötchen ist hier alles vertreten.

Meine Erfolge waren wie oben schon erwähnt durchwachsen, vor allem was den Geschmack angeht. Mir persönlich hat eins der 4 Rezepte, die ich bisher nachgebacken habe, so gut gefallen, dass ich es gleich ein zweites Mal gebacken habe. Die anderen konnten mich nicht begeistern. Der größte Flop waren die Blitzbrötchen. Die hatte ich nach Anleitung zubereitet aber sie blieben trotz verdoppelter Backzeit klitschig. Außenrum schmecken sie gut, aber das Innenleben musste ich komplett entfernen, um die Brötchen essen zu können. Das Rezept werde ich mit einem anderen Mehl und etwas mehr Backpulver allerdings noch einmal ausprobieren. Schließlich sind die Brötchen einigen Teilnehmern der Lese-und Backrunde ja gelungen.

Viel zu süß waren mir die Cranberry Kekse, obwohl ich die Cranberrys in den Keksen genial fand und nun nach einer anderen Variante suchen werde. Bei den Mittestern kamen die Kekse aber sehr gut an, obwohl ich persönlich sie eher als ungenießbar empfunden habe. Man sollte wohl auf sehr süße Leckereien stehen, wenn man diese Kekse macht. Ich esse zum Beispiel auch keine Zuckerwatte und daran hat es mich sehr erinnert.


Ebenfalls bei meinen Mittestern (vor allem der älteren Fraktion) recht beliebt, war die Grapefruit-Torte. Auch diese war für meine Geschmacksnerven fast ungenießbar. Sie hatte eine ganz merkwürdige etwas bittere Note, gar nicht richtig wie Kuchen. Vielleicht werde ich ihn noch einmal mit Orangen versuchen, da dies auch als Variantenvorschlag im Buch erwähnt wurde.

Zu guter Letzt möchte ich aber noch mein absolutes Highlight vorstellen – Die Cherry-Choc-Tarte. Der erste Happen war zwar auch hier gewöhnungsbedürftig, aber diese Torte hat für mich echt eine Art Suchtfaktor. Ich habe sie mittlerweile auch schon ein zweites Mal gebacken und da habe ich das Rezept etwas abgewandelt. Allerdings nur soweit, dass ich die doppelte Menge Kirschen genommen habe, weil ich es sehr fruchtig mag. Die Torte schmeckt etwas herb, aber trotzdem schön schokoladig. Die Kombination mit den Kirschen empfand ich als wahre Geschmacksexplosion in meinem Mund. Sehr empfehlenswert!



Ich bin noch lange nicht mit diesem Buch fertig. Fast alle Rezepte sprechen mich sehr an, was ebenfalls ein Grund für die hohe Bewertung ist. Hier wird im nächsten Jahr noch viel nachgebacken.

Das Thema veganes Backen fand ich sehr interessant, aber ich werde auch weiterhin eher nicht-vegan Backen. Als Alternative finde ich es aber klasse und wenn man weiß, dass man Besuch von Veganern oder jemandem mit Laktose-Unverträglichkeit bekommt. Nun kann man auch diese mit einem Kuchen beglücken.


*Fazit:*
Auch wenn nicht alles was ich gebacken habe, gelungen ist bzw. mir persönlich geschmeckt hat, so möchte ich dem Buch doch 4 Sterne geben. Zum einen weil die Tester meiner Ergebnisse durchweg sehr zufrieden bis begeistert waren und weil ich die Vielfalt der Rezepte wirklich toll fand. Außerdem habe ich indem Buch mit der Cherry-Choc-Tarte ein neues Lieblingsrezept entdeckt.

 4 von 5 Sternen

5 Kommentare:

  1. Das klingt ja wirklich nach eher durchmischten Erlebnissen beim Backen - und ich muss zugeben, dass mich so was eher abschreckt. Bei einem britischen Backbuch, das ich gründlich ausprobiert habe, ging es mir ähnlich und das hat zur Folge, dass ich eher online nach Rezepten suche als noch weiter damit rumzuprobieren.

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    1. Ich denke das Backbuch ist wirklich eher für Veganer, die mit dem etwas ungewöhnlichen Geschmack und den etwas schwierigen Zutaten gut leben können. Ich wusste wirklich nicht wie ich das Buch bewerten soll, weil mir ein Rezept ja so richtig gut gefallen hat und die anderen eher nicht. Allerdings hat nur eines von der Zubereitung her nicht funktioniert und alles andere ist ja Geschmackssache. Vergessen zu Erwähnen hatte ich aber die besonderen Zutaten, die nicht gerade billig sind. Vielleicht ergänze ich das lieber noch in der Rezi.
      LG
      Sunny

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    2. Was die Bewertung angeht, so kannst du nur von deinem eigenen Geschmack und deinen Erfahrungen ausgehen. Und dass es auch andere Meinungen und Erfahrungen gibt, machst du ja deutlich. Ich finde, du hast da schon den richtigen Kompromiss gefunden. :)

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    3. Du backst doch auch viel. Vielleicht könntest du mir noch schöne Koch- oder Backbücher empfehlen. Vor allem suche ich noch welche mit Käsekuchen und Blechkuchen (gern auch für kleine Bleche).

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    4. Ich habe recht weniger Backbücher, da suche ich eher online Rezepte oder greife auf Klassiker zurück und wandel die dann ab. Ein gutes Basis-Backbuch ist "La Dolce Wiener" von Sarah Wiener. Viele der dort erwähnten Rezepte kann man gut halbieren oder vierteln und dementsprechend an den eigenen Bedarf anpassen. Allerdings sind das wirklich klassische Sachen. Wenn man kleine Mengen backen möchte, dann würde ich eigentlich immer eher in Richtung Muffin/Cupcake gehen. Viele Varianten davon kann man auch gut einfrieren und muss dann nur noch nach dem Aufbacken die Buttercreme draufsetzen. :)

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