Titel: Das
wilde Määäh
Autor: Vanessa Walder
Autor: Vanessa Walder
Verlag: Loewe
ISBN:
978-3-7855-7969-5
Preis: 9,95
€
Genre: Kinderbuch
Format:
Hardcover ohne Schutzumschlag
Seitenzahl: 192
Seitenzahl: 192
Altersempfehlung:
ab 8 (Verlag) ; ab 6 (meine Einschätzung)
Erscheinungsdatum:
10. März 2014
Reihe: 1/?
(mind. ein weiterer Teil ist geplant)
5+ von 5 Sternen
*Inhalt:*
Ham ist ein Wolf.
Das ist ja wohl klar.
Er hat spitze Eckzähne … auf dem Kopf.
Er jagt gerne … saftige Blätter.
Er heult den Mond an … und es klingt wie Määäh.
Na gut, vielleicht ist Ham auch nur ein Wolf im Schafspelz.
Aber wie ist er im Wald gelandet?
Und wo kommt er wirklich her?
Zusammen mit seinen Freunden begibt er sich auf eine abenteuerliche Suche …
Er hat spitze Eckzähne … auf dem Kopf.
Er jagt gerne … saftige Blätter.
Er heult den Mond an … und es klingt wie Määäh.
Na gut, vielleicht ist Ham auch nur ein Wolf im Schafspelz.
Aber wie ist er im Wald gelandet?
Und wo kommt er wirklich her?
Zusammen mit seinen Freunden begibt er sich auf eine abenteuerliche Suche …
(c)Loewe
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich bin ein Fan
von illustrierten Büchern und daher ist mir dieses hier gleich ins
Auge gestochen, als ich es bei Lovelybooks entdeckte. Bei der
Verlosung hatte ich dann Glück und bin bei der Leserunde dabei
gewesen.
*Aufmachung/Qualität*
Die Aufmachung ist
einfach toll. Das Cover kommt gut ohne Schutzumschlag aus. Den finde
ich bei Kinderbüchern sowieso überflüssig. Es wurde wunderschön
von Zapf illustriert. Auch im Inneren des Buches hinterließ dieser
tolle Zeichner viele Illustrationen.
*Meinung:*Gleich
am Anfang möchte ich sagen, dass dieses Buch das bisher schönste
und pädagogisch wertvollste Kinderbuch
ist, das ich je in der Hand hatte.
Inhaltlich geht
es um ein schwarzes Lamm, das aus am Anfang unbekannten Gründen im
Wald ausgesetzt wird. Es ist nicht klar warum und von wem, führt den
jungen Leser/Zuhörer aber gleich spannend in die Geschichte ein. Am
Ende wird dieses Geheimnis dann gelüftet. Bis dahin erlebt das Lamm
aber eine ganze Menge. Zum einen erfährt es Liebe von einer
Ersatzfamilie, gerät in Lebensgefahr und wird von Freunden gerettet,
geht auf die Suche nach seiner Herkunftsfamilie und erlebt wie
unterschiedlich Tiere leben können und wie unterschiedlich jeder
Einzelne das Leben betrachten kann. Das ganze ist in 3 große
Abschnitte eingeteilt – Der Wald, Die Suche und Der Bauernhof.
Jeder Abschnitt hat einen kleinen Höhepunkt, der sehr kindgerecht
und trotzdem spannend und mitreißend ist. Selbst mich als
Erwachsenen konnte es begeistern.
Das
Buch ist pädagogisch sehr wertvoll, ohne
Moral mit dem erhobenen Zeigefinger zu vermitteln. Ganz im Gegenteil.
Das ganze wird sehr geschickt in die Geschichte eingebaut und
vermittelt ein sehr tolerantes Weltbild ohne es direkt anzusprechen.
So etwas findet man sehr selten in Kinderbüchern. Dadurch eignet es
sich sowohl als wunderbares Vorlesebuch und für Erstleser, aber auch
für Pädagogen, die mit dem Buch mit Kindern zu verschiedenen Themen
arbeiten möchten. Vor allem das Thema Toleranz von anderen
Lebensweisen und Religionen und auch die Themen Selbstfindung und
Adoptiv-/Pflegekinder/Familien können sehr gut mit Hilfe dieses
Buches bereits mit jungen Kindern bearbeitet werden.
Manche Stellen im
Buch werden durch Liedtexte unterstützt. So singen
beispielsweise die Mütter ihren Kinder im Buch ein Schlaflied vor
oder die Wölfe singen dem Mond etwas vor. Diese Lieder sind in
Reimform und lockern die Geschichte zusätzlich auf. In meiner Arbeit
mit Kindern merke ich immer wieder, wie sehr Kinder auf diese
melodischen und rhythmischen Texte reagieren. Daher finde ich es
schön, dass die Autorin dies auch in ihre Geschichte eingebaut hat.
Für Kinder ist
die Geschichte sicher sehr spannend und den erwachsenen
Vorleser wird sie gut unterhalten. Wie oben schon erwähnt muss Ham,
das Lamm, so einige Gefahren überstehen und das wird sehr packend
geschildert. Die Autorin hat ein unglaubliches Gespür für das
richtige Maß an Spannung, so dass es nie zu beängstigend für die
junge Leserschaft wird, aber trotzdem den Leser richtig mitzieht. Ham
wirkt zwar durchaus mutig, aber manchmal ist er eben auch ängstlich
und es wird vermittelt, dass dies völlig in Ordnung ist. Er wird
durch seine Freunde unterstützt und hat immer einen starken
Familienzusammenhalt im Hintergrund, der ihm die nötige Sicherheit
gibt, die Welt zu erkunden. Die Autorin wirft immer wieder kleinen
Hinweise zu Hams Herkunft ein und schürt damit geschickt das
Mitraten der Leser. Dadurch wird über das ganze Buch die Spannung
gehalten.
Emotional
empfand ich das Buch als sehr mitreißend und ich denke, dass es auch
Kindern so gehen wird. Man muss Ham einfach lieben und mit ihm
mitfiebern. Kinder werden sich gut mit ihm identifizieren können und
ihn somit gern auf seinem Weg begleiten. Ham erlebt ein breites
Spektrum an Emotionen und es passte für mich an jeder Stelle. Das
Buch ist wirklich etwas ganz besonderes.
Die Charaktere sind
perfekt für ein Kinderbuch. Hauptperson, Ham, das Lamm, ist wie oben
schon beschrieben, durchaus selbstbewusst, aber eben auch manchmal
unsicher und ängstlich – genau wie ein Kind aus einem liebevollem
Elternhaus. Dadurch fällt die Identifikation einfach. Seine Freunde
sind recht unterschiedlich. Zum einen hat er seine Wolfsfamilie zu
der auch seine 3 Geschwister zählen. Diese drei sind sehr
verschieden und das macht es interessant. Hams bester Freund ist ein
Rehbock, was natürlich einiges an Komplikationen mit sich bringt,
wenn man in einem Wolfsrudel lebt. Trotzdem lässt sich Ham nicht
davon abbringen seine Zeit mit Flöckchen, dem Reh, zu verbringen.
Später im Buch findet er noch mehr Freunde, die ebenfalls sehr
individuell sind. Es gibt einen Charakter, den die Kinder erst einmal
sehr unangenehm finden werden und am Ende erst die Erklärung dafür
bekommen, warum sich derjenige so verhält. Auch das war pädagogisch
wieder sehr gut in die Geschichte eingebaut. Man sollte immer
hinterfragen, warum jemand sich so verhält wie er es tut und sich
nicht gleich Vorurteile bilden. Das Buch eignet sich gerade durch
diese vielen Möglichkeiten zu Interaktion mit dem Kind als
Vorlesebuch.
Der
Verlag empfiehlt ein Lesealter ab
8 Jahren. Ich persönlich sehe
keinen Grund warum man es nicht bereits gemeinsam mit Kindern ab 6
Jahren lesen sollte. Wie oben beschrieben gibt es hier zwar durchaus
spannende Stellen, aber die sind nie nervenaufreibend für ein Kind
und gerade beim gemeinsamen Lesen, kann man eventuelle Ängste oder
Missverständnisse schnell auflösen.
Im Buch werden
mehrmals Hinweise auf jemanden gestreut, der noch sehr wichtig für
Ham werden könnte. Der letzte Satz des Buches macht es dann noch
einmal ganz klar, dass es einen zweiten Teil geben wird und worum es
dann geht. Ich werde diesen zweiten Band auf jeden Fall lesen.
Grundidee 5+/5
Schreibstil 5+/5
Päd. Wertvoll 5+/5
Illustrationen 5/5
Kindgerecht 5+/5
*Fazit:*
Das Buch eignet
sich nicht nur als Erstleserbuch, sondern vor allem auch als
gemeinsames Leseerlebnis von Erwachsenen und Kindern. Egal ob nun
Eltern oder Pädagogen, jeder kann dieses Buch nutzen, um mit Kindern
eine tolle Geschichte zu durchleben oder gar bestimmte Punkte im Buch
näher zu erläutern und ins reale Leben der Kinder zu übertragen.
Die Handlung ist sehr kindgerecht, spannend und unterhalten. Ham ist
ein richtig toller Hauptcharakter mit dem sich Kinder leicht
identifizieren können und mit ihm mitfiebern können. Die
Zeichnungen im Buch sind noch ein besonderer Bonus zu dieser
wunderschönen, pädagogisch wertvollen Geschichte.
5+ von 5 Sternen
Tolle Rezension!
AntwortenLöschenIch hab mir das Buch auch vor allem wegen des Covers gekauft, das allein ist einfach schon herrlich (und weil ich schon mal was ganz Tolles von der Autorin gelesen habe). Ich hab damals auch schon kurz reingelesen (zum Kringeln, der Humor!), es dann aber wegen etwas anderem unterbrochen und bisher versäumt, weiterzulesen. Und jetzt bekomme ich total Lust, das Versäumnis nachzuholen! :)
Liebe Grüße,
Sarah (von Sarahs Buch-Archiv)