Titel: Grace
Valley – Im Schutz des Morgens
Autor:
Robyn Carr
Originaltitel: Deep
in the Valley
Verlag: Mira
ISBN:
978-3-95649-019-4
Genre: Contemporary
Format:
Taschenbuch
Seitenzahl: 336
Seitenzahl: 336
Erscheinungsdatum: 12.
Mai 2014
Reihe: 1/?
4,6 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Tagsüber schließt
niemand die Türen ab, auf den Fensterbänken stehen köstlich
duftende Kuchen zum Auskühlen und die Bewohner sind wie eine
Familie. Das ist es, was June Hudson so an ihrem Heimatstädtchen
Grace Valley mag. Und weshalb sie nach ihrem Studium in der Großstadt
zurückgekehrt ist, um die Arztpraxis ihres Vaters zu übernehmen.
Sie geht mit Herz und Seele in ihrer Arbeit auf und kümmert sich zu
jeder Tages- und Nachtzeit um die Menschen im Ort. Platz für
Romantik bleibt da nicht. Bis ein gut aussehender Unbekannter ihren
Weg kreuzt und sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Doch diese
Liebe muss ein Geheimnis bleiben, denn Jim Post muss seine Identität
verbergen.
(c)Mira
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich liebe die
Virgin River Reihe der Autorin und daher reizte mich diese Reihe
ebenfalls. Als es das Buch dann auf BlogDeinBuch
als Rezensionsexemplar gab, versuchte ich mein Glück. Tja und meine
Glücksfee war mir hold.
*Aufmachung/Qualität*
Ich finde das
Cover wunderschön. Auf manche mag es vielleicht etwas
altmodisch/altbacken wirken, aber ich finde es einfach herrlich.
Außerdem stimmt es einen gleich auf die doch eher rustikale,
teilweise etwas biedere Gesellschaft ein mit der man es hier zu tun
bekommt. Das soll nicht negativ klingen, denn ich mag diese
Geschichte sehr, aber man sollte eben keinen lustigen ChickLit Roman
erwarten und ich finde, dass macht das Cover deutlich.
Was mir ebenfalls
sehr gut gefällt, ist die farbliche Gestaltung des Covers. Ich mag
die warmen Farben und auch im Regal sieht das Buch super aus, da sich
das Coverbild bis über den Buchrücken zieht. Wirklich hübsch.
*Meinung:*Natürlich
kam ich als Virgin River Fan
nicht darum herum das Buch mit dieser Reihe zu vergleichen. Die
beiden Reihen haben ja indirekt sogar mit einander zu tun. Zeitlich
müsste „Im Schutz des Morgens“ ein paar Jahren vor „Neubeginn
in Virgin River“ (1. Band der VR Reihe) spielen. Die weibliche
Hauptperson, June Hudson, kennt man bereits, wenn man VR gelesen hat
und auch der neuen Doktor, der in diesem Band nach Grace Valley
kommt, ist einem bekannt. Daher fällt ein großer Spannungsteil weg,
aber das war okay. Wer die VR Reihe nicht gelesen hat, kann etwas
mehr mitfiebern. Von ihrem Aufbau her unterscheiden sich die beiden
Reihen ein wenig. Die Liebesgeschichte(n) spielen hier
nicht eine so große Rolle wie in der VR Reihe.
Hier geht es deutlich mehr darum was in der Kleinstadt Grace Valley
so alles passiert. Man lernt gerade in diesem ersten Band sehr viele
Personen kennen. So viele, dass man schnell den Überblick verliert.
Wie schon bei VR habe ich mir aber gleich ein Personenverzeichnis
erstellt, um später nicht ständig zurückblättern zu müssen. Das
kann ich wirklich sehr empfehlen.
Inhaltlich
geht es hauptsächlich darum den Ort Grace Valley und seine Bewohner
kennenzulernen. Schnell lernt man, dass es hier alles andere als
harmonisch zu geht. Sicher wird auch hier wieder der Zusammenhalt in
der kleinen Gemeinschaft groß geschrieben, aber es wird auch
deutlich gezeigt, dass man vor manchen Situationen auch einfach die
Augen verschließt. Da es sich dabei um Drogen, sexuelle Belästigung
und Gewalttaten handelt, die Menschen wirklich schaden, ist das schon
ziemlich krass für das sonst so beschauliche Kleinstadtleben. Das
wird im Buch aber deutlich reflektiert, was mir super gefällt.
Andere Leser könnten es aber auch als zu moralisch oder unnötig
empfinden. Für mich passte es einfach. Ein bisschen übersinnlich
wird es auch, aber nur ein ganz klein wenig. Das ist zwar etwas
kitschig, aber ich fand das sehr süß.
June
ist Landärztin und bekommt einen neuen Kollegen, John
Stone. Dieser ist Gynäkologe,
arbeitet aber zusätzlich auch als Allgemeinmediziner. So richtig
verstanden habe ich das nicht, aber das Gesundheitssystem der USA ist
ja auch etwas anders als unseres. Der Praxisalltag nimmt einen recht
großen Teil der Story ein, aber vor allem das Verhältnis zwischen
John und June. Dieses ist nämlich mit einigen Geheimnissen und
Verdächtigungen gespickt. Diese Spannung hält sich zumindest für
diejenigen, die VR nicht gelesen haben über das ganze Buch.
Ansonsten ist das Buch eher unterhaltsam als spannend. Es gibt noch
einen Fall von häuslicher Gewalt, der den Leser etwas den Atem
anhalten lässt und ein Problem mit dem Pastor, aber ansonsten
erzählt die Geschichte den Alltag in der Kleinstadt.
Wie
oben schon erwähnt lernt man einen Haufen Charaktere
kennen, die alle sehr individuell sind und einige einem so richtig
ans Herz wachsen. Leider muss man sich aber auch schon von einem
Charakter wieder verabschieden, was ich sehr schade fand. June, die
Hauptperson, ist einfach ein ganz toller Mensch. Sie kann sehr direkt
sein, aber ist trotzdem sehr sympathisch und hilfsbereit. Teilweise
ist das Buch auch sehr witzig, vor allem Junes trockener Humor, der
sich an manchen Stellen durch ihr Gesagtes oder Gedachtes äußert,
gefiel mir sehr gut. Ein Hund spielt eine recht große Rolle und das
war toll beschrieben. Die Szenen mit dem Hund waren gut in die
Handlung integriert und werden jedes Tierliebhaber-Herz höher
schlagen lassen.
Der Schreibstil
war herrlich zu lesen, aber er ist eben nicht so locker leicht, wie
man es von vielen Contemporary oder ChickLit Büchern kennt. Frau
Carr hat da ihren ganz eigenen Stil und der ist eben etwas
altmodischer. Wem die Virgin River Reihe gefiel, der wird auch die
Grace Valley Reihe lieben. Ansonsten muss man es einfach mal
ausprobieren.
Die
Liebesgeschichte spielt hier eine eher sehr, sehr geringe Rolle.
Das hat mich überrascht, da ich das von der Autorin sonst ganz
anders gewöhnt war. Ein bisschen hat mir das gefehlt, wenn ich
ehrlich bin. Vielleicht lag dies aber auch daran, dass wir es hier
mit dem ersten Teil zu tun haben und die Autorin sich da erst einmal
auf die Kleinstadt und ihre Bewohner konzentrieren wollte. Die
Liebesgeschichte gefiel mir persönlich sehr gut, aber es ist eine
von denen, die nicht logisch erklärt werden, sondern bei denen es
eben einfach peng macht und die Charaktere wissen, dass sie für
einander bestimmt sind. Zum Umgang mit Verhütung möchte ich am
liebsten nichts sagen, da mich das Thema hier ebenfalls etwas
verwundert hat. Für Erwachsene (und vor allem June als Ärztin)
verhalten sie sich doch sehr unverantwortlich, aber ich vermute mal,
dass die Autorin das für die Folgebände brauchte. Realistisch oder
logisch schlüssig war dieser Teil der Geschichte aber nicht.
Das Ende ist
kein richtiges Ende, aber das überrascht nicht. Dies ist keine
typische Geschichte mit einem Spannungsbogen, sondern eher wie eine
Serie aufgebaut. Das nächste Buch wird daher sicher gleich an der
Stelle ansetzten, wo dieses geendet hat. Die kleinen Nebenstränge
wurden alle beendet, aber der Hauptstrang wird sich eben über
mehrere Bände hinwegziehen.
Grundidee 4/5
Schreibstil 4,5/5
Spannung 4/5
Emotionen 4,5/5
Charaktere 5+/5
Liebesgeschichte 4/5
*Fazit:*
Für mich war
dieser Serienauftakt nicht ganz so toll wie der Auftakt zur Virgin
River Reihe der Autorin, aber es konnte mich trotzdem sehr gut
unterhalten. Die Hauptcharaktere waren genauso interessant wie die
zahlreichen teilweise skurrilen Nebencharaktere. Die Liebesgeschichte
spielte überraschender Weise eine nebensächliche Rolle und es wurde
sich eher auf das alltägliche Leben der Kleinstadt und ihrer
Landärztin konzentriert. Für mich war es sehr unterhaltsam und ich
werde die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen.
4,6 von 5 Sternen
Reihe:
Im Schutz des
Morgens
Im Licht des Tages
(erscheint am 01. August 2014)
Im Glanz des
Abnedsterns (erscheint am 10. September 2014)
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