Titel:
Eine mondlose Nacht
Autor: Shira Geffen und Etgar Keret
Autor: Shira Geffen und Etgar Keret
Illustrator: David
Polonsky
Originaltitel: A
moonless night
Verlag: KJB
ISBN:
978-3596856398
Preis: 14,99
€
Genre:
Kinderbuch
Format:
Hardcover ohne Schutzumschlag
Seitenzahl: 48
Seitenzahl: 48
Erscheinungsdatum: 27.03.2014
Reihe: keine
5 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Eine wunderbare
Vater-Tochter-Gutenachtgeschichte mit großartigen Bildern des
mehrfach preisgekrönten Illustrators David Polonsky Die kleine Zohar
kann ohne den Mond am Himmel nicht einschlafen, deshalb macht sie
sich auf die Suche nach ihm. Sie befragt die Katze, die Fledermäuse,
den Polizisten. Alle sagen, sie hätten den Mond nicht gesehen....
(c)KJB
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich hatte das Buch
in der Verlagsvorschau gesehen und mich hat das Cover/bzw. der
Zeichenstil sofort angesprochen. Das sah nach einem schönen
Sammelstück aus. Außerdem lese ich solche Kinderbücher gern den
Kindern auf Arbeit vor.
*Aufmachung/Qualität*
Die Aufmachung ist
sehr hochwertig. Das Cover und die Seiten sind stabil ohne klobig zu
wirken. Auf die Zeichnungen und den Aufbau an sich gehe ich später
noch genau ein.
*Meinung:*
Der Inhalt ist wunderschön und sehr passend für ein Kinderbuch. Es eignet sich prima als Gute-Nacht-Geschicht. Ein kleines Mädchen kann nicht schlafen, weil der Mond nicht am Himmel steht. Also macht sie sich auf die Suche nach dem Mond. Auf ihrem Weg trifft sie eine Katze, einen Polizisten und einen Mann, der sehr einsam ist. Bei ihm im Haus findet sie dann auch den Mond. Thematisiert wird hier Einsamkeit und Freundschaft und das auf eine sehr einfühlsame Weise. Aber auch die Thematik der Pflichterfüllung wird interessant in die Geschichte eingebaut. Das Buch ist durchaus auch etwas für Erwachsene, die gern Kinderbücher lesen bzw. die schön illustrierte Kinderbücher sammeln.
Der Inhalt ist wunderschön und sehr passend für ein Kinderbuch. Es eignet sich prima als Gute-Nacht-Geschicht. Ein kleines Mädchen kann nicht schlafen, weil der Mond nicht am Himmel steht. Also macht sie sich auf die Suche nach dem Mond. Auf ihrem Weg trifft sie eine Katze, einen Polizisten und einen Mann, der sehr einsam ist. Bei ihm im Haus findet sie dann auch den Mond. Thematisiert wird hier Einsamkeit und Freundschaft und das auf eine sehr einfühlsame Weise. Aber auch die Thematik der Pflichterfüllung wird interessant in die Geschichte eingebaut. Das Buch ist durchaus auch etwas für Erwachsene, die gern Kinderbücher lesen bzw. die schön illustrierte Kinderbücher sammeln.
Der Schreibstil ist
etwas gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte stammt aus dem
Hebräischen von Barbara Linner und ist in Reimform verfasst. Im
Deutschen wirken einige der Reime wunderschön, aber andere empfindet
man als holperig oder nicht passend. An diese Mischung muss man sich
erst etwas gewöhnen. Am Ende hat es mich nicht mehr gestört. Meinem
Testkind ist es scheinbar nicht aufgefallen, aber als Erwachsener
sollte man die Geschichte vielleicht vorher mal Probelesen, um sie
dann flüssiger vortragen zu können. Einige Reime sind sogar so
melodisch, dass sie zum nachsprechen anregen. Mein Testkind wollte
die Geschichte gleich nochmal hören und sprach dann zwei Stellen
sogar nach.
Der Zeichenstil
ist atemberaubend. Die Bilder haben einen leicht metallischen Glanz.
Die Farben sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Das ganze spielt
nachts und trotzdem ist das Buch an keiner Stelle düster, man hat
immer eine leichten Schimmer Helligkeit und weiß trotzdem das es
nachts ist. Dadurch wirkt das Buch nicht beängstigend, was wichtig
ist, da es bereits ab 2-3 Jahren empfohlen wird. Durchweg sind die
Farben eher blau/grau Schattierungen, aber jede Seite hat auch ihre
richtigen hellen Lichtpunkte. Zum Beispiel ist Zohars (Hauptperson)
Haar immer hellgelb, aber auch die Augen von Tieren, Licht von einer
Taschenlampe oder von Fenstern aus beleuchteten Häuser bieten eine
angenehmen Kontrast zum Rest des Bildes. Das Spiel mit Licht und
Schatten ist einfach wunderschön. Für mich ist es das schönste
illustrierte Buch, dass ich je in den Händen gehalten habe. Im
großen und ganzen stehen sich jeweils eine illustrierte Seite und
eine Textseite gegenüber. Wobei der Text nicht die gesamte Seite
füllt, sondern meist 1-2 Strophen unterschiedlicher Länge enthält.
Es gibt aber auch Doppelseiten bei denen der Text in das Bild
integriert ist oder bei dem es keinen Text gibt. Das schafft ein
wenig Abwechslung und lässt dann die Bilder intensiver wirken. Diese
Stellen sind sehr geschickt gewählt.
Zohar ist eine
nette kleine Protagonistin, die mit offenen Augen die Welt
erkundet und auch zu ihrer Meinung steht. Kinder können sich sicher
gut mit ihr identifizieren. Sie macht Mut sich auch einmal
einzumischen und andere zu etwas zu bewegen. Der Mond an sich sagt
hier nicht viel, er wird als eine Art Person dargestellt. Ein
Polizist spielt eine Nebenrolle und symbolisiert den typischen
Erwachsenen, der nur schwarz oder weiß sieht und alles was er sich
nicht erklären kann, als unmöglich oder Kinderkram abtut. Eine
weitere erwachsene Person spielt eine große Rolle. Er ruft Mitgefühl
hervor und bringt die Kinder daher dazu seine Lage zu verstehen. Der
Mann ist sehr einsam und wünscht sich daher den Mond als Freund.
Die Altersempfehlung ist
in Ordnung, allerdings bezweifele ich, dass 2-3jährige die
Geschichte wirklich erfassen können. Es gibt inhaltlich oder auch
bildlich nichts was ein Kind in diesem Alter Angst machen könnte
oder es zu sehr überfordern würde. Ich selbst habe das Buch mit
einem 5jährigen Jungen getestet, da mir momentan keine anderen
Testkinder zur Verfügung standen. Meine Arbeit mit Kindern lässt
mich aber vermuten, dass unsere 3jährigen das Buch sicher bis zum
Ende mit angeguckt hätten, inhaltlich aber kaum etwas wiedergeben
könnten. Man kann aber sehr gut mit den Bildern allein arbeiten und
selbst einen einfacheren Text dazu erzählen. Die Charaktere haben
eine sehr deutliche Mimik und Gestik und animieren daher bereits sehr
junge Zuhörer zum miterleben und mitfühlen.
Kindermeinung eines 5 jährigen
Jungen:
Er war begeistert
von dem Buch und wollte es im Anschluss gleich noch einmal hören.
Erst dachte ich, dass es durch die weibliche Protagonistin vielleicht
eher nichts für ihn ist, aber er war von Anfang an gefesselt. Die
Reime, die sich wirklich reimten haben ihm sehr gut gefallen und beim
erneuten Lesen hatte er dann zwei mitgesprochen. Das sich manch
andere Zeilen nicht reimten, hat er nicht kommentiert oder hinterher
irgendwie erwähnt, als ich ihn fragte was ihm gut und schlecht
gefallen hat. Schlecht hat ihm nur der Polizist gefallen, weil er
Zohar nicht geglaubt hat, aber das ist ja keine Kritik am Buch
sondern war vom Autor so gedacht. Inhaltlich hat er die Geschichte
sehr gut erfasst und konnte alles wiedergeben. In die Charaktere
konnte er sich gut hinein fühlen und hatte Mitleid mit dem einsamen
Mann, der den Mond in der Nacht gern bei sich im Haus hat. Er zog
sogar Parallelen zu seinem Leben und meinte, dass seine Mutti ja auch
zur Arbeit gehen muss, wie der Mond, und daher auch nicht immer bei
ihm ist. Seine Lösung war, dass der Mond doch am Tag dann zu dem
Mann gehen kann, wenn er seine Arbeit erledigt hat. Nun das war dann
etwas schwieriger zu erklären. Es zeigt aber, dass er sich wirklich
mit der Geschichte auseinander gesetzt hat.
Grundidee 5/5
Schreibstil 4/5
Zeichenstil 5++/5
Lehrgehalt 4/5
Charaktere 5/5
*Fazit:*
Die Geschichte ist
gut geeignet für Kinder, animiert zum mitfühlen und macht Mut, auch
mal seine Meinung zu sagen. Es thematisiert Freundschaft, aber vor
allem auch Einsamkeit. Die Reime wirken durch die Übersetzung
teilweise etwas holperig, andere dagegen wieder wunderschön
melodisch. Die Zeichnungen sind sowohl im Stil, als auch in der Farb-
und Kontrastwahl einzigartig schön. Dies ist ein ganz besonderes
Kinderbuch, dass nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene begeistern
wird. Für mich ist es das schönste illustrierte Kinderbuch, das ich
je in den Händen gehalten habe.
5 von 5 Sternen
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