Titel: Geliebter
Fremder
Autor: Sylvia Day
Autor: Sylvia Day
Originaltitel: The
stranger I married
Preis: 9,99
Euro
Genre:
hist. Erotikroman
Format:
Klappenbroschur
Seitenzahl: 352 Seiten
Erscheinungsdatum: 14.10.2013
Seitenzahl: 352 Seiten
Erscheinungsdatum: 14.10.2013
Reihe: keine
Reihe
4 von 5 Sternen
*Inhalt:*Wenn
das Verlangen stärker ist als alles andere ...
Als der Marquess of Grayson Lady Isabel vor vier Jahren um ihre
Hand bat, war er ein schöner und lebenslustiger Mann. Dann
verschwand er spurlos. Nun, da er wieder auftaucht, ist er eine
gequälte Seele mit dunklen Geheimnissen. Er spricht nicht darüber,
was in der Zwischenzeit geschehen ist. Allerdings ist da nun auch
eine neue, glühende Leidenschaft zwischen ihnen. Hat Isabel genug
Vertrauen zu diesem Fremden, um sich ihm auszuliefern?
(c)Heyne
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich bin ja ein
absoluter Fan der Crossfire-Reihe und für mich kann diese Reihe gar
nicht lang genug werden. Ich mag den Stil der Autorin einfach
ungemein und daher wollte ich natürlich auch sofort dieses neue Buch
von ihr lesen. Ich freue mich sehr, dass der Heyne Verlag jetzt
mehrere ihrer Werke übersetzt. Noch mehr habe ich mich gefreut, dass
mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde.
*Aufmachung/Qualität*
Die Aufmachung ist
wie schon bei der Crossfire Reihe sehr schön. Die Farbwahl wirkt
sehr elegant und angenehm für Auge. Der Ringe auf dem Cover spielt
auch inhaltlich eine große Rolle im Buch nur leider stimmt die Farbe
des Steines hier nicht. Die Lieblingsfarbe der weiblichen
Hauptprotagonistin ist zwar blau, aber der Ring der hier eine große
Rolle spielt, ist rot. Das fand ich schade, da ich denke, dass ich
nicht die einzige Leserin bin, die auf solche Details achtet und Wert
legt. Der Ring und die Überschrift sind ins Cover geprägt/erhaben.
Also zum Thema Covergestaltung ist Heyne einer meiner absoluten
Lieblingsverlage.
Die Innenseite der
Klappe ist in einemr wunderschönen, dunklem Lila gehalten mit sehr
schönen Wisch-Effekt. Auf der hinteren Klappeninnenseite sieht man
noch einmal alle Crossfire Bände, die bis jetzt erschienen sind.
(das ist die bekannteste Reihe der Autorin) Auf der Klappe an sich
gibt es Informationen zur Autorin.
Die Kapitel haben
eine sehr angenehme Länge – im Durchschnitt 15 Seiten.
*Meinung:*
„Ich denke,
es ist Zeit, diese Ehe zu viert in eine intimere Verbindung zwischen
zweien zu verwandeln“ Zitat
Ich habe diese Rezension mit einem Zitat begonnen, obwohl ich das sonst nicht oft mache. Hier bot es sich an, weil genau dieser Satz exakt wiedergibt, um was es sich hier dreht. Es zeigt alle Probleme, alle Widrigkeiten und alle Unsicherheiten, die die Beziehung in diesem Buch ausmacht. Die wahre Bedeutung könnt ihr, aber nur erfahren wenn ihr das Buch selbst lest.
Die
Grundidee ist schon ein wenig außergewöhnlich für einen
historischen Liebesroman. Es geht um Gerard, Lord Grayson, der ein
wahrer Lebemann ist. Er ist jung, will nur Spaß und hat viele
Geliebte, obwohl er sein Herz tatsächlich an eine verloren hat.
Diese kann er aber aus verschiedenen Gründen nicht haben. Er
beschließt eines Tages dem gesellschaftlichen Druck, der auf einem
Junggesellen lastet zu entfliehen, was nur mit einer Heirat geht. Er
hat aber keine Lust eine problematische Frau zu heiraten, die
womöglich auch noch von ihm erwartet treu zu sein. Also versucht er
eine andere Lösung zu finden. Dabei fällt sein Augenmerk auf
Isabel, Lady Pelham. Sie ist eine ganz eigene Frau, etwas älter als
Gerard und lebt ein sehr ausschweifendes Leben. Sie ist nicht gewillt
nach dem Tod ihres Mannes erneut zu heiraten und lebt ein sehr
verpöntes Leben als Geliebte. Um den ewigen Anfeindungen der
Gesellschaft zu entgehen nimmt sie tatsächlich das Heiratsangebot
von Gerard an und beide einigen sich, als Freunde eine Ehe zu führen,
ihre Fleischeslust aber anderswo zu stillen. Damit sind beide ihre
gesellschaftlichen Probleme los und können leben, wie es ihnen
beliebt. Das geht auch eine ganze Zeitlang gut und wäre vielleicht
sogar noch viel länger gut gegangen, wenn nicht Gerard ein schwerer
Schicksalsschlag ereilt hätte. Dieser nimmt ihn dermaßen mit, dass
er für vier Jahre ohne jedes Wort oder Erklärung verschwinden. Das
ist das Grundgerüst mit dem der Roman anfängt und so richtig in
Fahrt kommt er mit der Rückkehr von Gerard. Nun ist er nicht mehr
der lebensfrohe junge Mann, sondern ein nachdenklicher,
verantwortungsbewusster Mann, der sich nicht nur charakterlich
sondern auch körperlich sehr entwickelt hat. Noch viel wichtiger
ist, er will jetzt mehr von Isabel und das macht ihr Angst. Die
Geschichte zeigt dann den langen Kampf, den die beiden durchleben, um
ihre Beziehung zu verstehen und zu festigen. Sie bekommen dabei nicht
nur von anderen Menschen Steine in den Weg gelegt, sondern vor allem
ihre jeweiligen Erfahrungen und Traumata vor der Eheschließung
machen es ihnen nicht leicht. Interessant sind auch die jeweiligen
Familiengeschichten. Grayson hat noch einen Bruder der eine recht
große Nebenrolle spielt und eine charakterlich sehr hässliche
Mutter, die für so einiges an Ärger und Drama sorgt. Aber auch
Isabels Familie ist interessant und vor allem ihr Bruder, Rhys,
spielt eine sehr große Nebenrolle. Das ganze wird sehr unterhaltsam
in die Geschichte verpackt, aber ich muss hier gleich sagen, dass es
sich hier nicht um einen typischen historischen Liebesroman handelt,
sondern um einen erotischen Roman der eben um 1815-1820 herum spielt.
Der
Schreibstil ist, wie eben schon erwähnt nicht typisch für
das Genre historischer Liebesroman. Wer sonst nicht in diesem Genre
liest, dem wird das nicht groß auffallen, aber alle, die dieses
Genre lieben, werden sicher ein wenig enttäuscht. Der so typische
Regency-Flair kommt hier nicht auf. Es dreht sich fast alles um Sex,
auch wenn die Beziehung zwischen Gerard uns Isabel sehr interessant
und streckenweise auch romantisch ist, so wird alles vom Sex
überlagert und sowohl Männer als auch Frauen sind extrem
triebgesteuert. Das passt für mich, als gelegentlichem Leser von
historischen Liebesromanen, nicht in die Zeit und da gefielen mir die
zeitgenössischen Erotikromane der Autorin besser. Es werden oft
Ausdrücke verwendend oder Intimitäten ausgetauscht, die nicht in
die Zeit passten in der diese Geschichte spielte. Es werden hier mit
einer Selbstverständlichkeit Pariser benutzt, wo man doch gerade in
der Zeit erst in den Anfängen dieser Verhütungsmethode war.
Hauptsächlich wurden Kodome dort noch zum Schutz vor Syphilis und
nicht zur Schwangerschaftsverhütung benutzt und ich kann mir nicht
vorstellen, dass die gehobene Schicht tatsächlich so frei damit
umgegangen ist, wie in diesem Buch. Der ganze Umgang mit Sexualität
war hier sehr, sehr offen und passte nicht zur Regency Zeit, wie sie
sonst in Romanen dargestellt wird. Dafür gab es dann einen Punkt
Abzug. Lesern, die aber hauptsächlich Erotikromane oder moderne
Sachen lesen, wird dies aber vielleicht gar nicht stören. So nachdem
ich etwas herum gemeckert habe, möchte ich aber nochmal hervorheben,
dass ich den Schreibstil der Autorin liebe. Sie schafft es einfach
Drama zu schreiben und vor allem Charaktere bei denen man
dahinschmilzt oder mit denen man sich gern identifiziert und mit
ihnen mitfiebert.
Als spannend
würde ich das Buch nun wirklich nicht bezeichnen. Es gibt weder
einen richtigen Spannungsbogen noch eine erwähnenswerte Gefahr. Mir
persönlich macht das nichts aus und ich fühlte mich trotzdem gut
unterhalten. Es geht eben um zwischenmenschliche Gefühle, Familien
und um das ablegen von alten Traumata. Gerade letzteres weiß die
Autorin einfach immer gut in ihre Geschichten einzubauen.
Gerade wegen
dieser Traumata ist das Buch auch emotional ansprechend für
mich. Leider verblassen die zwischenmenschlichen Szenen und die
kleinen Dramen neben den vielen erotischen Szenen ein wenig. Hier
hätte es für mich durchaus noch etwas mehr Rahmenhandlung und Tiefe
geben können. Trotzdem fühlte ich mit den Charakteren mit und
wünschte mir ein gutes Ende. Vor allem das letzte Drittel gefiel mir
dann unglaublich gut, da es dort emotionaler und nicht mehr ganz so
auf Leidenschaft bezogen war. Etwas merkwürdig kam mir nur das
Verhalten eines weiblichen Nebencharakter vor, die eine wichtige
Rolle für Isabels Bruder spielte. Bei ihr konnte ich das gezeigte
Verhalten und Gebaren nicht nachvollziehen und sie wirkte sehr naiv
und dümmlich. Diese Beziehung wurde auch sehr übertrieben kitschig
dargestellt, was bei der Hauptbeziehung nicht so war.
Die
Charaktere gefielen
mir sehr gut. Sylvia Day weiß es einfach ihre Charaktere mit der
nötigen Tiefe auszustatten, dass sie einen faszinieren.
Grundsätzlich sind die Männer sehr dominant und extrem
triebgesteuert dargestellt, aber können trotzdem auch emotional
wirken. Gerard ist ein sehr interessanter Charakter und jemand bei
dem eine Frau sich einfach geborgen fühlen muss, sobald sie sich
seiner Liebe/Treue sicher ist. Er wirkt sehr männlich und trotzdem
auch manchmal jungenhaft locker und das macht ihn sehr attraktiv.
Isabel ist ein unglaublich toller weiblicher Charakter. Sie weiß was
sie will und wehrt sich lange Zeit gegen das Verlieben in ihren
Ehemann. Sie ist so sympathisch und man fühlt so richtig mit ihr
mit. Die Nebencharaktere sind auch interessant, aber nicht ganz so
individuell und tief. Gerade die Brüder von Isabel und Gerard ähneln
sich doch sehr in ihrem Auftreten und Charakter. Gerards Mutter ist
ein echtes Biest und brauchte nochmal eine ganz andere Note mit in
die Geschichte. Bis auf die oben bereits genannte Person, die für
Rhys wichtig ist, waren alle recht stimmig für mich und ich konnte
ihr Verhalten nachvollziehen.
Die
Erotik ist sehr vordergründig und das sollte man vor dem
Kauf des Buches unbedingt wissen. Ich denke ich brauche dazu nichts
mehr zu sagen, denn das habe ich in den anderen Punkten bereits
mehrfach erläutert. Die Szenen an sich sind sehr heiß und
abwechslungsreich geschrieben. Prüde ist hier trotz des historischen
Settings niemand. Erwähnen muss ich aber, dass wieder einige obszöne
Wörter benutzt werden, was ich bei den Büchern von Frau Day
allgemein schade finde, weil es die Stimmung zerstört. Im Vergleich
zur Crossfire Reihe ist es hier aber nicht mal halb so schlimm. Man
kann auch gut darüber hinweglesen.
Die
Liebesgeschichte ist durch den Altersunterschied von, wenn
ich mich recht erinnere 4 Jahren, und die jeweilige schattenhafte
Vergangenheit der beiden Hauptcharaktere sehr interessant. Mir hat es
unglaublich gut gefallen, wie die Autorin diese Beziehung von einer
reinen Freundschaft, über ein Zweckehe, zu einer leidenschaftlichen
Beziehung bis hin zu einer tiefen Liebesbeziehung entwickelt. Ich
konnte mit jeder Phase mitgehen, auch wenn ich so manches
Missverständnis und das daraus recht überstürzte Handeln der
Charaktere nicht immer nachvollziehen konnte. Vor allem das Drama am
Ende war wieder ganz nach meinem Geschmack und das kitschige Ende
rundete alle ab, was ich an einem Liebesroman so mag.
So weit ich weiß
ist dies ein eigenständiger Roman und es sind keine weiteren
Romane in diesem Setting geplant. Obwohl Gerards Bruder sicher Stoff
für einen weiteren Roman bieten würde. Ich hätte ihn auf jeden
Fall gekauft.
Warnungen:
teilweise obszöne Wortwahl, explizite Sexszenen (Warnungen sind bei
mir nicht negativ wertend gemeint, sondern nur ein Hinweis für die
Leser, die aus persönlichen Gründen ganz gezielt bestimmte Inhalte
vermeiden möchten.)
Grundidee 4/5
Schreibstil 4,5/5
Emotionen 4,5/5
Spannung 3,5/5
Charaktere 5+/5
Liebesgeschichte 4,5/5
Erotik 5/5
*Fazit:*
Auch wenn dies
kein typischer historischer Liebesroman ist, konnte er mich gut
unterhalten. Romantischer Regency Flair kam hier allerdings nicht
auf. Sex und leidenschaftliches Verlangen stehen eindeutig im
Vordergrund und dafür mussten die Rahmenhandlung, Romantik und die
Konzentration auf zwischenmenschliche Beziehung außerhalb des Bettes
leider in den Hintergrund rücken. Trotzdem glänzte die Autorin
wieder mit sehr gut ausgearbeiteten Hauptcharakteren und heißen
erotischen Szenen. Ich kann dieses Buch jedem Erotikbuch-Fan
empfehlen.
4 von 5 Sternen
Hallo Sunny!
AntwortenLöschenDa der Titel erst heute erscheint, werdet ihr dann die nächsten Tage eure Codes bekommen!
Liebe Grüße,
Nazurka