Kurzreviews 2021 #21 (Juni)
(Warnung: P18)
Tanya Chris „Kitchen Sink Dom“ (Hell's Bedroom #1)
engl. TB, SelfPublished, Gay-Romance, 284 Seiten, 26.05.2021 Amazon 10,83€
Das Buch habe ich mir gekauft, da mir „Tamed“ von der Autorin so gut gefallen hat.
An dieses Ebook kommt es zwar nicht ganz ran, aber „Kitchen Sink Dom“ hat mir trotzdem sehr gefallen. Der Schreibstil war sehr angenehm und es wurde nie langweilig.
Es geht hier um Privatdetektiv Harrison, der nach einem verschwunden Jugendlichen sucht. Dieser ist gerade in die BDMS Szene eingetreten und wurde das letzte mal im Hell's Bedroom, einem BDMS Club, gesehen. Für seine Ermittlungen muss er in diesen Club gelangen, aber dafür braucht man eine schwer zu bekommende Mitgliedschaft oder man muss durch ein Mitglied des Clubs mitgenommen werden. So macht sich Harrison an Cash heran. Über weite Teile des Buches spielt er ihm vor, dass er sein Sub sein will, aber Cash merkt schnell, dass Harrison sich immer wieder Szenen von ihm wünscht, die ihn ganz deutlich nicht erregen. Er merkt also, dass Harrison ihn nur ausnutzt, um in den Club zu kommen. Trotzdem haben sich mit der Zeit sowohl bei ihm als auch bei Harrison Gefühle entwickelt und so müssen beide Entscheidungen treffen. Wie die ausfallen, muss man selbst lesen. Die Chemie zwischen den Beiden war auf jeden Fall super. Cash ist ein Service Dom und will seinen Sub einfach nur befriedigen, wie ist ihm egal. Man lernt hier so viel über das BDMS Thema. Daher ist das Buch auch sehr gut als sanfter Einstieg in das Thema geeignet. Wie akkurat das schlussendlich ist, weiß ich nicht, aber es wirkt auf jeden Fall so, als ob die Autorin weiß wovon sie schreibt.
Cash ist ein unglaublich sympathischer Charakter. Er ist so unglaublich bemüht Harrison in die Szene einzuführen und herauszufinden, was er mag. Das Zwischenmenschliche, kam neben dem Sex nicht zu kurz und die Ermittlungsarbeit nahm auch einen hohen Stellenwert ein. Es war für mich eine sehr angenehme Mischung.
Die Nebencharaktere boten ebenfalls sehr viel Abwechslung und sie waren sehr interessant. Am besten gefiel mir Brixby, der Polizist mit dem Harrison zusammenarbeitet. Er war so ein unglaublicher Ruhepol und sowohl dienstlich als auch privat eine große Hilfe für Harrison. Um ihn dreht sich Band 2 der Reihe und den möchte ich unbedingt noch lesen. Der dritte Band wird dann um Sebastian gehen, den man ebenfalls schon kennenlernt. An sich ist der sadomasochistisch veranlagte Dom ein toller Nebencharakter gewesen, der richtig viel Würze einbracht durch sein arrogante, dominante Art, aber ich denke seine sexuellen Vorlieben sind mir einfach zu gewalttätig als das ich seien Band wirklich lesen möchte.
Auch andere Nebencharaktere wie Francesca, eine Dom aus dem Club, waren sehr interessant und zeigten die verschiedenen Spielarten des BDMS. Sie half beim Suchen nach dem vermissten Jungen und das ganze war wirklich emotional und mitreißend. Ich habe das Buch sehr genossen.
Warum dann nur 4 statt 5 Sternen? Bei BDMS bin ich wirklich sehr wählerisch was die Bücher angeht, die ich lesen und dann auch sehr kritisch was mir schlussendlich gefällt. Ich konnte das hier zwar sehr gut lesen, vor allem weil Cash so fürsorglich war, aber mir gefallen halt viele Techniken nicht und Harrison hatte einen Hang zum Schmerz, der mir halt nicht so liegt. Trotzdem war es sehr gutes Buch für mich.
Story 4,4/5
Charaktere 4,6/5
Schreibstil 4,0/5
Erotik 4,0/5
Gesamt 4,0/5
(Warnung: P18)
Waku Okuda „No color baby“
Manga, Egmont Manga, Yaoi, 192 Seiten, 10.11.2020 Amazon 7,50€
Erst dachte ich, der Manga wäre nichts für mich. Der
Hauptcharakter war auf den ersten Seiten so unsympathisch. Er hatte
keinerlei Selbstachtung und hat einfach alles mit sich machen lassen.
Seine Partner haben ihn richtig ausgenutzt und benutzt. Doch dann
änderte sich alles. Er traf auf eine Person, die ihn endlich zu
schätzen wusste und ihm eine ganz andere Seite zeigte. Da wurde es
wirklich emotional und interessant. Anfangs hatte Mashiro große
Problem sich auf Daichis fürsorgliche Art einzulassen. Man merkte
deutlich, dass seine unmöglichen Ex-Partner ihn sehr geprägt
hatten. Wie sich dann langsam das Vertrauen zwischen den beiden
bildet, war toll. Mich hat die Story wirklich gepackt.
Der
Zeichenstil gefiel mir auch und die erotischen Szenen waren extrem
gut gezeichnet. Das der Manga eine P18 Kennzeichnung hat, ist absolut
berechtigt. Hier wird auch nicht zensiert. Alles ist sehr
abwechslungsreich und wirklich mitreißend.
Story 4,0/5
Zeichenstil 5,0/5
Erotik
5,0/5
Charaktere 4,4/5
Gesamt 4,6/5
(Warnung: P18/Dark)
Akira Arenth „Alptraumprinz“
dt. TB, SelfPublished, Gay-Erotik, 186 Seiten, 27.02.2021 Amazon 8,99€
Das Buch habe ich mir gekauft, weil ich irgendwie ständig bei Youtube und bei Amazon darüber gestolpert bin. Viele Meinungen dazu waren gut und ich wollte mal etwas düstere Erotik ausprobieren.
Leider war es nicht so mein Fall. Es geht hier um einen sehr, sehr unsympathisch jungen Mann namens Stale. Er lebt in einer apokalyptischen Welt, wo sein Vater der Herr einer Burg ist und er ziemlich viele Freiheiten hat. Er selbst führt ein Labor, wo er hauptsächlich Drogen herstellt. Die wenigen Freunde, die er hat, behandelt er unmöglich. Er ist einfach ein eiskalter Psychopath. Er zeigt keine Empathie oder auch nur Reue, wenn er für den Tod von jemanden zuständig ist. Selbst vor Opferungen von Bekannten schreckt er nicht zurück. Es war für mich sehr schwierig ein Buch mit so einem unsympathischen Protagonisten zu lesen. Nebencharaktere spielen hier so gut wie keine Rolle und wenn, dann waren sie nervig oder ebenfalls unsympathisch.
Stale fängt einen verwilderten, mutierten Menschen ein und hält ihn in seinem Labor in einer Zelle gefangen. Von diesem Menschen wird eigentlich immer nur als Monster oder Bestie gesprochen. Stale will ihn zähmen und schreckt wirklich vor nichts zurück. Das Monster zerfleischt alles und jeden, der ihm zu nahe kommt. Mit der Zeit findet Stale mehr über die Vergangenheit des Monsters heraus. Das war das interessante an der ganzen Geschichte und ich wollte einfach wissen, wie es ausgeht, denn es war von Anfang an eigentlich so gut wie unmöglich, dass Stale ihn wirklich so zähmt, dass man ihn frei laufen lassen könnte. Naja, das Buch ist ein Dark-Erotik Buch. Das Monster entwickelt nach einiges Zeit eine Vorliebe für Stale und so gehen die beiden eine sexuelle Beziehung ein. Das ganze war sehr brutal und blutig. Das hat mich nicht so abgeschreckt, wie der dunkle Charakter von Stale. Der Typ war einfach nur krank.
Der Schreibstil war einfach, aber nicht billig. Nur emotional hat es mich null gepackt. Es starben einige Menschen und das war mir wirklich vollkommen egal. Der einzige, der mir wirklich ein paar Emotionen, nämlich Mitleid, abgewinnen konnte, war das Monster. Seine Geschichte und wie er von Stale behandelt wurde, war einfach traurig.
Alles in allem hat mir das Buch nicht wirklich gefallen, aber ich wollte auch an keiner Stelle wirklich abbrechen. Das Buch ist ja nicht sehr dick und ich hatte immer das Gefühl, dass ich wissen wollte wie es weiter geht. Es war also keine verschwendete Lesezeit, aber es war eben auch nichts was ich nochmal lesen würde. Ich habe noch ein Buch der Autorin liegen und werde das sicher irgendwann auch noch lesen, aber großen Drang habe ich danach gerade nicht.
Story 2,6/5
Charaktere 1,6/5
Schreibstil 3,0/5
Erotik 3,0/5
Gesamt 2,6/5
Kennt ihr etwas davon? Falls ja, wie haben sie euch gefallen. Ich hoffe besser als mir.
LG
Sunny
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