Dienstag, 4. Februar 2020

Rezi "Wenn's weiter nichts ist" Allison Pearson

Titel: Wenn's weiter nichts ist (Kate Reddy #1)
Autor: Allison Pearson
Verlag: derHörverlag
ISBN: 978-3-8445-2938-8
Preis: 25,95€
Genre: Gegenwartsliteratur
Format: ungekürztes Hörbuchdownload
Laufzeit
: 15h 53min
Erscheinungsdatum: 16. April 2018
Reihe: 2/2

4,4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Pubertierende Kinder. Demente Schwiegermutter. Ehe in der Krise. Wenn's weiter nichts ist ...
Kate Reddy bewegt sich unaufhaltsam auf ihren 50. Geburtstag zu. Dass Frauen in diesem Alter nahezu unsichtbar werden, ist nicht ihre einzige Sorge. Sie plagt sich außerdem mit zwei Teenagern, die ihre Mutter zwar brauchen, aber nicht mit ihr sprechen wollen, mit kränkelnden Schwiegereltern und einer hilfsbedürftigen Mutter. Gleichzeitig sucht Kate wieder den Wiedereinstieg ins Berufsleben, da ihr Mann sich entschlossen hat, dem Hamsterrad ade zu sagen und die Kunst der Achtsamkeit zu erlernen. Als sich dann auch noch eine verflossene Liebe bei Kate meldet, wird es richtig kompliziert.
Gelesen von Irina von Bentheim.
(c)derHörverlag


*Wie kam das Buch zu mir*
Das Buch gefiel mir von der Beschreibung her sehr und der Verlag hat es mir netter Weise zur Verfügung gestellt.

*Meinung:*Ich habe den ersten Teil der Reihe („Working Mum“) nicht gelesen und ich habe auch erst im Nachhinein davon erfahren. Leider ist der erste Teil der Kate Reddy Reihe nicht als Hörbuch verfügbar. Man braucht den Teil allerdings auch gar nicht gelesen zu haben, um „Wenn's weiter nichts ist“ genießen zu können.

Es geht hier um Kate, die bald 50 Jahre alt wird und mit allerhand kleinen und großen Dramen in ihrer Familie und im Berufsleben zu kämpfen hat. Ihr Mann hat in einer Art Midlife Crisis entschieden, dass er erst einmal nicht mehr arbeiten will und sich lieber selbst finden möchte. Damit fällt der Hauptverdiener weg, was Kate dazu veranlasst sich nach Jahren als Hausfrau und privater Investment-Beratung wieder für einen Bürojob zu bewerben. Das ist gar nicht so einfach mit 49 Jahren und nebenbei muss sie auch noch die pubertierenden Kinder im Griff behalten. Emily ist so ein typischer Teenager der durch digitalen Medien geprägten Zeit. Gleich am Anfang bricht dadurch ein Drama aus, dass sich über das gesamte Buch immer wieder wie ein kleiner roter Faden zieht. Auch ihr Sohn, Ben, sitzt lieber vom PC als sich mit realen Freunden zu treffen und Kate versucht mit dieser ganzen Entwicklung noch irgendwie Schritt zu halten. Zwischen Kate und ihrem Mann Richard läuft nicht mehr viel. Das merkt man schon am Anfang und da ist es kein Wunder, dass auch ein zweiter Mann noch eine Rolle spielt. Das wurde allerdings nicht billig inszeniert, sondern ich fand, dass es sehr realistisch und angenehm beschrieben wurde. Kate war mir an keiner Stelle im Buch unsympathisch, obwohl sie Dinge tut, die man eben eigentlich nicht tut.

Kate war ein unglaublich sympathischer Charakter und ich habe es wirklich genossen ihr bei ihrem Alltag über die Schulter zu schauen. Mehr ist es auch nicht, was dieses Buch bietet. Man erlebt Kates ganz normalen Alltag mit, aber der war interessant genug, dass ich mich nie langweilte. Ich denke allerdings, dass man schon ein gewisses Alter haben muss, um das Buch zu genießen. Man muss nicht 49 Jahre alt dafür sein, aber sollte schon im Leben soweit vorangeschritten sein, das man sich hineinversetzten kann, dass es manchmal nicht so einfach ist mit dem technischen Fortschritt der Zeit Schritt mitzuhalten, alles noch zu verstehen, was die Jugend so von sich gibt oder erlebt und wie es ist Familie, Alltag und Liebe unter einen Hut zubringen. Kate macht das alles toll, ohne perfekt zu wirken. Es gab hier Stellen, wo ich wirklich sehr schmunzeln musste, aber auch stellen wo ich dachte: „Nein, dass hat die Autorin jetzt nicht wirklich geschrieben“. Ich sage nur Zimmerpflanze und Meeting. Jeder, der das Buch gelesen hat, wird wissen, was ich meine. Kate ist nicht nur witzig, sondern auch eine sehr verständnisvolle Mutter. Sie hat wirklich eine Engelsgeduld mit ihren Kindern und ihrem Mann. Ja, selbst um die Schwiegereltern und um die eigenen Mutter und Schwester kümmert sie sich, wie es ihr möglich ist. Wie gesagt wirkt das alles aber nie über-perfekt, sondern richtig natürlich. Das gefiel mir unglaublich gut.

Neben der Familie kommt auch das Arbeitsleben, Freunde und die Liebe nicht zu kurz. Letzteres spielt allerdings nur eine kleine Rolle. Das Arbeitsleben dagegen nimmt viel Platz ein und das ist auch gut so. Kate macht sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Jobsuche, einige Jahre jünger und fängt wieder bei der Gesellschaft an, die sie vor vielen Jahren selbst mit aufgebaut hat. Heute weiß das niemand mehr dort und sie muss sich mit jüngeren teilweise schlecht ausgebildeten Kollegen und auch Vorgesetzten herumschlagen. Ihr werden einige Steine in den Weg gelegt, die sie souverän aber eben auch wieder nicht übermenschlich überwindet. Nach und nach findet sie auch Freunde unter den Kollegen und beweist sich an ihrem Arbeitsplatz. Ich fand das alles sehr unterhaltsam

Die Sprecherin, Irina von Bentheim, hat eine angenehme Stimme und da man sowieso fast alles aus Kates Sicht miterlebt, brauchte sie ihre Stimme auch kaum verstellen. Das machte das Zuhören sehr angenehm.


*Fazit:*
Das Hörbuch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Auch wenn es 'nur' den Alltag der Protagonistin Kate Reddy wiedergibt, so was es mir an keiner Stelle langweilig. 

 4,4 von 5 Sternen


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