Donnerstag, 10. März 2016

Rezi "Clean Eating" Alejandro Junger

Titel: Clean Eating: Natürlich und gesund genießen
Autor: Alejandro Junger
Originaltitel: Clean Eats
Verlag: Südwest
ISBN: 978-3-517-09453-3
Preis: 19,99 €
Genre: Sachbuch
Format: Hardcover
Seitenzahl: 304
Erscheinungsdatum: 25.01.2016
Reihe: keine

3,6 von 5 Sternen
*Inhalt:*

Eat Clean, Feel Great!

Unter Hollywoodstars wie Cameron Diaz, Gwyneth Paltrow, Orlando Bloom und Josh Radnor ist es schon lange kein Geheimnis mehr: Das Clean Eating nach Dr. Alejandro Junger ist ein Jungbrunnen für Körper und Geist, es versorgt den Organismus ebenso wie die Seele mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, es reinigt den Darm und heilt gleichsam von innen heraus. Kurz gesagt: Clean Eating macht strahlend schön und auf genussvolle Art fit und gesund. Denn das Beste ist: Clean Eating hat nichts mit Verzicht zu tun – Dr. Jungers Rezepte sind neben clean auch superlecker!
(c)Südwest


*Wie kam das Buch zu mir*
Mir ist das Buch auf der Verlagsseite aufgefallen. Der Südwest Verlag hat es mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.


*Meinung:*
Erst einmal möchte ich grundsätzlich sagen, dass ich das Clean Eating Konzept für das überzeugendste Ernährungskonzept halte. Das Buch ist zwar grundsätzlich ein Kochbuch, aber auf etwa zwanzig Seiten wird das Konzept noch einmal erklärt. Es werden die wichtigsten Nahrungsmittel und Küchengeräte aufgezählt und erklärt. Auch zum Planen, Vorbereiten, Abschmecken, Improvisieren und Experimentieren gibt es Hinweise. Nichts wirkt hier überladen und trotzdem bekommt man einen guten Eindruck vom Clean Eating Konzept. Außerdem wird alles sehr locker und natürlich erklärt.

Der Rezeptteil ist unglaublich umfangreich. Jetzt kommt aber gleich meine erste Kritik. Auf Kosten dieser Quantität ging leider die Bebilderung. Es gab nur zu sehr, sehr wenigen Rezepten Bilder. Das ist vor allem deshalb schlecht, weil es doch recht ausgefallen Rezepte sind, von denen man teilweise absolut keine Vorstellung vom Endprodukt hat. Da hätte ich lieber auf einige Rezepte verzichtet und dafür lieber zu jedem Rezept ein Bild. Und wenn ich gerade bei Kritik bin, lege ich gleich noch die nächste nach. Die Zutaten sind sehr überschaubar, was ersten natürlich zum Clean Eating Konzept passt und zweitens mir super gefiel, aber es gab auch Zutaten von denen ich noch nie etwas gehört habe. Das waren zum Beispiel Kollagen-Hydrolysat, Mariendistelsamen, Garbanzobohnenmehl oder Medjoodatteln. Also ich kenne ja wirklich schon echt viel, da ich etliche Koch- und Ernährungsbücher gelesen habe und oft im Reformhaus und Bioladen einkaufe, aber hier im Buch gab es da doch so einiges, was mich noch zum staunen brachte.

Allgemein sind die Zutaten für Neueinsteiger in das Thema gesunde Ernährung sehr ausgefallen. Bei Lesern, die sich schon etwas länger damit beschäftigen, werden wohl Dinge wie Kokos- oder Mandelöl, Chiasamen, Xylit- oder Kokosblütennektar, Teriyaki-Sauce und Kokosöl bereits im Schrank stehen oder man weiß zumindest, wo man sie bekommt. Viele der Zutaten bekommt man sicher in Kleinstädten und Dörfern nicht, es sei denn man hat ein Reformhaus oder sehr gut bestückten Bioladen. In Mittel- und Großstädten findet man heute ja überall Bioläden und Reformhäuser. Einige Zutaten bekommt man auch bei normalen Discountern oder Supermärkten mit Bio-Angebot. Einfach mal so im Schrank werden viele der Zutaten eher nicht stehen, da sie meist doch sehr kostspielig sind.

Die Gerichte im Buch waren wirklich sehr zahlreich und abwechslungsreich. Man findet hier alles fürs Frühstück, Mittag und Abendessen und auch kleine gesunde Snacks für Zwischendurch und Desserts. Auch die Getränke im Buch waren richtig klasse. Da sind Ideen dabei auf die ich nie gekommen wäre. Alle Rezepte sind gluten- und laktosefrei. Viele Rezepte eignen sich auch für andere Ernährungskonzepte wie Low-Carb, Vegan, Vegetarisch und Paleo. Ob das Gericht Vegan oder Vegetarisch ist, wird immer gleich anhand eines Symbols ersichtlich. Das finde ich sehr gut, auch wenn die beiden Ernährungsstile für mich keine Rolle spielen. Noch besser finde ich aber, dass bei den Symbolen manchmal ein * dran war. Das zeigte an, dass man eine Zutat einfach austauschen kann, um es vegan oder vegetarisch zu machen. Diese Austauschzutat wird dann natürlich auch genannt.

Neben den zwei bereits erwähnten Symbolen gibt es noch eines für Reinigung und eines für Darm. Das Buch empfiehlt nämlich drei Clean-Eatingkuren zur Entgiften, Darmsanierung und zum Energietanken. Zum einen das 21 Tage Clean Eating Programm, das 21 Tage Darmreinigungs-Programm und das 7 Tage Refresh-Programm. Die Rezepte zu den jeweiligen Programmen findet man dann anhand der Symbole und kann sie sich so seinen Speiseplan selbst zusammenstellen oder man nutzt die bereits vor angefertigten Pläne im Buch. Ich selbst habe diese Programme nicht ausprobiert und kann daher nicht viel dazu sagen.

Gut gefallen haben mir die vielen kleinen Informationen zu den Rezepten oder einzelnen Zutaten im Rezept. Da wird auf besondere Wirkung, gesundheitlichen Effekt, Nährstoffe und mehr erklärt. Manchmal gibt es aber auch nur persönliche Erlebnisse und Einschätzungen von den Autoren oder aber auch von den vielen Promis, die ihre Lieblingsrezepte beigesteuert haben. Dazu zählen unter anderem Orlando Bloom, Cameron Diaz und Gwyneth Paltrow. Für mich hätte es das nicht gebraucht, aber es ist auch ein netter Bonus.


Bei der Zubereitung gab es noch einen kleinen Mangel, den ich nennen muss. Die Zutaten werden zwar gut aufgelistet und mir gefiel, dass die einzelnen Komponenten (Beilagen, Salat, Saucen...) eine Gerichts auch jeweils eine extra Zutatenliste bekamen. Weniger gefallen hat mir aber, dass man wirklich immer auch die Zubereitungsanleitung lesen muss. Beim ersten Mal ist das ja noch okay, aber später erinnert man sich vielleicht nicht immer daran, dass man wirklich nochmal alles lesen sollte, um nichts zu vergessen. Das Problem war nämlich, dass in der Zutatenliste Wasser nie angegeben wurde, aber bei vielen Rezepten dazu gehörte. Ich bin ja eher der Zutatenliste-angucken-und-selbst-zusammenmisch-Typ und war dann schon etwas überrascht als es nicht so wurde. Erst der Blick in die genaue Zubereitungsanleitung öffnete mir dann die Augen. Naja aber davon abgesehen findet man hier einfach eine unschlagbare Auswahl an gesunden Rezepten. Viele davon habe ich auch noch nie in einem Kochbuch gesehen und ich habe schon sehr viele gelesen.

Geschmacklich ist gesund leider nicht immer lecker. (Zumindest für mich) Viele Rezepte sind auf Kokosbasis (Öl, Milch, Flocken oder Mehl) was mir ebenfalls nicht wirklich liegt und auch Mandelmehl kann mich nicht so begeistern. Da zwinge ich mich dann eher zu, weil es nicht viele Alternativen dazu gibt. Von den 7 Rezepten, die ich bisher ausprobiert habe, war eines für mich nach zwei Happen nicht mehr zum runterkriegen und 2 weitere fand ich okay. Aber es gab auch wirkliche Überraschungen und so werde ich die anderen 4 auf jeden Fall noch öfters zubereiten.


Die Sizilianische Clean-Eating-Pizza war mein größter Reinfall, aber das konnte ich mir schon denken. Ich hatte schon einmal ein Eiweißbrot aus Mandelmehl gebacken und das hab ich auch nicht runterbekommen. Hier ging es mir mit dem Pizzaboden aus Mandel- und Kokosmehl genauso. Meine beste Freundin freute sich aber über die Pizza und fand sie lecker. So unterschiedlich können Geschmäcker sein.

Mein Lieblingsrezept ist bisher "Fischstäbchen mit Sauce tartare". Hier wird zwar auch mit Mandel- und Kokosmehl gearbeitet, aber in der Kombination mit dem Fisch und der Sauce war es super lecker. Leider habe ich hier kein Foto gemacht. Ebenfalls ohne Foto aber ein echtes Highlight war der geröstete Blumenkohl mit Pistazien-Dip. Gerade der Dip ist auch für viele andere Gerichte geeignet. Ich esse ihn gern zu Garnelen.


Einfach, aber auch lecker war das Rote Beete Carpaccio mit Kräutersalat. Der Salat fehlt auf dem Bild, da ich das Carpaccio als Vorspeise serviert habe.

Da ich gerade Low-Carb mache, habe ich keines der Desserts bisher ausprobiert und kann daher nichts dazu sagen.


*Fazit:*
Trotz einiger Kritikpunkte hat mir das Buch sehr gut gefallen. Vor allem überzeugt es durch seine Vielfalt und vor allem der Vielzahl der Rezepte. Geschmacklich reichten meine bisherigen Erfahrungen von Nicht-Mein-Fall, über ganz-okay-für-ab-und-zu-mal bis hin zu Sehr-Lecker. das Buch ist für jeden zu empfehlen, der sich mit gesunder Ernährung beschäftigt bzw. beschäftigen will.

 3,6 von 5 Sternen
 

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