Titel:
Letzte Helle Tage
Autor: Martyn Bedford
Autor: Martyn Bedford
Originaltitel: Never
Ending
Verlag: DTV
ISBN: 978-3-423-74011-1
Preis: 14,95
€
Genre:
Jugendbuch
Format:
Klappenbroschur
Seitenzahl:
340
Erscheinungsdatum: 1.
Juni 2015
Reihe:
keine
4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Shivs Leben ist
vollkommen aus den Fugen geraten: Während eines Familienurlaubs in
Griechenland verunglückte ihr jüngerer Bruder Declan – und Shiv
gibt sich die Schuld an seinem Tod. In einer psychiatrischen Klinik
gelingt es ihr, nach und nach Erinnerungen an unbeschwerte Tage am
Meer, an den lebensfrohen, quirligen Declan und an den gut
aussehenden Griechen Nikos, in den sie sich dort Hals über Kopf
verliebt hatte, zuzulassen. Und an das Unglück, das sich dennoch so
unausweichlich zusammenbraute. Was ist damals wirklich geschehen? Und
welche Rolle spielte Nikos dabei? Noch einmal muss Shiv durch die
Hölle gehen, um sich endlich Klarheit zu verschaffen.
(c)DTV
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich bin ein großer
Fan von Bedfords erstem Buch "Crash ins falsche Leben".
Daher und weil mich die Inhaltsangabe sehr ansprach, wollte ich auch
dieses neue Buch von ihm lesen. Es wurde mir vom DTV zur Verfügung
gestellt.
*Aufmachung/Qualität*
Das Cover finde
ich wirklich total schön und es passt zum Inhalt des Buches. Die
Klappenbroschur lässt sich gut lesen und liegt angenehm in der Hand.
*Meinung:*
Inhaltlich
geht es um eine Fünfzehnjährige, die ihren 2 Jahre jüngeren Bruder
verloren hat. Wie dies passiert ist, ist am Anfang des Buches noch
nicht klar, aber der Leser weiß, dass Shiv etwas damit zu tun hatte.
Erst nach und nach erfährt der Leser was sich zugetragen hat und wie
Shiv lernt damit umzugehen oder eben nicht. Die Kapitel wechseln sich
immer zwischen dem Vergangenheitsschauplatz auf Griechenland, wo
Shivs Bruder ums Leben gekommen ist, und dem Gegenwartsschauplatz,
der Klinik in der sich Shiv momentan aufhält, hin und her.
Thematisch geht es um Trauer, Trauerbewältigung, Verlust, Schuld,
Sühne und Vergeben. Das ganze ist kein typisches Jugendbuch. Es gib
kaum Dialoge und man verfolgt vor allem Shivs Gedankengänge. Die
Klinik und ihre Methoden sind sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe ja
beruflich in einem ähnlichen Feld zu tun und fand die Methoden daher
besonders merkwürdig. Aber ich will hier nicht zu viel verraten.
In
dieser Klinik lernt Shiv natürlich andere Charaktere
kennen. Die Therapeuten waren mir sehr suspekt, was allerdings wohl
gar nicht vom Autor so gedacht. Vielleicht liegt es wirklich nur an
meinem eigenen beruflichen Erfahrungen, dass ich es so merkwürdig
fand. Die Jugendlichen bekamen nur wenig Tiefe und daher konzentriert
man sich wirklich extrem auf Shiv und ihr Seelenleben. Wirklich
interessant war aber ihr Bruder Declan, den man durch die Kapitel aus
der Vergangenheit sehr gut kennen lernt.
Die Spannung
hielt sich natürlich dadurch, dass man bis kurz vor dem Ende nie
weiß was wirklich passiert ist. Shiv fühlt sich schuldig und man
weiß, dass es in Griechenland passiert ist, aber alles andere deckt
sich erst nach und nach auf. Die beschriebenen Szenen aus
Griechenland beinhalten immer auch wieder Szenen in denen 'es'
passiert sein könnte und man hält dann jedes Mal die Luft an. Ich
fand das echt spannend. Die Szenen in der Klinik zogen sich dagegen
manchmal hin und ich fand diese inhaltlich etwa merkwürdig. Daher
auch der eine Punkt Abzug.
Der Schreibstil ist
nicht ganz mein Fall. Die Kapitel in Griechenland waren toll. Hier
verwendete der Autor die Vergangenheitsform und die 3. Person. Die
Gegenwartskapitel dagegen wurde in der Gegenwartsform und ebenfalls
aus der 3. Person geschildert. Diesem Schreibstil kann ich leider gar
nichts abgewinnen und hätte mir da doch eher die Ich-Perspektive
gewünscht. Außerdem passten in dieser 3. Person Schreibweise
bestimmte Dinge nicht für mich. So wurde zum Beispiel nicht 'Shivs
Mutter' geschrieben sondern 'Mom'. Sehr merkwürdig und es brachte
mich einfach immer wieder ins Stolpern. Der Humor ist eher kindlich
und passte stellenweise nicht ganz zu einer Fünfzehnjährigen.
Emotional war
das Buch mittelmäßig. Es regt sehr zum nachdenken an und ist
stellenweise bedrückend, aber ich hatte immer einen gesunden Abstand
dazu. Shiv ist ein sympathsicher Charakter, den man sehr gern durch
ihre schwierigen Zeit begleitet. Das Buch ist eher ruhig und man
sollte sich Zeit dafür nehmen.
*Fazit:*
Das Buch regt
wirklich zum Nachdenken an. Ich fand die Art und Weise wie man nach
und nach erfährt, was wirklich passiert ist, fand ich sehr spannend.
Trotzdem ist das Buch eher ruhig und oft sehr bedrückend. Mir gefiel
das sehr und ich empfehle es jedem Jugendbuch-Fan, der auch mal
nachdenklichere Bücher liest.
4 von 5 Sternen
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