Titel: Dragon
Kiss
Autor: G. A. Aiken
Autor: G. A. Aiken
Originaltitel: Dragon Actually
Verlag: Piper
ISBN:
978-3-492-26763-2
Preis:
9,99 €
Genre:
Fantasy, Romantasy
empfohlenes Alter: ab
18 (meine Wertung)
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 432 Seiten
Seitenzahl: 432 Seiten
Erscheinungsdatum: 01.11.2010
Reihe: 1/?
(bisher 6)
3,6 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Die Schöne und das
Biest als Drachenepos und sexy Lovestory: Du wirst einen großen,
dunkelhaarigen Fremden treffen– so hätte ihr Horoskop des Tages
lauten können. Eigentlich ist die Kriegerin Annwyl zäh und
widerspenstig. Bis sie dem Drachen Fearghus über den Weg läuft und
zu Wachs in seinen Klauen wird. Denn er ist groß, gut aussehend–
und absolut tödlich. Und er hat bisher noch nie Widerworte bekommen…
(c)Piper
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich liebe ja die
Lions Reihe der Autorin und habe auch die Wolf Diareis Reihe von ihr
verschlungen. Der Humor der Autorin liegt mir einfach, auch wenn das
nicht jedermanns Sache ist. Daher wollte ich gern die Drachenreihe in
Augenschein nehmen. Dieses Buch wurde mir vom Verlag zur Rezension
zur Verfügung gestellt.
*Aufmachung/Qualität*
Es ist ein
Taschenbuch. Bei der ersten Auflage kann man ein Frauengesicht auf
dem Buchrücken finden, bei den späteren Auflagen ist der Buchrücken
nur noch mit Schrift verziert. Ansonsten ist das Cover wie immer
Geschmackssache. Menschen auf Covern sprechen mich grundsätzlich
wenig an, aber die Rothaarige hier auf dem Cover verspricht ein
feuriges Buch und mir gefallen die Farben und der Kontrast.
*Meinung:*
Erst
einmal möchte ich sagen, dass ich mal wieder fehlgeleitet war. Ich
hatte anhand des Klappentextes nicht verstanden, dass es sich hier um
High Fantasy handelt. Da die anderen Reihen, die ich von der Autorin
kenne alle Urban Fantasy waren, habe ich auch nicht sonderlich darauf
geachtet. Das Problem ist nun, dass ich High Fantasy eigentlich nicht
mag und mich das leider auch bei diesem Buch beeinflusst hat. Da ich
diesen und den zweiten Teil aber vom Verlag zur Verfügung gestellt
bekommen habe, las ich den Band komplett durch. Ein Stern geht aber
allein schon wegen der High Fantasy Handlung verloren. Auch wenn es
wirklich nur mein eigener Geschmack ist, kann ich es nicht außer
acht lassen.
Das
Buch teilt sich wie so manche Bücher der Autorin in zwei verschieden
Geschichten
auf. Die erste handelt von Annwyl und Fearghus und die zweite um
Fearghus' Eltern Bercelak und Rhiannon. Wobei es auch zu einem
Zeitsprung kommt und die Grundhandlung daher nicht zusammenhängt.
Die Grundhandlung aus der ersten Geschichte ist eine 'Streitigkeit'
zwischen zwei Geschwistern. Annwyls Bruder hasst sie und will sie
umbringen, sie allerdings ist eine echte Kriegerin und führt den
Aufstand gegen ihren Bruder an. Die Drachen halten sich normalerweise
aus den Gelegenheiten der Menschen heraus und treten nur dann mit
ihnen in Kontakt, wenn sie mal einen kleinen Snack brauchen – ihr
wisst schon was ich meine. Allerdings ändert sich dies als Fearghus
Annwyl schwer verletzt vor seiner Höhle findet und so fasziniert von
der Menschenfrau ist, dass er sie gesundpflegt. Was sich daraus
ergibt, brauche ich wohl nicht weiter erwähnen. Der Rest der
Handlung bezieht sich dann auf die aufkeimenden Gefühle und die
anbahnende Beziehung der beiden, sowie des Kampfes mit dem Bruder,
der sich als größer herausstellt als gedacht. Bei der zweiten
Geschichte wandern wir dann plötzlich in die Vergangenheit, was ich
etwas merkwürdig fand. Da hätte man gut ein extra Buch draus machen
können. Auf jeden Fall geht es da nun um Bercelak und Rhiannon,
Fearghuls Eltern, und zwar wie sie sich kennengelernt haben. Die
Story ist viel kürzer als die erste und bezieht sich hauptsächlich
auf die Liebesgeschichte. Allerdings gibt es auch hier eine
Hintergrundhandlung, die mit Familienproblemen und Politik zu tun
hat. Diese geschichtge gefiel mir sehr mehr als die erste. Wer High
Fantasy mag, wird vor allem in der ersten Geschichte mit einigen
Kriegs – und Kampfszenen bedient und wird den Mittelalter-Touch
lieben. Mich haben an der Stories aber eher die Familiengeschichte(n)
interessiert. Die Autorin schafft es in ihren Büchern immer dermaßen
durchgeknallte Charaktere und Familien zu erschaffen, dass es ein
Genuss ist darüber zu lesen. Natürlich nur wenn man auf diese Art
von Humor und Verrücktheit steht.
Der Schreibstil
ist sehr einfach. Ich fand ihren späteren Schreibstil in ihren
anderen Reihen deutlich besser. Hier gibt es keine große Finesse
oder verschlungene Handlungen oder geniale Wendungen. Die Handlung
schreitet gradlinig voran ohne dem Leser irgendwie zu fordern. Es ist
ein Buch für zwischendurch zum genießen und unterhalten, mehr
nicht. Es ist in der dritten Person und der Vergangenheit
geschrieben. Der Schreibstil ist wenig ausschmückend oder
detailreich.
Emotionen
werden sehr übertrieben dargestellt, was allerdings typisch für die
Autorin ist und ich als eines ihre Markenzeichen empfinde. Außerdem
ist es ein Grund warum ich ihre Bücher mag. Da ihre Charaktere alle
extrem abgehoben sind, sind natürlich auch die Emotionen nicht
realistisch sonder überspitzt. Unterhaltende ist dies aber allemal.
Humor steht eindeutig im Vordergrund. Vor allem die
Familienbeziehungen werden sehr individuell beschrieben. Die
Mitglieder gehen teilweise sehr grob miteinander um und trotzdem
merkt man ihnen an, dass sie sich lieben und wenn es darauf ankommt,
zusammenhalten. Das ist nicht jedermanns Sache, aber ich lese gern
darüber.
Das Buch ist
durchschnittlich spannend. Man will wissen wie sich die
Beziehung zwischen den jeweiligen Hauptcharakteren entwickelt und wie
die Streitigkeiten um den Thron ausgehen. Auch wird alles ziemlich
leicht gelöst und alles wirkt sehr geradlinig. Allerdings kommt ein
wenig Pepp und Spannung durch die Verwicklung der Drachen in den
Menschenkrieg in die Handlung. Ansonsten sollte man erwähnen, das
hier viel Blut fließt und mit dem Thema Gewalt (auch wieder typisch
für die Autorin) sehr lax umgegangen wird.
Die
Liebesgeschichte zwischen Fearghul und Annwyl wird relativ langsam
entwickelt. Natürlich wird wieder sehr viel wert auf Erotik gelegt,
aber ich fand es auch überraschend emotional entwickelt. Soweit man
bei diesen durchgeknallten Charakteren von emotional oder romantisch
sprechen kann. Eigentlich stellt diese Geschichte ein wenig das
Märchen „Die Schöne und das Biest“ nach. Obwohl Annwyl
eigentlich nicht gut für die Schöne besetzt ist, sie ist eigentlich
eine extrem blutrünstige Kriegerin. Gerade davon werden Drachen aber
angezogen. Sie mögen ihre Frauen gefährlich und ein wenig verrückt
– das ist das die größere Herausforderung. Allerdings verbinden
sie sich normalerweise nicht mit Menschen. In der zweiten Geschichte
geht es dann um Bercelak und Rhiannon, die beide Drachen sind. Die
beiden haben mir sogar noch besser gefallen. Zwar ist Rhiannon
genauso verrückt wie Annwyl aber doch auf eine andere Art. Sie ist
zickig und eher wie eine Prinzessin, aber trotzdem ziemlich
blutrünstig. Hier wurde meines Erachtens fiel bei dem Märchen
„König Drosselbart“ abgeschaut. Ich musst die ganze Zeit an
dieses Märchen denken. Die Beziehung der beiden fand ich einfach
noch viel interessanter, da beide so unterschiedlich waren. (im
Gegensatz zu Fearghul und Annwyl) Rhiannon ist eine verwöhnte Zicke,
obwohl sie von ihrer Mutter, der Königin gehasst und nicht sehr gut
behandelt wurde. Bercelak dagegen ist ein harter Krieger, der bei
ganz anderen und auch wieder sehr eigenen Eltern aufgewachsen ist. Am
Anfang muss er ihr erst einmal zeigen was sie so zu tun und lassen
hat. Er wollte sie schon lange und sie hat ihn schon lange gehasst.
Als ihre Mutter sie mit ihm dann zwangsverheiratet ist das natürlich
keine gute Voraussetzung für eine Liebe. Aber wie es so in Märch...
oh sorry ich meine wie es so in dieser Geschichte ist, entwickelt
sich natürlich trotzdem das zarte Pflänzchen Liebe zwischen den
beiden. Obwohl zart auch wieder nicht das richtige Wort ist.
Erotik ist
natürlich wie in allen Bücher von Aiken extrem ausschlaggebend.
Blümchensex sucht man hier vergebens. Die Männer sind rau und
dominant, die Frauen kratzbürstig und schmelzen dann aber doch dahin
oder werden mit 'sanften' Druck zum schmelzen gebracht. Das mag man
oder man findet es abscheulich und daher empfehle ich jedem, erst in
das Buch ein wenig hineinzulesen bevor man sich zum Kauf entscheidet.
Ich persönlich mag es und liebe daher die Bücher der Autorin. Nur
leider eben nicht mit High Fantasy Hintergrund. Die vulgäre
Wortwahl hielt sich überraschender Weise in Grenzen. Das kenne ich
von der Autorin anders. Ihre Wolf Diaries Reihe ist da nicht
vergleichbar mit diesem Buch.
Warnungen:
explizite Sexszenen, teilweise vulgäre Wortwahl, Gewalt
Grundidee 3,5/5
Schreibstil 3,5/5
Emotionen 3,5/5
Spannung 3,5/5
Charaktere 4,5/5
Liebesgeschichte 4,5/5
Erotik 4,5/5
*Fazit:*
Es war für mich
sehr schwer dieses Buch einzuschätzen, da ich eben High Fantasy
nicht sehr mag. Dafür musste ich einfach schon einen Punkt abziehen.
Den restlichen Abzug gab es dann für die sehr einfache Schreibweise
und geradlinige Handlung. Da bin ich besseres von der Autorin
gewöhnt. Ansonsten war das ganze aber wieder sehr unterhaltsam. Vor
allem die durchgeknallten Charaktere und die verrückten Familien
haben mich wieder unheimlich amüsiert. Die Autorin hat da einfach
ihren ganz eigenen Stil und man würden den immer wieder erkennen.
Die Geschichte um Bercelak und Rhiannon hat mir sogar richtig gut
gefallen – für diese allein hätte es wohl 4,5 Sterne gegeben.
3,6 von 5 Sternen
Reihe:
Dragon Kiss
Dragon Dream
Dragon Touch
Dragon Fire
Dragon Sin
Dragon Fever (erscheint
am 17. September 2013)
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