Sonntag, 8. Juli 2012

Rezi - "Nightshade - Die Wächter" Andrea Cremer

Titel: Nightshade – Die Wächter
Autor: Andrea Cremer
Originaltitel: Nighshade
Format: Klappenbroschur
Verlag: Lyx
ISBN: 9783802583810
Seitenzahl: 376
Erscheinungsdatum: 09.05.2011
Reihe: 1/3


4,6 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Calla und Renier sind zwei Alpha Jugendliche von unterschiedlichen Rudeln. Sie sind Wächter - Menschen, die sich in Wölfe verwandeln können. Bereits bei ihrer Geburt wurde von den Hütern entschieden, dass sie einmal gemeinsam ein neues Rudel bilden sollen. Die Hüter herrschen arrogant und einschüchternd über die Wächter, aber versorgen sie auch mit allem was sie brauchen. Als Calla dieses System hinterfragt und hinter ein gefährliches Geheimnis kommt, bringt sie nicht nur sich, sondern auch ihr zukünftiges Rudel und den Menschenjungen mit dem sie sich befreundet hat in Gefahr.

*Meinung:*
Cover/Illustrationen 5/5 – Das Cover ist der Hammer und passt sehr gut zu dem Buch. Die Farben sind wunderschön gewählt und auch die Blumen und das Blut passen zum Inhalt des Buches.

Grundidee 4,5/5 – Die Idee des Wolfsrudels und der mittlerweile so beliebten Dreiecksgeschichte ist nicht gerade originell, aber trotzdem hebt es sich im großen und ganzen doch vom Einheitsbrei ab. Vor allem die Übertragung der wölfischen Verhaltensweisen auf den Menschen macht dieses Buch besonders. Für mich wirkte das Verhalten der Wölfe als Menschen sehr stimmig zu ihrem Wesen und das machte den Reiz dieses Buches aus.

Glaubwürdigkeit 3,5/5 – Leider gab es einige Stellen an denen das Verhalten der Protagonisten nicht stimmig für mich war. Bestimmte Situationen waren sogar so merkwürdig für mich, dass es mich aus dem Lesefluss gerissen hat und ich die Stelle noch einmal lesen musste. So lachten Charaktere an stellen wo es total unpassend war oder sie fanden tatsächlicher noch die Zeit sich anzuschmachten während sie in Lebensgefahr und auf der Flucht waren. Das kann man selbst mit wölfischer Natur nicht erklären. Daher gibt es in der Gesamtwertung des Buches dafür 0,5 Punkte Abzug. Das dominante Gehabe und die Rivalitäten dagegen fand ich sehr stimmig für die wölfische Natur.

Umschreibungen 5/5 – Das Buch kommt ohne theatralische und kitschige Beschreibungen aus, was ich immer sehr begrüße. Trotzdem wird alles detailliert genug beschrieben, um voll und ganz in der Geschichte aufzugehen und in sie abzutauchen. Der eigenen Fantasy wird aber noch genügend Freiraum gelassen.

Schreibstil 4,5/5 – Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive und der Vergangenheit geschildert. Eigentlich müsste der Schreibstil ganze fünf Sterne bekommen, da er sehr flüssig und mitreißend ist. Leider wurden einige Stellen schlecht übersetzt. Vor allem einige Wortwitze wurden so grauenhaft übersetzt, dass sie mancherorts gar keinen Sinn mehr ergaben.
Die Geschichte ist am Anfang sehr verwirrend, weil man erst nach und nach Informationen zu Callas Welt erhält, aber schon am Anfang mit Sachen konfrontiert wird, die erst viel später näher erläutert werden. Ab dem zweiten Drittel lässt dies dann aber nach.

Spannung 5/5 – Für mich war das Buch an keiner Stelle langweilig. Die Spannung war immer vorhanden und der Spannungsbogen baute sich stetig auf. Das letzte Viertel des Buches konnte ich es überhaupt nicht mehr zur Seite legen. Es gibt keine extrem unvorhersehbaren Wendungen, eigentlich ist das ganze Buch recht vorhersehbar aber trotzdem war es sehr unterhaltsam und hat dem Buch nicht geschadet. Man hätte wahrscheinlich etwas weniger oft mit dem Zaunpfahl winken können aber ich möchte dafür trotzdem keinen Punktabzug geben.
Das Ende ist leider ein extremer Cliffhanger.

Emotionen 5/5 – Dieses Punkt und die Charaktere sind das Sahnehäubchen auf dieser Story. Ich konnte die Gefühle der Charaktere sehr gut nachvollziehen. Vor allem Reniers und Ansels Emotionswelt hat mich in den Bann gezogen. Auch die eher wölfischen Emotionen der Protagonisten haben mich fasziniert.

Charaktere 5/5 – Sie sind alle sehr gut ausgearbeitet und man hat tatsächlich das Gefühl, dass man sie im Laufe des Buches immer besser kennenlernt. Jeder Protagonist ist sehr individuell, sowohl bei den Guten als auch bei den Bösen. Vor allem die Bösen habe mir oft einen richtigen Schauer über den Rücken jagen lassen und ich fühlte wirklich mit den Hauptprotagonisten mit.
 
*Lesergruppe:*
Auf Grund einiger weniger Gewaltszenen, aber vor allem der Anspielung auf sexuelle Gewalt würde ich das Buch ab 14 Jahren empfehlen.
Nach oben hin gibt es dann keinen Begrenzung, wenn man den Jugendbuchstil mag. Es spricht auf Grund der Liebesgeschichte und betonten Emotionsebene wohl eher Mädchen/Frauen an.

*Fazit:*
Ein Jugendfantasybuch, das aus der breiten Masse heraussticht. Den größten Reiz dieses Geschichte macht das Übertragen der wölfischen Natur auf den Menschen und die wunderbar beschriebenen Charaktere und Emotionen aus.

Reihe:                        
Band 1
Band2
Band3

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