Montag, 9. März 2015

Rezi "Wilde Tiere in Deutschland" Monika Rößiger

Titel: Wilde Tiere in Deutschland
Autor: Monika Rößiger; Dietmar Nill
Verlag: Piper; National Geographic
ISBN: 978-3-86690-437-8
Preis: 24,99€
Genre: Sachbuch
Format: Softcover
Seitenzahl: 240
Erscheinungsdatum: 09.03.2015


5 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Viele wilde Tiere leben in Deutschland: Vor Helgoland tummeln sich die Kegelrobben, in Mecklenburg-Vorpommern vollführen Kraniche ihre Balztänze. Wölfe sind in die Oberlausitz zurückgekehrt, und im Ahrgebirge unternehmen Wanderfalken ihre spektakulären Sturzflüge. Im Süden sind Steinböcke und Luchse wieder heimisch. All die Bewohner von Wasser, Wald und Wiese hat der renommierte Tierfotograf Dietmar Nill in einzigartigen Aufnahmen festgehalten. Extrakapitel zeigen die Besonderheiten von Eulen, Fledermäusen, Füchsen und Schmetterlingen. Die Biologin Monika Rößiger stellt die Tiere vor und erzählt von ihren Begegnungen mit neugierigen Mardern oder pfeifenden Murmeltieren. So öffnet dieser Bildband uns die Augen für die Tierwelt vor der Haustür.
(c)Piper

*Wie kam das Buch zu mir*
Das Buch habe ich beim Piper Verlag angefragt und zur Rezension bekommen. Warum ich es angefragt habe, erkläre ich unter noch näher.

*Meinung:* 
Das Buch wollte ich unbedingt haben, da es zwei meiner Interessen entspricht - Natur und Fotografie. Ich gucke sehr gern Naturdokumentationen und mit diesem Buch habe ich nun zum ersten mal auch so etwas in Buchform erlebt. Ich muss sagen ich bin absolut begeistert.

Der Informationsgehalt ist mittelmäßig. Man erhält einen groben Überblick zu bestimmten Tierarten, die in Deutschland vorkommen. Das deckt natürlich bei weitem nicht die ganze Vielzahl ab. Es werden nach und nach kurz einige Tierarten angerissen, vor allem stark gefährdete oder wieder neu angesiedelte Tierarten (Wölfe, Wildkatze...). Dabei geht die Autorin systematisch nach Regionen vor. Das Buch beginnt damit einige Tiere des Nordostens und Nordwestens Deutschlands vorzustellen und danach folgen dann Abschnitte zu Gebieten in der Mitte Deutschlands sowie des Südosten und Südwesten. Im Anhang gibt es auch eine Übersichtskarte mit den Regionen und den darin vorkommenden (im Buch erwähnten) Nationalparks bzw. Biosphärenreservaten. Auch hier werden natürlich nicht alle genannt und bei einigen war ich auch enttäuscht, dass sie nicht enthalten waren. So hätte ich sehr gern auch über die Tiere des Nationalpark Harz gelesen. Trotzdem gibt es hier keinen Abzug, weil das Buch auch so sehr informativ war. Hier wird nichts wissenschaftlich, sondern es bleibt im Allgemeinwissen-Bereich. Schön fand ich aber auch, dass selbst geschichtliche Anekdoten, Mythologie und Redewendungen mit einbezogen wurden. Meist erfährt man nicht nur zum jeweils gerade besprochenen Tier etwas, sondern auch zum Gebiet in dem es lebt oder wie sich seine Population bzw. sein Ansehen und Nutzen im Laufe der Zeit verändert hat. Andere Informationen betreffen meist den Gefährdungsgrad, Besonderheiten im Verhalten und natürliche Feinde. Der Einfluss des Menschen auf bestimmte Tiere wird ebenfalls oft thematisiert und war sehr interessant. Da ich gern Naturdokumentationen sehe, war mir keines der Tiere unbekannt und trotzdem hat mich das Buch gefesselt und ich habe es innerhalb von 2 Tagen durchgelesen.

Was das Buch aber zum absoluten Hammer macht, sind die Fotos. Dietmar Nill ist wirklich einer der besten in diesem Bereich. Ich liebe es wie er mit Licht und Schatten sowie mit Kontrasten spielt. Seine Bilder sind gestochen scharf und er wählt immer den richtigen Blickwinkel. Es gab nur einige wenige Bilder, die mir nicht so gefallen habe, weil sie einen Bewegungseffekt enthielten. Wirklich beeindruckend waren die Flugaufnahmen von Vögeln, Flugsäugern und Insekten. Auch sonst drückt der Fotograf nicht einfach nur ab, sondern versucht eine ganz bestimmte Stimmung oder einen perfekten Blickwinkel zu finden. So findet man zum Beispiel Aufnahmen von Fröschen, die nur teilweise aus einem Teppich aus Entengrütze hervor luken, Rehe im Sprung und einen Vogelschwarm als Silhouette gegen einen Sonnenuntergang. Hier könnt ihr mal eine Doppelseite sehen. Das rechte Bild ist mein Lieblingsbild dieses Buches.

Ansonsten nutzt der Fotograf auch ausgefallenere Methoden wie Mehrfachbelichtung. Die Fotos erstrecken sich oft über Doppelseiten, was nicht immer optimal ist. Stellenweise befinden sich wichtige Bildelemente genau an der Knickstelle und sind dadurch nicht komplett sichtbar. Das fand ich etwas schade. Gravierend betroffen hat es aber vielleicht 5 der 180 Bilder.

*Fazit:*
Ich bin total begeistert von dem Buch. Der Informationsgehalt ist zwar eher mittelmäßig, aber in Kombination mit den atemberaubenden Fotos ist das ganze ein wahres Lesevergnügen. Das ganze ist interessant geschrieben und die Fotos sind professionell gemacht. Es werden verschiedene Fototechniken verwendet und es sind wirklich außergewöhnliche Fotos dabei. Ich kann das Buch jedem Natur- und/oder Fotografie-Fan empfehlen. 


 5 von 5 Sternen

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