Titel: Tanz
um Mitternacht
Autor: Kat Martin
Autor: Kat Martin
Originaltitel:
Perfect Sin
Verlag: Blanvalet
ISBN:
9783442356621
Preis: nicht
mehr neu erhältlich
Genre: hist.
Lieberoman
Format:
Taschenbuch
Seitenzahl: 380 Seiten
Seitenzahl: 380 Seiten
Erscheinungsdatum: 17.06.2002
Reihe: 2/2
(Clayton Reihe)
4,4 von 5 Sternen
*Inhalt:*
Über niemanden
wird derzeit in London so begeistert getratscht, wie über Randall
Clayton, den siebten Duke of Beldon. Er gilt als perfekter Gentleman
- und perfekter Verführer. Umso größer ist das Entsetzen der
feinen Gesellschaft, als er sich um Caitlin Harmon, die
temperamentvolle Tochter eines amerikanischen Abenteurers, bemüht.
Niemand ahnt, dass Randall mit dieser Affäre ganz eigene Pläne
verfolgt: Er sucht einen Mörder, dessen Spur direkt zu Caitlin
führt. Ein einziger Tanz um Mitternacht, und Caitlin Harmon ist
rettungslos in den verruchten Duke verliebt. Aber das Herz zu
verlieren, heißt für die schöne Rothaarige noch lange nicht, auch
den Kopf zu verlieren. Als ihre Ahnung, dass Randall etwas verbirgt
zu schrecklichen Gewißheit wird, scheint es für ihre gemeinsame
Liebe beinahe zu spät. Doch es kommt der Tag, an dem sich Randall
und Caitlin entscheiden müssen, ob sie gegen alle Intrigen und
Verrat auf den Gleichklang ihrer Herzen hören ...
(c)Lovelybooks
*Wie kam das Buch zu mir*
Ich bin ja ein Fan
der Autorin. „Heißer
als die Sonne“, „Die
Perlen des Schicksals“ und „Perlen
für eine Mätresse“ gehören zu meinen liebsten hist.
Liebesromanen der Autorin. Daher habe ich mir weitere Romane von ihr
günstig (0,99 €) gekauft und dieser hier gehörte dazu.
*Aufmachung/Qualität*
Da muss ich wohl
nichts zu sagen. Das Cover ist einfach schrecklich kitschig und
hässlich. Einzig die Blumen im Vordergrund finde ich schön. Aber
was will man bei einem so alten Buch aus diesem Genre auch verlangen.
*Meinung:*
Ich muss gestehen, dass ich mit ein wenig Angst an dieses Buch herangegangen bin. Ich hatte viel schlechtes darüber gehört, zum einen wurde es inhaltlich als eines der schlechten Bücher der Autorin bezeichnet (was ich im nach hinein überhaupt nicht verstehen kann) und dann wurde in so gut wie jeder Rezension, die es zu dem Buch gibt, der Ehebruch des Helden aufs übelste angekreidet. Also ging ich bereits mit Vorurteilen an Rand, den männl. Helden des Buches, heran. Wie ich das ganze nun einschätze, könnt ihr unter dem Punkt Liebesbeziehung lesen, aber anhand meiner sehr guten Bewertung könnt ihr euch schon denken, dass ich mich den erbosten Stimmen nicht anschließe.
Aber
erst einmal zur Grundhandlung,
die ja ebenfalls von einigen Lesern bemängelt wurde. Während ich
dem Tadel an der moralische Verwerflichkeit der Handlung des
männlichen Hauptcharakters noch folgen kann, so verstehe ich nicht,
was an der Handlung schlecht sein soll. Es ist ein typischer
historischer Liebesroman, der nach meinem Geschmack sogar sehr schön
mit etwas Exotik gewürzt wurde. Die Handlung spielt nämlich nicht
nur in London und Umgebung,
wie es typisch für einen Regency Roman ist, sondern auch in Afrika,
auf einer kleinen Insel namens Santo Amaro. Dort gräbt der Vater der
weiblichen Heldin, Caitlin, nach einem Schatz und seine Tochter
unterstützt ihn dabei. Wie schon anhand dieser Tätigkeit zu
erkennen, ist Caitlin kein Modepüppchen aus England. Sie ist
Amerikanerin und hat bei Spendensammlungen in England den reichen
Randell Clayton (einen Duke) kennengelernt. Dieser ist ein Weiberheld
und denkt nicht ans heiraten. Die hübsche Amerikanerin hat es ihm
gleich angetan und er erhofft sich ein relativ leichtes Spiel, da
diese sich kaum an die in England geltenden Anstandsregeln hält.
Doch trotz ihres Eigensinns und ihrer Freiheitsliebe ist Caitlin kein
leichtes Mädchen und der gut Duke muss sich einiges einfallen
lassen. Wie man sich bei einem solchen Roman denken kann, gelingt es
ihm, aber heiraten wollen beide nicht. Caitlin will ihren alten Vater
weiterhin bei den Ausgrabungen helfen und der Duke will sich,
arrogant und starrsinnig wie er ist, nicht eingestehen, dass er so
etwas wie Liebe empfinden kann. Also trennen sich ihre Wegen. Mehr
werde ich hier nicht verraten, aber ihre Wege werden sich immer mal
wieder kreuzen, mal in Afrika und dann auch wieder in England. Das
ganze war sehr unterhaltend geschrieben und konnte mich auf jeder
Seite faszinieren. Außerdem kam durch Philip Rutherford eine Gefahr
ins Spiel, die ich später noch näher erläutere. Ich erwähne es
hier nur um klarzustellen, dass es nicht nur um eine reine
Liebesbeziehung geht. Neben tollen Schauplätzen wie der Insel, etwas
Abenteuer durch die Schatzsuche, dem Auf und Ab der Liebesbeziehung,
bekommt man also auch noch etwas Nervenkitzel. Große historische
Ereignisse spielen in diesem Buch keine Rolle.
Der Schreibstil ist
sehr ausschmückend, was ja typisch für einen historischen
Liebesroman ist. Vor allem Landschaften, ob in England oder in
Afrika, werden toll beschrieben und man hat ein sehr klares Bild vor
Augen. Das einzige Problem ist die teilweise doch recht schwülstige,
übertriebene Ausdrucksweise was die Anziehungskraft der beiden
Hauptcharaktere betrifft. Leider gehört das zu Büchern dieses
Genres meist dazu, aber ich kann das gut überlesen. Ansonsten
schafft es Kat Martin durch ihren vielfältigen Plot einen immer bei
der Stange zu halten.
Spannung gibt
es durchaus in dem Buch. Die Liebesbeziehung an sich ist immer etwas
gespannt und teilweise auch etwas anstrengend, aber das erwarte ich
bei einem historischen Liebesroman schon fast. Richtig spannend wird
es am Ende, weil sie da während einer Expedition in den Dschungel
richtig in Gefahr geraten. Außerdem wird man im gesamten Buch immer
wieder mit dem anscheinend kriminellen Philip Rutherford
konfrontiert, dem Rand mit aller Macht versucht das Handwerk zu
legen, weil er ihn für den Tod seines Vetters verantwortlich macht.
Zu dumm nur, dass er ein angesehenes Mitglied von Caits
Schatzgräbertruppe ist. Für mich ist das genau die richtige Art von
Spannung.
Emotionen
werden gewohnt ein bisschen zu heftig herüber gebracht und trotzdem
konnte ich vieles nachvollziehen. Lediglich die schier unstillbare
Begierde, die hier beschrieben wird, fand ich etwas lächerlich, aber
auch das kennt man aus Büchern dieses Genres. Caits Verzweiflung und
Gekränktheit war dagegen völlig nachvollziehbar und auch Rands
Versuche seine sanfte und künstlerische Seite zu verstecken. Nicht
so nachvollziehbar waren dagegen so manche Entscheidungen der
Charaktere, beziehungsweise ihre Sinneswandel, die dann in den
unrealistischsten Momenten eintraten. Daher und für die teilweise
schwülstige Ausdrucksweise gab's von mir den Punktabzug.
Der männliche
Hauptcharaktere hatte es aufgrund meines Vorwissens sehr schwer bei
mir und trotzdem schaffte er es sich in mein Herz zu schleichen.
Nervig fand ich nur wie sicher er sich seiner Anziehungskraft auf
Frauen war und für was für einen Hengst er sich offenbar hielt.
Ansonsten ist er aber ein Held wie er im Buche steht, der für seine
Angebetete alles tut und sie beschützen will. Caitlin ist ein
großartiger Charakter. Mir war sie sofort sympathisch –
nicht so verklemmt aber trotzdem noch tugendhaft. Sie war einfach für
die Zeit sehr modern. Außerdem war sie sehr liebenswert, stand für
andere ein und zeigte auch mal Verletzlichkeit. Die Nebencharaktere
spielten nur eine geringe Rolle aber waren trotzdem interessant. Vor
allem die Personen im Schatzsuchercamp. Am liebsten mochte ich aber
Rands Diener Percival. Er stand ihm immer mit Rat und Tat zur Seite
und war meist die Stimme der Vernunft.
Die
Liebesgeschichte ist wohl der Knackpunkt warum dieses Buch einige
schlechte Bewertungen bekommen hat. Viel spielt sich hier auf der
Ebene der Lust ab. Auch wenn immer wieder betont wird, dass sich die
beiden lieben spricht es keiner der beiden aus. Es wird ständig
darauf hingewiesen wie anziehend sie sich finden und das sie ohne das
eine nicht auskommen. Ich war ja auf den besagten Ehebruch schon
vorbereitet und ich muss sagen ich empfand ihn im Kontext nicht so
verwerflich. Sicher es war moralisch nicht okay und vor allem nicht
in welchem Zustand er seine Frau zurückgelassen hat, aber es passte
einfach zu seinem Charakter und zu der Story. In einer Rezi las ich
auch, dass die 'dumme Cait ihn einfach so zurück nahm und dadurch
nichts besseres als ihn verdient hat'. Also ich finde absolut nicht,
dass sie ihn einfach so zurück nimmt – ganz und gar nicht. Er
musst dafür hart kämpfen. Für mich war es okay. Die beiden passen
gut zusammen und Menschen können auch mal Fehlentscheidungen treffen
und daraus lernen. Wer allerdings partout nicht über so etwas lesen
möchte, sollte dringend die Hände von diesem Buch lassen. Die
erotischen Szenen waren sehr heiß geschrieben und die Wortwahl war
auch nicht zu abgedroschen. Außerdem war es recht abwechslungsreich
und der gute Rand hatte offenkundig allen Grund so eingebildet zu
sein. Im Bett bemühte er sich für diese Zeitepoche löblich um
seine Angebetet.
Warnungen:
Ehebruch; erotische Szenen, Mord (Warnungen sind bei mir nicht
negativ wertend gemeint, sondern nur ein Hinweis für die Leser, die
aus persönlichen Gründen ganz gezielt bestimmte Inhalte vermeiden
möchten.)
Grundidee 4,5/5
Schreibstil 3,5/5
Spannung 4,5/5
Emotionen 4,5/5
Charaktere 4,5/5
Liebesgeschichte 4,5/5
*Fazit:*
Vor allem durch
die Schatzsuche, den Dschungelaufenthalt und überhaupt dieser
exotischen Extras war dieser Roman für mich etwas ganz besonderes.
Er hob sich dadurch vom Einheitsbrei ab, aber das bin ich von der
Autorin auch gewohnt. Wahre historische Begebenheiten spielen in
diesem Buch keine Rolle, was mir gut gefiel. Ich finde das immer
etwas dröge. Die Charaktere waren interessant und trotz des kaum
verzeihlichen Fehltritts des männlichen Hauptcharakters, gefiel mir
auch die Liebesgeschichte richtig gut. Alles in allem war es für
mich ein Lesevergnügen mit exotischem Touch.
4,4 von 5 Sternen
Reihe: (deutscher /engl.
Originaltitel)
Was dein Herz
verspricht /Wicked Promise
Tanz um
Mitternacht / Perfect Sin
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